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Welt des Gartens
Kernerbäuerin Lisi Niederstrasser und Gidi Mettler begutachten die Pflanzenfülle. Auf dem Hof im St. Johanner Ortsteil Sperten grünt es blüht es schon seit Wochen.

Die wunderbare Welt des Gartens

Was verbinden wir spontan mit Omas Garten? Ribisel-, Himbeer- und Brombeersträucher entlang des Gartenzauns. Ein sogenanntes „Krautgartl“, in dem einst Salat, Gemüse, Erdäpfel und Küchenkräuter gediehen und in dem schon im Frühsommer die herrlichsten Erdbeeren geerntet wurden. Abgegrenzt wurde der Gemüsegarten von einem niedrigen Lattenzaun, an dem ein- und mehrjährige bunte Sommerblüher (Rosen, Pfingstrosen, Sonnenblumen, Zinnien, Dahlien, Gladiolen) aufgezogen wurden. In der Wiese stand zumeist ein Apfel- und ein Zwetschkenbaum, an der nach Süden ausgerichteten Hauswand reifte das Spalierobst (Marillen, Birnen) in warmen Sommern zu stattlicher Größe heran. Die Hausbank war sehr oft dem Gartentor zugewandt und diente vorwiegend dazu, nach getaner (Garten-)Arbeit mit den vorbeikommenden Nachbarn zu plauschen.

Vom Hausgarten zum Wohlfühlgarten
Dieses Bild hat sich seit Langem gewandelt. Aus den einfachen Gärten für die Selbstversorgung haben sich in den 1960er- und 70er-Jahren nach und nach repräsentative Ziergärten entwickelt – mit akkurat gestutztem Rasen, sorgfältig angelegten Blumenrabatten, Ziersträuchern und exotischen Nadelbäumen. Die klassische Einfriedung von Beeten und Rondellen bestanden vorwiegend aus niedrigen Buchbaumhecken; Gartenwege aus Kies wurden von Beeten gesäumt, in denen der Phlox dankbar blühte. Eine Hollywood-Schaukel mit passendem Sonnenschirm war sehr oft der „Star“ des Gartens, aber auch lauschige Lauben wurden errichtet. Der Garten ist zum Erholungsraum für die ganze Familie und deren Gäste geworden. Aber auch dieser Garten ist mittlerweile passé.

„Der Garten ist die Seele des Gärtners.“
Katharina Hildebrandt

Individueller Wohnraum im Freien
Die Art und Weise, wie die Gärten von heute gepflegt und genutzt werden, hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Gartenbesitzer suchen längst nach individuellen Lösungen und persönlichen Gestaltungselementen. Ein moderner Garten zeichnet sich durch ein minimalistisches Design mit klaren Linien, geometrischen Formen und sorgfältiger Materialwahl aus. Die Gestaltung ist reduziert und betont die Funktionalität und Struktur, wobei der Fokus auf hochwertigen, zeitlosen Materialien liegt (Stein, Beton, Schiefer oder Holz). 

Seine Struktur erhält der Garten durch Terrassen, Pergolen, Loungen sowie Sonnensegel und Sichtschutzwände, aber auch durch Brunnen oder einen Schwimmteich. Outdoorküche, Solardusche, Pools oder Whirlpools haben hier Einzug gehalten ebenso wie die moderne Technik.

Pflanzen werden zumeist nur mehr zielgerichtet eingesetzt, sodass sie sowohl ästhetisch als auch sinnvoll für die ökologische Gartengestaltung sind. Accessoires schaffen bestimmte Blickpunkte und setzten verspielte Akzente. Der Garten wird insgesamt als Erweiterung des Wohnraums gesehen, was eine harmonische Verbindung zwischen Haus und Garten schafft. 

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Gidi

„In einem Garten lernt man nie aus. Jede einzelne Pflanze hat ihre ganz eigene Faszination.“
Gidi Mettler

Abgesehen von alln Trends und Stilrichtungen stellt der Garten für Pflanzenliebhaber ein reiches Betätigungsfeld dar. Der Traum vom grünen Paradies ist mit viel Arbeit verbunden, denn ein Garten will auch gepflegt werden – egal, ob es sich dabei um einen artenreichen Naturgarten handelt oder um einen durch und durch strukturierten Ziergarten. Der Garten ist zu einem Rückzugsort geworden und das „Garteln“ fördert das Loslassen vom Alltag und die eigene Kreativität.

Ob Grün-, Blatt- oder Blühpflanzen, Stauden oder Gehölze: Gidi Mettler schätzt sie allesamt. „Jede einzelne Pflanze hat ihre ganz eigene Faszination, schildert der Gärtnermeister und ehemals langjährige Kitzbüheler Stadtgärtner.
Für ihn hält das Gärtnern viel mehr bereit, als „nur“ säen, pflanzen, jäten und gießen. Das kreative Gestalten und das individuelle Zusammenstellen von Pflanzen verschiedener Formen und Farben zu einem blühenden Ganzen ist seine große Leidenschaft. So kombiniert er etwa lustvoll farbenfrohe Sommerblüher mit Dill und Mangold und erntet für seine außergewöhnlichen Kreationen Lob und Anerkennung. Seinen reichen Erfahrungsschatz erweitert er auch noch im Ruhestand – etwa auf Ausflügen und Reisen – und manchmal begibt er sich auch auf eine Rundfahrt durch den Bezirk, um die vielfältigen Blumen- und Gartengestaltungen zu bewundern. „In einem Garten lernt man nie aus“, sagt der Blumenfreund, dem es neben den Pflanzen auch die stimmigen Gartendekorationen angetan haben.

Beim Kernerbauer grünt und blüht es
Bei Lisi Niederstrasser am Kernerhof im St. Johanner Ortsteil Sperten hat Gidi Mettler ein wahres Paradies ausfindig gemacht. Die rührige Bäuerin hat eine große Liebe zu den Blumen, die sie in den Beeten liebevoll arrangiert und deren Pracht und Fülle sie mit natürlichen Dekoelementen und außergewöhnlichen Accessoires gekonnt verschönert. Hinsichtlich der Bepflanzung hat Gärtnermeister Gidi immer einen Tipp für sie parat, doch am liebsten bewundert er Lisi Niederstrassers kreative Arrangements in der Gartengestaltung. „Hier kann man sich einfach nur wohlfühlen.“

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