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Kitzbüheler Anzeiger
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Philipp Hochmair brachte Franz Kafkas Stück „Amerika“ mit vollem Körpereinsatz zum Leben.

Der Jedermann für jedermann

Gerade noch tobte der Domplatz in Salzburg, Hochmair als „Jedermann“ inmitten der Festspiele. Am letzten Freitag im August genügte ein deutlich kleinerer Rahmen, um denselben Schauspieler auf Weltklasseniveau zu erleben. Ein krasser Kontrast – und ein kulturelles Highlight, das die Besucher so schnell sicherlich nicht vergessen werden.

Eingeladen vom Kulturverein KUFA Aurach unter Obmann Sepp Obermoser, kamen zahlreiche Gäste zum Hallerwirt. „Dass Hochmair nun schon zum zweiten Mal bei uns spielt, erfüllt uns mit Stolz“, freute sich Obermoser, während die Gastgeber Monika und Jürgen Stelzhammer in gewohnter Manier für das leibliche Wohl der Gäste sorgten.

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Gemeinsam mit Kulturvereinsobmann Sepp Obermoser nahm der Wiener Schauspieler Didi Forster in die Mitte – ein gelungener Abend im Hallerwirt in Aurach.

Am Ende hieß es: Franz Kafka lebt!

Was dann folgte, war Schauspielkunst pur: Hochmair ließ den jungen Auswanderer Karl Roßmann aus Kafkas Amerika mit stimmlicher Wucht, expressiver Mimik und vollem Körpereinsatz lebendig werden. Ohne Pause, textsicher und mit feinem Gespür für den Moment entfaltete er Kafkas Figurenreigen – vom streitbaren Heizer über den opportunistischen Onkel bis zu Roßmanns zwielichtigen Weggefährten. Dabei blitzte immer wieder Hochmairs Spielfreude durch, wenn er das Publikum mit spontanen Improvisationen einbezog und zum Schmunzeln brachte.

Jeder im Saal spürte: Hier stand derselbe Künstler, der wenige Tage zuvor noch auf einer der renommiertesten Bühnen des Landes brillierte – und nun im Wirtshaus von Aurach mit derselben Leidenschaft Kafka lebendig machte, nahbar und authentisch.

Mit dem Ruf „Franz Kafka lebt!“ beendete Hochmair seine Darbietung. Der kleine Saal bebte. Danach mischte sich der Ausnahmekünstler wie selbstverständlich unter die Besucher, nahm sich Zeit für Gespräche, lachte und scherzte. – Ein echter Jedermann für jedermann also. Und Aurach bewies einmal mehr, dass große Kunst nicht immer die große Bühne braucht.

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Die Auracher Künstlerin Elisabeth Ramsauer porträtierte den Österreicher, der kurz zuvor noch auf der Bühne der Salzburger Festspiele stand. Foto: privat
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