Bürgerinitiative Jochberg kämpft gegen Windmühlen
Jochberg | Mit einem drei Punkte umfassenden Forderungskatalog will die Jochberger Bürgerinitiative Bewegung in die Verkehrsdebatte bringen.
„Wir haben Anfang des Jahres einen großen Durchbruch erzielt, doch derzeit läuft gar nichts mehr“, erläutert der Obmann der Initiative, Peter Kreiser. So entrang man dem zuständigen Landesrat Anton Steixner sowie Robert Müller von der Abteilung Straßenbau im Jänner die grundsätzliche Zustimmung zur Umfahrung Jochberg. Die Westvariante mit Tunnel würde rund 50 Millionen Euro kosten. Kreiser ist klar, dass so ein Megaprojekt nur langfristig umzusetzen ist. Allerdings: „Einen Zeithorizont haben wir dem Landesrat noch nicht entlocken können. Ich möchte wissen: Wann fangen wir an?“, so Kreiser.
Kleinere Projekte „haben Priorität“
Während also die gewünschte Umfahrung ein längerfristiges Anliegen der Bürgerinitiative ist, hat die Gruppierung noch zwei kleinere Projekte, die sie möglichst rasch umgesetzt sehen will. „Es gab einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss, dass wir die Ortstafel um rund 500 Meter nach Norden in Richtung des neuen Hotels versetzen wollen. Den Antrag haben wir am 13. März 2008 an die Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel geschickt. Bis heute haben wir keine Reaktion darauf bekommen“, ereifert sich Kreiser. Durch die Versetzung der Tafel würde sich einerseits das 50-er-Tempolimit ein wenig ausweiten, andererseits wäre auch das neue 5-Stern-Hotel offiziell innerhalb der beschilderten Grenzen von Jochberg.
Auch beim zweiten Anliegen sehen der Obmann der Bürgerinitiative, aber auch die Gemeinde kein Entgegenkommen der Behörden: Bereits seit 2007 wünscht man sich in Jochberg bei der Auffahrt zum Ort im Bereich der Linkskurve eine Verkehrsinsel statt einer Sperrlinie. Damals wurden Baken installiert. Doch das könne nur eine Zwischenlösung sein, meint Kreiser: „Wir wünschen uns eine runde Lösung, vor allem in Hinblick auf das neue Hotel.“
Insgesamt kann die Bürgerinitiative wenig Bewegung seitens der Ämter sehen: „Diese Hinhaltetaktik ist untragbar! Das ist wie ein Kampf gegen Windmühlen“, ärgert sich Obmann Kreiser.
Zumindest was die Umfahrung betrifft, haben die Jochberger einen neuen Verbündeten: „Den Hotelbetreiber wissen wir hinter uns“, erläuterte Kreiser abschließend.
Elisabeth Krista