Das Plöcken-Gespenst geht wieder um

Als der Kitzbüheler Anzeiger anlässlich seines Jubiläumsfestes die Gegner des damaligen Plöckenprojektes auf die Bühne holte, hätte kaum jemand geahnt, dass das Thema schon so bald wieder hochkocht. Seither überschlagen sich die Ereignisse und auch die Schlagzeilen – die Alarmglocken bei den Gegnern schrillen laut und intensiv.
Nun ist es ja eigentlich eine schöne Sache, wenn ein Brückenschlag zwischen zwei Nationen erfolgt – läuft dieser aber über ein prominentes Straßenbauprojekt, ist die Euphorie eher getrübt. Tirol würde in dieser Diskussion wohl nur der ungeliebte Part von „Wenn zwei sich freuen, streitet der Dritte“ überbleiben – sollte man sich im Bundesland überhaupt einmischen wollen.
Die Absichten in Sachen Plöckenpass sind jedenfalls fest, die Pläne werden immer konkreter. Und doch scheint es (noch?) nicht an der Zeit, das Kriegsbeil auszugraben. Eine gründliche Analyse dessen, womit wir es zu tun bekommen, schadet im Vorfeld jedenfalls nicht. Sind die bestehenden Pläne tatsächlich zum Nachteil des Bezirkes oder wird doch nicht so heiß gegessen, wie gekocht wird? Vielleicht – und das wäre sehr erfreulich im Sinne aller Beteiligten – erweist sich die ganze Aufregung dann ja tatsächlich als unbegründet.
Falls die Planung jedoch in eine Richtung abdriften sollte, die dem Bezirk Kitzbühel und der Region nicht recht sein kann: Die entsprechenden Transparente der früheren Gegnerschaft sind bestimmt noch auf dem einen oder anderen Dachboden zu finden.
Die Kampfes-Entschlossenheit müssen die Kitzbüheler aber nicht erst extra wieder hervorkramen: Die war ohnehin nie weg.