
Die Legenden des Wintersports
Vor allem der Wintersport hat hier eine lange Tradition und in den vergangenen 75 Jahren die Region geprägt. Hier wurde Sportgeschichte geschrieben und daran wird sich auch in Zukunft wohl nichts ändern.
Es ist unmöglich, alle international erfolgreichen Sportler und Mannschaften in einem Team aufzuzählen. Daher stehen in den folgenden Absätzen vor allem jene Athleten im Vordergrund, die Erfolge auf Olympia- oder WM-Niveau feierten – wohl wissentlich, dass es noch unzählige verdiente Sportler mehr gibt, die alles geben und sich ihren Platz in der Sportgeschichte des Bezirks mehr als verdient haben.
Alles begann mit jenen Herren, die Kitzbühel zu einer weltweiten Skimetropole machten. Namen, die längst Legendenstatus genießen: Ernst Hinterseer, der charmante Techniker, Hias Leitner, der Kämpfer auf der Piste, Christian Pravda, der elegante Rennfahrer, Fritz Huber, der Allrounder, und nicht zuletzt Anderl Molterer und Toni Sailer. Sailer, der „Blitz aus Kitz“, holte 1956 drei Olympiasiege und wurde zum ersten Superstar des Skisports. und im Jahr 2000 sogar zum „Sportler des Jahrhunderts“ gewählt.


Vom Wunderteam zu den aktuellen Stars
Auch bei den Damen glänzte die Region früh: Christl Haas holte Olympia-Gold und wurde zur Ikone einer ganzen Generation. Später folgten Athleten wie Rudi Sailer und Hansi Hinterseer.
In der Gegenwart führen Manuel Feller und Romed Baumann die Tradition des Alpinen Skisports fort. Manuel Feller gewann 2024 den Slalom Gesamtweltcup und war damit nach Hansi Hinterseer, der 1973 den Riesenslalom Weltcup gewann, erst der zweite Skifahrer aus dem Bezirk, dem das gelang. Romed Baumann startet inzwischen für den Deutschen Skiverband, aber auch er konnte mit zwei Mal Silber und einer Bronzenen bei Alpinen Skiweltmeisterschaften auftrumpfen. Auch der Nachwuchs klopft bereits an: Valentina Rings-Wanner gilt als großes Talent für die Zukunft.

Erfolgslauf des Nordischen Sports
Doch Kitzbühel ist längst nicht nur eine Ski-Alpin-Hochburg. Im nordischen Sport haben ebenso viele Erfolgsgeschichten ihren Ursprung. Klaus Sulzenbacher war der erste große Star der Nordischen Kombination, gefolgt von Langläufer Markus Gandler und David Kreiner. Letzterer sorgte mit seinem Olympiasieg 2010 in Vancouver für das wohl größte Sporthighlight in der Region.
Nicht zu vergessen: Katharina Smutn, die die Langlauf-Tradition fortsetzte, während Dominik Landertinger (vierfacher Olympiamedaillen-Gewinner), Lisa Hauser und Anna Gandler im Biathlon für Weltklasse-Resultate sorgten und dies auch weiterhin tun. Im Skispringen machte sich Thomas Thurnbichler Anfang der 2000er Jahre einen Namen, davor schrieb Eva Ganster als Pionierin des Damen-Skisprungs österreichische Skigeschichte. Heute mischt Stephan Embacher im Weltcup mit und gilt als großes Versprechen für die Zukunft.

Auch in den Disziplinen abseits der klassischen Wettbewerbe zeigt der Bezirk Kitzbühel seine Vielseitigkeit. In den 1980er-Jahren sorgte Hugo Bonatti im Freestyle für Aufsehen, heute glänzt Avital Carroll. Snowboarder wie Alexander Koller mischen ebenfalls auf internationaler Bühne mit. Und sogar im Bob gab es eine Kitzbüheler Erfolgsgeschichte: Paul Moro raste 1936 im Viererbob bei den Olympischen Spielen in Garmisch-Partenkirchen um Medaillen.
Und dann gibt es auch noch die Curler. Der Kitzbüheler Clubs geht stellt einen Großteil des Nationalteams und betreibt die einzige Trainingshalle Österreichs. Mit dem ersten Sieg seit 40 Jahren bei einer WM gelang dem Team heuer der größte Erfolg.
Auch im Sommer absolut Weltklasse
Kitzbühel denkt, hat man sofort verschneite Hänge, das Hahnenkamm Rennen und die Skilegenden im Kopf. Doch was viele übersehen: Auch im Sommersport mischt die Region ganz vorne mit. Und das nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und in internationalen Profi-Ligen.
Die Queen: Kate Allen holte Olympia-Gold
Den größten Coup im Sommersport landete Kate Allen. Die gebürtige Australierin, die nach ihrem Umzug nach Kitzbühel ihre Triathlonkarriere startete, schaffte 2004 in Athen das (fast) Unmögliche: Nach einem Rückstand beim Schwimmen und Radfahren startete sie beim Laufen eine legendäre Aufholjagd und holte sensationell Olympiagold. Ihr Sieg zählt bis heute zu den eindrucksvollsten Momenten in der Geschichte des Ausdauersports in Österreich.

Eine Ikone des Mountainbike-Sports
Im Cross-Country-Mountainbike ist Lisi Osl ein Name, der Respekt verdient. Schon als Teenager holte sie 2002 bei der Heim-WM in Kaprun Silber bei den Juniorinnen – die erste Cross-Country-Medaille für Österreich überhaupt. In den folgenden Jahren feierte sie Erfolge am Fließband. 2009 gelang ihr der große Durchbruch mit dem Gesamtweltcupsieg – ein historischer Erfolg. Dazu kamen zwei Olympiateilnahmen (2008 und 2012). Sie gilt bis heute als prägende Figur des österreichischen Mountainbike-Sports.
Auch Max Foidl ist auf den Spuren von Lisi Osl unterwegs. Er startete bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio und 2024 in Paris im Cross-Country und zählt aktuell zu den stärksten Mountainbikern Österreichs.
Von Reitsport bis Fußball
Im Springreiten hat der Bezirk mit Christoph Obernauer einen weiteren Olympia-Athleten.
Im Radsport sorgte erst kürzlich Tim Wafler für Aufsehen. Der gebürtige Kitzbüheler holte sich den Titel des österreichischen Staatsmeisters im Straßenrennen. Er war ebenso bereits bei Olympia dabei.
Auch im Schießsport schrieb der Bezirk Geschichte. Stephanie Obermoser nahm an den Olympischen Spielen 2012 in London teil und gehörte zu den bekanntesten Schützinnen des Landes.
Im Taekwondo überzeugte Manuel Mark mit EM-Silber 2011.
Multitalent Joseph „Seppi“ Salvenmoser
Einer der außergewöhnlichsten Sportler der Region ist Joseph „Seppi“ Salvenmoser. Er holte WM- und EM-Medaillen im Drachenfliegen und im Windsurfen – eine seltene Kombination, die zeigt, wie vielseitig der Bezirk Kitzbühel auch im Extremsport aufgestellt ist. Mit seinen Erfolgen zählt er zu den erfolgreichsten noch aktiven Athleten der Region.

Im Golfsport sorgte Christoph Kogl erst heuer für einen historischen Sieg: Er wurde Europameister bei den Mid-Amateur Golf Championships. In einer globalen Sportart wie Golf zählt dieser Titel besonders viel.
Auch der Fußball rollte nicht am Bezirk vorbei. Alexander Hauser spielte auf höchstem Niveau – etwa bei Wacker Innsbruck oder den Glasgow Rangers. Heute ist er Co-Trainer des arabischen Chamipons League-Siegers Al-Ahli. Während Hauser einmal für das Österreichische Fußballnationalteam auflaufen durfte, steht Lukas Hinterseer aktuell bei 13 Einsätzen. Auch er spielte bei internationalen Top-Clubs – wie etwa dem HSV, VFl Bochum oder Ulsan Hyundai.
Klettertalent Julian Wimmer startet durch
Aber auch die nächste Generation steht schon parat: Julian Wimmer, hat sich mit Platz elf im Weltcup bereits für die Kletter-Weltmeisterschaft im Herbst qualifiziert. Er gilt als großes Boulder-Versprechen für die Zukunft in einer Sportart, die zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Sportmomente für die ganze Welt
Der Bezirk Kitzbühel steht für mehr als idyllische Alpenpanoramen und mondänen Lifestyle. Hier wird Sport nicht nur gelebt, hier wird er inszeniert – auf höchstem Niveau. Seit Jahrzehnten prägt die Region den internationalen Sportkalender mit einzigartigen Events, die Tradition, Spannung und Weltklasse vereinen.
Der Ursprung: Pioniergeist im Schnee
Die Geschichte begann, wie so oft in Kitzbühel, auf Schnee und Eis. Bereits in den 1920er-Jahren war die Gamsstadt ein Vorreiter im alpinen Skisport. 1931 wurde das erste Hahnenkamm Rennen veranstaltet. Heute ist das Spektakel auf der Streif das berühmteste Skirennen der Welt. Im Jänner blickt die ganze Sportwelt nach Tirol. Über 50.000 Zuschauer vor Ort, Millionen vor den Bildschirmen, ein Mythos, der jedes Jahr neu befeuert wird. Dazu kommen Slalom und Super-G.
Nur wenige Kilometer entfernt liegt Hochfilzen, das Mekka des Biathlonsports in Österreich.

Hochfilzen: Biathlon auf höchstem Niveau
Hier fanden bereits vier Mal die Biathlon-Weltmeisterschaften statt. 2028 kehrt die WM erneut zurück. Im Weltcup-Kalender ist Hochfilzen ohnehin eine feste Größe, Jahr für Jahr pilgern Fans aus ganz Europa in den Pillerseetaler Ort.
Ein Klassiker für Langläufer war und ist hoffentlich auch in Zukunft wieder der Koasalauf in St. Johann. Seit über 50 Jahren messen sich dabei Hobby- und Profiathleten in den Disziplinen Klassisch und Skating.
Tennis, Triathlon, Radsport und Langlauf
Doch auch der Sommer hat es in sich. Seit Jahrzehnten ist Kitzbühel Schauplatz eines der traditionsreichsten Tennisturniere der ATP-Tour: die Generali Open. Top-Spieler kämpfen auf Sand um den Sieg – und die Atmosphäre im Stadion ist einzigartig. Große Namen wie Guillermo Vilas, Albert Costa oder Dominic Thiem haben hier triumphiert.

Auch im Ausdauersport hat sich die Region etabliert: Der Kitzbühel Triathlon ist ein Klassiker im internationalen Kalender, mehrfach wurden hier Weltcup-Rennen ausgetragen. Nach 2019 finden heuer neuerlich die Jugend-Europameisterschaften am Schwarzsee statt.
Viele kleinere Events auf Profi-Niveau
Radsportfans kennen St. Johann nicht nur vom Koasalauf: Ab den 1980er-Jahren war die Masters Rad-WM ein Fixpunkt. Radrennfahrer aus aller Welt kämpfen hier um WM-Titel in den verscheidenen Altersklassen. Inzwischen ist das Event leider Geschichte.
Dazu kommen viele weitere Sportveranstaltunegn, die mit viel Liebe und Professionalität abgewickelt werden. Angefangen vom Vertical Up über den Cordial Cup bis hin zum KAT100. Heuer war etwa Red Bull X-Alps zu Gast und im Herbst geht die nächste Auflage des Kitzbüheler Radmarathons über die Bühne.
Und die Zukunft? Sie verspricht weitere Highlights. Im Jahr 2026 wird die Region Gastgeber der DP World Tour, einer der wichtigsten Golf-Touren der Welt, sein – ein neuer, weiterer Meilenstein in der Sportgeschichte des Bezirks.