„Das Gehen verlernt“

Der Bergsport boomt. Abseits vom riskanten Klettern  erfreut sich das Wandern zunehmender Beliebtheit.  Mangelnde Trittsicherheit und Körperbeherrschung stellen für viele dabei ein enormes Handicap dar, das zeigen Anzahl und Verletzungsgrad von Wanderunfällen.

Der Kitzbüheler Sportwissenschafter und diplomierte Sport-Coach Heinz Bédé-Kraut hält im Gespräch mit dem Kitzbüheler Anzeiger sogar fest, „dass viele Menschen das richtige Gehen verlernt haben“.

Er führt die Unsicherheiten im Gelände auf häufiges Sitzen in Beruf und Freizeit sowie auf das Gehen vorwiegend auf planierten, ebenen Wegen zurück. „Viele können sich deshalb nicht mehr locker und ökonomisch fortbewegen. Sie werden schneller müde, weil die Technik fehlt. Und wenn beim Abstieg dann die Kraft in den Beinen auslässt, rutscht man eben aus.“

Das Gehen ist für den Sportcoach ein zentrales Thema, dem schon im Kindesalter enorme Bedeutung zukommt. „Kinder sollen viel in der Natur unterwegs sein, Steige und Wiesen hinauf- und hinunterlaufen, auf Bäume kraxeln. Das stärkt die Muskulatur und fördert die Fortbewegung und gleichzeitig auch das Halten des Gleichgewichts.“ Also alle Eigenschaften, die  im Gelände erforderlich sind. Alexandra Fusser