„Das Jodeln ist international“
Der Kitzbüheler Anzeiger sprach mit ihm über seine Erinnerungen an St. Johann und das Jodeln in verschiedenen Kulturen.
Kitzbüheler Anzeiger: Wie haben Sie den Kontakt mit Artacts aufgebaut?
Phil Minton: Die haben den Kontakt mit mir gesucht. Übrigens war ich schon oft in Österreich. Hier gibt es eine aufregende Musiktradition. Dabei denke ich auch an die modernen Komponisten der Wiener Szene.
KA: Und wie sind Ihre Eindrücke von St. Johann im Speziellen?
Minton: Es war sehr kalt, daran kann ich mich noch erinnern. Trotzdem natürlich sehr schön. Ich weiß allerdings nicht, ob ich in den Bergen leben könnte. Ich bin ein Mann der See, am Meer aufgewachsen.
KA: Sie geben an, dass sie auch gerne „Yodelling“, also Jodeln betreiben. Ist etwas in dieser Richtung in Tirol geplant?
Minton: Ich denke schon. Allerdings jodle ich nicht auf österreichische Art, sondern nach walisischem Stil. Jodeln ist nämlich ein internationales Phänomen.
KA: Wo ist der Unterschied zwischen beiden Arten?
Minton: Die Technik ist zwar dieselbe, die Musik und der Schwung, den man den Noten verleiht, ist ein anderer.
KA: Was wollen Sie beim Workshop unterrichten?
Minton: Ich unterrichte dort überhaupt nicht. Ich werde nur die Leute ermutigen, ihre Stimme zu benutzen. Oft schöpfen die Menschen ihr Potential nicht aus. Ich glaube, jeder, der atmen kann, kann auch singen.
KA: Wie viele Teilnehmer sind beim Workshop dabei?
Minton: Wir sind etwa dreißig. Ich hoffe wirklich, dass wir ein fantastisches Konzert am Ende des Kurses bieten können und dass es den Leuten auch gefällt.
KA: Sie haben solche Workshops schon in mehreren Ländern abgehalten – gibt es regionale Unterschiede?
Minton: Da sind alle Länder eigentlich verschieden. Jedes hat seine eigenen Merkmale. Aber das weiß man nie vorher.
KA: Gehen Sie auch aktiv auf die Suche nach neuen Klängen und Melodien?
Minton: Ich bin da offen für alles, ursprünglich komme ich ja aus dem Jazzbereich.
Elisabeth Krista