„Dänen-Hotel“ wieder am Markt
Waidring, Aurach | Der Kaufinteressent für das Hotel Steinplatte ist mangels Finanzen beim Masseverwalter endgültig abgeblitzt.
Im Hotel Steinplatte jagt derzeit eine Hotelbesichtigung die andere, wie der Masseverwalter und Kitzbüheler Anwalt Emilio Stock gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger bestätigt. „Es gibt jede Menge Interessenten, aber leider nur wenige potenzielle Bewerber“, bedauert er.
Wie berichtet, ist das Ultimatum für den oberösterreichischen Käufer, der bei der Feilbietung Anfang Mai den Zuschlag für das 17-Millionen-Euro-Projekt erhalten hatte, in der vergangenen Woche abgelaufen.
Vom Vertrag zurückgetreten
Der Bewerber habe die notwendige Kaufsumme von 5,9 Millionen Euro auch beim zweiten Anlauf nicht hinterlegen können, schildert Anwalt Stock. „Deshalb bin ich vom Vertrag zurückgetreten.“
Jetzt startet die Suche nach einem neuen Käufer für das in den Konkurs geschlitterte Vier-Sterne-Hotel. Dass auch die deutsche Mediinvest gemeinsam mit der deutschen Hotelkette Lindner noch im Rennen liegt – die beiden Unternehmen wollten bekanntlich in Kössen das umstrittene Vier-Sterne-Tagungshotel errichten – glaubt Anwalt Stock nicht: „Der angebotene Kaufpreis liegt weit unterhalb des Schätzwerts“, sagt er. „Diese Summe ist gar nicht bewilligungsfähig.“
Glaubt der Masseverwalter, dass das Hotel Steinplatte angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage jemals unter dem Hammer kommt? Das Waidringer Hotel spiegle nur die Lage der Hotellerie in der Region wider, sagt er. Für einen Käufer sei es schwierig, die Investition von knapp sechs Million Euro wieder hereinzuwirtschaften.
Gerichtsstreit geht in letzte Instanz
Gänzlich anders stellt sich die Situation für das Hotel Grand Tirolia samt angeschlossenem Golfclub Eichenheim in Aurach dar: Eine Zwangsverwaltung sei hier faktisch gar nicht möglich, sagt Stock, der diese Causa vertritt. Hintergrund ist bekanntlich ein Rechtsstreit über 600.000 Euro für das Tennisturnier-Sponsoring von 2008. Diese Summe ist das Grand Tirolia schuldig geblieben, das Gericht hat in zweiter Instanz zugunsten des Klägers SIAG entschieden. „Wir haben einen Aufschiebungsantrag gestellt. Falls wir in letzter Instanz verlieren, liegt das Geld am Gericht bereit“, begründet Stock.
Alexandra Fusser