Damals, als Skifahren anders war...
Damals, als die Pisten noch buckelig und steinig waren. Als sich zusammengeschobener Schnee mit vereisten Erdhaufen, Grasbüscheln und Eisplatten abwechselte.
Damals, als die Ski sehr lang, schmal und hart waren. Als der Könner anhand der überragenden Skilängen erkannt wurde.
Damals, als noch jeder einzelne Schwung auf un-ebenem Untergrund hart erkämpft werden musste. Als hohe Geschwindigkeiten nur den besten Skifahrern vorbehalten waren. Und als Anfänger oftmals ihre Ski abschnallten, um schwierige Passagen zu Fuß zu bewältigen.
Damals, als die Auffahrt mit Teller- und Schleppliften beinahe schwieriger war als die eigentliche Abfahrt. Und als die notwendigen Pausen durch die Wartezeiten am Lift vorgegeben waren.
Damals, als die Kinder durch Treteln und Abfahren, Schanzen bauen (und drüberspringen) auf der Skiwiese eine natürliche Grundkondition erwarben. Als die Fortbewegung auf Skiern für sie zur Selbstverständlichkeit wurde. Als Stockeinsatz, Stemmschwung und Seitrutschen auf der Übungswiese im Tal bis zur Perfektion erlernt wurden.
Das war Skifahren seinerzeit – vor Carving, Kunstschnee und plattpräparierten Pisten. Früher war das Skifahren mühsam, aber es machte auch ungeheuren Spaß. Jede Abfahrt war Herausforderung, Abenteuer und körperliche Anstrengung zugleich.
Großen Spaß macht es freilich auch heute – nur ist der Skisport rasanter, das Material drehfreudiger, die Schneeauflage perfekter, geworden. Das macht das Skifahren heute so anders. Das Grundgefühl aber ist immer gleich geblieben: Skifahren ist einer der schönsten – wenn nicht sogar der schönste Sport – überhaupt. Alexandra Fusser