badgebadge
Job AnzeigerImpulsTrendig MagazinServus
Kitzbüheler Anzeiger

Bürgermeister Pirchl: „Habe ein reines Gewissen“

Going  | Die Spesenabrechnung des Goinger Bürgermeisters sorgt am Fuße des Wilden Kaisers weiterhin für Aufregung.

Der Gemeinderat hat sich bereits mit dem Thema befasst. Dennoch will die Opposition die Sache nicht auf sich beruhen lassen.

Hintergrund: Gegen Ende des Jahres 2010 hat Bürgermeister Josef Pirchl Spesenabrechnungen für den Zeitraum von 2004 bis Ende 2010 bei der Gemeinde geltend gemacht. Das Problem: Pirchl hat diese Anträge zu spät eingereicht. Ein Teil der Forderungen ist daher bereits verjährt. Darüber hinaus hat er das Geld behoben, bevor die Mittel offiziell frei gegeben worden sind.

Grund genug für den oppositionellen Gemeinderat Georg Trixl, die Gemeindeaufsicht auf den Plan zu rufen. Die attestierte einen Formalfehler des Ortschefs. Aber: „Wenn der Bürgermeister die Belege jährlich einge­reicht hätte, wäre rein gar nichts passiert. Und auch nicht, wenn er das Geld nicht vor der offiziellen Freigabe durch den Überprüfungsausschuss oder den Gemeinderat abgehoben hätte“, erklärt Marianne Döttlinger von der Gemeindeaufsicht. Inzwischen hat der Gemeinderat die Zahlungen abgesegnet, Bürgermeister Josef Pirchl hat die Gelder zurückgezahlt.

Rechtliche Schritte erwogen

Der Ortschef kann die Aufregung nicht verstehen: „Ich habe ein absolut reines Gewissen.“ Pirchl wirft der Opposition vor, einen aus der Luft gegriffenen Skandal anzuzetteln. Der Bürgermeister prüft nun rechtliche Schritte.

Vor einem Gang vor den Kadi hat der angesprochene ÖVP-Gemeinderat Georg Trixl übrigens keine Angst. „Ich gehe gerne vor Gericht, wenn der Bürgermeister glaubt, dass er wegen Rufschädigung klagen kann.“ Dann werde die Wahrheit ohnehin auf den Tisch kommen, ergänzt der Mandatar. Trixl ereifert sich über das Vorgehen Pirchls in dieser Causa: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles rechtens ist.“ Denn es sei durchaus nicht üblich, Spesen, die älter als ein Jahr sind, einzureichen. Außerdem unterstreicht Trixl, dass die GR-Abstimmung zur Freigabe knapp mit den Stimmen der Bürgermeisterliste gewonnen wurde.

Dass er mit der Geltendmachung etwas in Verzug geraten ist, bestreitet auch der Bürgermeister nicht. „Wenn einer einen Schaden aus der ganzen Sache gehabt hat, dann war ich es einzig und allein selber“, unterstreicht der Ortschef gleichzeitig.

Pirchl ärgert es, dass es in Going zu einem „ÖVP-Bruderzwist“ gekommen sei. Dennoch sieht der Goinger Ortschef die Bevölkerung auf seiner Seite. Elisabeth Krista

Suche