Auf den Schwingen der Zeit
Eine „Dame“ ist beim Kammermusikfest stets der heimliche Star: die Metzler-Orgel. Zum Auftaktkonzert erklang sie mit Werken von Bach und Händel – aber auch mit einem von Don Jaffé.
Hopfgarten | Einen anrührenden, wie auch aufwühlenden Klangteppich webt Don Jaffé, der Vater des künstlerischen Leiters Ramon Jaffé in seinem Werk „Durch die Zeit“. Das Duo für Cello und Orgel gemahnt an die erste Flucht, die der Komponist damals mit seiner Familie erleben musste.
Einst geschrieben für das Kammermusikfest und damals auch uraufgeführt, bildet das Stück nun den Grundpfeiler für das heurige Motto „Zeitreisen“. Jaffés Werk baut auf Bachs Goldberg-Variationen auf, was schon die Brücke schlägt zum zweiten Stück des Abends, Bachs Pastorale BWV 590 für Orgel. Dieses auf das Programm zu setzen, kann natürlich nie ein Fehler sein und so schwebten die Klänge mühelos durch die stimmungsvolle Pfarrkirche. Ein lebhaftes Gespräch ergab sich schließlich bei Händel zwischen Orgel und Streichern.
Nach der Pause eroberten die Streichinstrumente die Bühne ganz für sich: Es wurde Brahms gegeben: (Sextett op. 18). Fehlerlos intoniert und gefällig in‘s Ohr gehend entfaltete sich die Musik im sakralen Großraum.
Weitere Höhepunkte im Programm
Hochkarätig geht es auch noch diese Woche weiter: Am Freitag, 30. August, ab 20 Uhr in der Salvena geht die Reise von Italien nach Russland und zurück. Auch bei diesem Abend begegnen wir der Musik von Don Jaffé. Ein wahrhaft leidenschaftlicher Musiker, Arcangelo Corelli, schrieb sich die Sonate „La Folia“ selbst auf den Leib. Auch diese erklingt im Rahmen der „Zeitreisen“.
Neben Werken von Telemann und Rachmaninow stehen weiters Malipiero und Enescu auf dem Programm.
Nur nach Vorreservierung kann man an den „Gipfelgenüssen“ am 31. August (18.30 Uhr, Hohe Salve) teilhaben. Hier sind noch Restplätze vorhanden. Reservierungen sind unter Tel. 0676 / 613 76 16 möglich.
Elisabeth Galehr/Foto: Ritsch