19. Juli 2009
aktualisiert: 11.04.12, 09:41 Uhr
„Brauchen dringend Finanzspritze“
Kitzbühel | Aufschrei im Roten Kreuz: Eine Schließung des Krankenhauses Kitzbühel soll für die Rettung im Bezirk Mehrkosten von 338.000 Euro bringen.
Erst dieser Tage ist in die Gemeindeämter ein Schreiben mit brisantem Inhalt geflattert. Ein Schreiben, in dem der Bezirksvorstand des Roten Kreuzes – u. a. der Fieberbrunner Chefarzt Walter Phleps, der St. Johanner Finanzreferent Georg Zimmermann und der Kitzbüheler Bezirkschef Siegfried Nagl – alle Bürgermeister darüber informiert, dass mit der plötzlichen Schließung des Krankenhauses Kitzbühel große Probleme in der Sanitätsversorgung entstehen. Und zwar finanzieller und organisatorischer Natur.
„Transport wird teurer, der Erlös bleibt gleich“
Im Klartext: Die längeren Anfahrtszeiten nach St. Johann – gerechnet werden für die Hin- und Rückfahrt 35 Minuten auf 20 Kilometer – erfordern die Anschaffung von zwei neuen Rettungswagen (Neupreis 180.000 Euro). Außerdem müssten mindestens sechs hauptamtliche Mitarbeiter zur Gebietsabdeckung angestellt werden, wie der Bezirksvorstand in dem Schreiben vorrechnet. Die Personalkosten schlagen demnach mit 264.000 Euro zu Buche.
Die Mehrkosten von 338.000 Euro könne die Bezirksstelle Kitzbühel allerdings nicht übernehmen, heißt es unmissverständlich. Ein weiterer Punkt, der offenbar nicht bedacht worden ist: Der Mehraufwand durch die Mehrkilometer Kitzbühel-St. Johann werden durch die Krankenkasse nicht abgegolten.
„Die Abrechnungszone 1, in der wir uns befinden, erstreckt sich bis zu 15 Kilometern einfache Fahrt“, erläutert Bezirkschef Siegfried Nagl auf Anfrage des Kitzbüheler Anzeigers. Im Klartext: „Der Transport wird teurer, aber der Erlös bleibt gleich.“
Verbindliche Zusage bis Ende Juli gefordert
Deshalb will der Bezirksvorstand die Gemeinden auf eine rasche Entscheidung drängen: Für die Personalsuche, die Bestellung und Ankauf von Rettungswagen müssen schon jetzt die notwendigen Vorbereitungen getroffen werden. „Deshalb ist es erforderlich, dass wir bis Ende des Monats eine verbindliche Zusage zur Deckung unserer Mehrkosten erhalten“, teilt das Rote Kreuz den Bürgermeistern mit.
Für den Hochfilzener Dorfchef Sebastian Eder, der auch im Ausschuss des Rettungsverbandes sitzt, ist klar: „Das Rote Kreuz geht bei diesen Berechnungen von der Schließung der Ambulanz aus. In Kitzbühel soll aber eine leistungsfähige Ambulanz bleiben.“ Rettungsverbandchef Paul Sieberer war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Nagl sieht das Rote Kreuz trotz aller Warnungen der letzten Jahre „auf ein Chaos“ zusteuern: „Diese Verantwortung will ich nicht übernehmen.“
Alexandra Fusser
Erst dieser Tage ist in die Gemeindeämter ein Schreiben mit brisantem Inhalt geflattert. Ein Schreiben, in dem der Bezirksvorstand des Roten Kreuzes – u. a. der Fieberbrunner Chefarzt Walter Phleps, der St. Johanner Finanzreferent Georg Zimmermann und der Kitzbüheler Bezirkschef Siegfried Nagl – alle Bürgermeister darüber informiert, dass mit der plötzlichen Schließung des Krankenhauses Kitzbühel große Probleme in der Sanitätsversorgung entstehen. Und zwar finanzieller und organisatorischer Natur.
„Transport wird teurer, der Erlös bleibt gleich“
Im Klartext: Die längeren Anfahrtszeiten nach St. Johann – gerechnet werden für die Hin- und Rückfahrt 35 Minuten auf 20 Kilometer – erfordern die Anschaffung von zwei neuen Rettungswagen (Neupreis 180.000 Euro). Außerdem müssten mindestens sechs hauptamtliche Mitarbeiter zur Gebietsabdeckung angestellt werden, wie der Bezirksvorstand in dem Schreiben vorrechnet. Die Personalkosten schlagen demnach mit 264.000 Euro zu Buche.
Die Mehrkosten von 338.000 Euro könne die Bezirksstelle Kitzbühel allerdings nicht übernehmen, heißt es unmissverständlich. Ein weiterer Punkt, der offenbar nicht bedacht worden ist: Der Mehraufwand durch die Mehrkilometer Kitzbühel-St. Johann werden durch die Krankenkasse nicht abgegolten.
„Die Abrechnungszone 1, in der wir uns befinden, erstreckt sich bis zu 15 Kilometern einfache Fahrt“, erläutert Bezirkschef Siegfried Nagl auf Anfrage des Kitzbüheler Anzeigers. Im Klartext: „Der Transport wird teurer, aber der Erlös bleibt gleich.“
Verbindliche Zusage bis Ende Juli gefordert
Deshalb will der Bezirksvorstand die Gemeinden auf eine rasche Entscheidung drängen: Für die Personalsuche, die Bestellung und Ankauf von Rettungswagen müssen schon jetzt die notwendigen Vorbereitungen getroffen werden. „Deshalb ist es erforderlich, dass wir bis Ende des Monats eine verbindliche Zusage zur Deckung unserer Mehrkosten erhalten“, teilt das Rote Kreuz den Bürgermeistern mit.
Für den Hochfilzener Dorfchef Sebastian Eder, der auch im Ausschuss des Rettungsverbandes sitzt, ist klar: „Das Rote Kreuz geht bei diesen Berechnungen von der Schließung der Ambulanz aus. In Kitzbühel soll aber eine leistungsfähige Ambulanz bleiben.“ Rettungsverbandchef Paul Sieberer war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Nagl sieht das Rote Kreuz trotz aller Warnungen der letzten Jahre „auf ein Chaos“ zusteuern: „Diese Verantwortung will ich nicht übernehmen.“
Alexandra Fusser