
Brixen blickt auf fordernde neue Saison
Vor rund einem Jahr begann die Saison für alle Brixener mit einem schweren Schicksalsschlag: Ein junger Leistungsträger der Mannschaft verstarb. Bis heute wird bei jeder gemeinsamen Ansprache vor dem Spiel an ihn gedacht. Sein Trikot, das in der Mitte des Spielerkreises liegt, ist ein berührendes und symbolisches Zeichen dafür, dass er im Geiste stets dabei ist. Trotz dieser mental sehr schwierigen Situation für die Mannschaft gelang es ihr, die Klasse zu halten. Das Ziel für die kommende Spielzeit: In der Tiroler Liga neuerlich anzugreifen.
Liga-Reform wirft ihre Schatten voraus
Für Trainer Andreas Hölzl ist die Saison 2026/27 in Hinblick auf die neue Liga-Reform eine besondere: „Es war nur eine Frage der Zeit, wann die neue Reform umgesetzt wird. Für uns als SV Brixen ist dieser Schritt sicherlich sehr positiv, weil viele weite Auswärtsfahrten wegfallen und es zukünftig mehr Derbys und regionalere Spiele gibt.“
Das Training in der neuen spielfreien Woche – es treten 15 Mannschaften in der Liga an – werde laut Hölzl dementsprechend gesteuert beziehungsweise intensiviert. Die Vorbereitung wurde für viele Testspiele und anstrengende Trainings genutzt, um fit in die neue Saison zu gehen. Auf die Frage, wie der Trainer hier seine Erfahrung als ehemaliger Profifußballer einfließen lassen kann, antwortet er: „Natürlich versuche ich einige Dinge ins Training einzuarbeiten, die ich früher gelernt habe. Ich gestalte das Training so, wie ich es gerne als Spieler gehabt hätte.“
„Wir als SV Brixen werden unseren Wegmit reinen Brixener Eigenbauspielern auch in Zukunft zu 100 Prozent weitergehen.“
Andreas Hölzel, Trainer SV Brixen
Saison wird zur Herausforderung
„Die Saison wird für uns sehr herausfordernd werden“, führt Hölzl aus. „Einige Leistungsträger haben ihre Karriere beendet oder legen eine Pause ein. Das ist natürlich für so einen kleinen Verein nicht leicht zu kompensieren. Dadurch wurden einige junge Spieler von der Reservemannschaft und der U16 in die Kampfmannschaft hochgezogen, welche rasch in ihre Fußstapfen treten sollen.“
Laut dem Trainer, der in seiner Karriere als Fußballer unter anderem 27 Tore für den SK Sturm Graz sowie zwei Tore für das österreichische Nationalteam erzielte, sei der Unterschied zwischen dem Reserve-beziehungsweise Nachwuchsfußball zur Tiroler Liga sehr groß. Man müsse „die lernwilligen Jungs“ behutsam aufbauen, meint Hölzl. Auf die Frage, wo er den Verein in den nächsten fünf Jahren sieht, antwortet er: „Wir als SV Brixen werden den Weg mit reinen Brixener Eigenbauspielern zu 100 Prozent so weitergehen – nur so ist ein gesundes Vereinsleben vorstellbar. Wir wissen die Erfolge der letzten Jahre (Meister der Landesliga) einzuordnen, wir wissen aber auch, dass sich diese nicht so schnell wiederholen lassen. Spieler, Betreuer und Funktionäre werden immer ihr Bestmögliches für den Verein geben, egal in welcher Liga wir uns befinden.“
Kritik übt der Trainer an seiner Meinung nach überflüssigen Investitionen, welche sinnvoller genutzt werden könnten: „Anstatt mehr Geld in die Nachwuchsarbeit zu stecken, wird sehr viel Geld für Systeme zur Videoanalyse teilweise sogar bis in die 2. Klasse ausgegeben.“
Mit Mut und Teamgeist in die Zukunft
Für den Sportverein aus der kleinen Gemeinde war es immer selbstverständlich, dass die Gemeinschaft und der Zusammenhalt an erster Stelle steht. Erfolge werden auch in Zukunft gefeiert werden, das steht außer Zweifel. Zum Saisonauftakt gab es leider noch keine Punkte zu bejubeln: Im Cup musste Brixen bereits in der ersten Runde die Segel streichen und auch das erste Ligaspiel gegen Stubai ging verloren. Doch aufgrund der Liga-Reform gibt es in dieser Spielzeit keinen Absteiger. Damit kann das Team befreit aufspielen und die Saison als Chance nutzen, um sich weiterzuentwickeln.
Fest steht: Die Nummer 8 schaut bei jedem Spiel als treuer Fan vom Himmel aus zu.