Diskussion um Investormodell
Für Gesprächsstoff sorgt weiterhin das neue Investormodell des Country Club Kitzbühel. Die Causa liegt derzeit beim Land.
Reith | Neue Formen des Tourismuswesens breiten sich am Markt aus. Wie bereits berichtet hat auch Richard Hauser ein Modell für den Kitzbühel Country Club (KCC) erdacht. Dieses wird durchaus kritisch diskutiert. „Das Gebäude ist parifiziert, jede Wohneinheit kann verkauft werden“, schildert Hauser auf Nachfrage des Kitzbüheler Anzeigers. Ein Investor kann somit eine Suite im KCC erwerben: „Wir betreiben die Einheit und vermieten sie dann, 50 Prozent des Logis-Erlöses gehen an den Eigentümer“, fasst Hauser die Eckpunkte zusammen.
Durch diese Maßnahme soll das Eigenkapital des Country Clubs gestärkt werden – dies sichere nicht zuletzt Arbeitsplätze, wie Richard Hauser betont.
Wie sieht es nun aber aus, wenn der Investor sein eigenes Zimmer als Mitglied des Country Clubs bewohnen will?
Genau in dieser Frage gehen die Meinungen von Gemeinde Reith und Country Club auseinander. „Was noch abgeklärt werden muss, ist, wie es aussieht, wenn jemand seine Einheit selbst nutzt. Das ist unserer Meinung kein Zweitwohnsitz. Die Person zahlt dann ganz normal den Zimmerpreis und kriegt 50 Prozent als Investor gutgeschrieben.“
Wie bereits berichtet hat Richard Hauser um eine Änderung des Verwendungszwecks angesucht: Er will, dass auch Wohnen möglich ist, wie in der Widmung (touristisches Mischgebiet) vorgesehen. Die Gemeinde Reith hat dies per Gutachter prüfen lassen und fürchtet, dass durch dieses Vorgehen Zweitwohnsitze entstehen könnten. Somit wurde das Ansuchen abschlägig beschieden, wie Bürgermeister Stefan Jöchl erläutert. Nun ging das Gesuch aber in die nächste Instanz, das Land ist am Zug. Die Entscheidung ist hier noch ausständig.
Richard Hauser legt seine Karten auf den Tisch. Alles sei völlig mit der Rechtsordnung im Einklang, wie er betont. Die Überprüfungsmöglichkeit in Hinsicht auf illegale Zweitwohnsitze sei in einer Anlage wie dem Country Club „sicherlich mehr gegeben als sonstwo“. Hauser sieht sein Investormodell so oder so nicht gefährdet, wie er ergänzt. Sollte die Causa für ihn negativ enden, will er die Einheiten nur an institutionelle Investoren verkaufen, somit entfällt aus seiner Sicht die Problematik. Sollte sich das Land der Rechtsmeinung des Country Clubs anschließen, fürchtet Jöchl, dass „so eine Regelung Nachahmern Tür und Tor öffnet“. „Um so etwas zu verhindern sollte das Land sich etwas einfallen lassen in puncto Parifizierungsverbot“.
Elisabeth Galehr
Bild: Investoren können beim Kitzbühel Country Club einzelne Suiten erwerben, die dann für sie vermietet werden. Foto: KCC