„Der Bub soll nicht fluchen“
Die Kinder sind endlich aus dem Haus und ein neues Leben beginnt. Schluss mit den schlaflosen Nächten und den Sorgen - oder etwa doch nicht?
St. Ulrich | In seinem neuen Programm bringt Kabarettist Christoph Fälbl das Publikum zum Weinen. Nein, nicht weil es traurig ist. Zwei Stunden lang kann sich vor Lachen keiner auf den Sesseln halten und ist schlussendlich auch ein wenig froh, wenn sich die Bauchmuskeln wieder entspannen können.
Von der Geburt über die Schule bis hin zum ersten Freund und dem Ausziehen von zuhause ist alles mit dabei. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, wird umgebaut. Ein neues Auto muss her - weg mit der Familienkutsche, Fälbl wünscht sich eine „Sportflunder“ mit ordentlich PS. Aber irgendwie ist‘s doch ruhig im Haus, wenn keiner mehr da ist. Ist alles zu schnell vergangen?
Er erinnert sich an die Konflikte mit seiner Frau, wer denn jetzt wofür zuständig ist und wer eigentlich das Sagen hat. „Der Bub soll doch nicht fluchen, so wie du, aus ihm soll etwas G‘scheites werden“, erklärt sie ihm immer wieder. An die jährlichen Urlaube, die nur in den Sommerferien im Juli und August stattfinden konnten: in der Zeit, in der jeder auf Urlaub fährt. Und auch an die Zeit, in der sein Sohn noch kleiner war als er...
Doch ein Anruf bringt eine Wende in die sentimentalen Erinnerungen. Tochter und Sohn sind zwar aus dem Haus, aber es kündigt sich erneut Nachwuchs an. Es ist der Start in Runde drei in Sachen Kinder. Ein neues, altes Leben beginnt von vorne. Sandra Döttlinger