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Kitzbüheler Anzeiger

Eine Box, die nicht blitzt

BM Heinz Leitner versteht die Welt nicht mehr. „Jetzt mussten wir ohnedies gegen die Mühlen der Behörde kämpfen, um endlich eine Radarbox genehmigt zu bekommen - nun haben wir eine, aber leider ohne Kamera,“ zeigt sich der Dorfchef etwas verschnupft.

Dabei war doch alles so schön. Zumindest am Anfang, denn schon nach Erstbestückung der Radarbox - im November 2006 - war der Film binnen 48 Stunden verschossen: Satte 900 „finanzstarke“ und einwandfreie Bilder durften die Beamten der Verkehrsabteilung zur Entwicklung bringen. „Das zeigt doch ganz klar den Bedarf auf,“ verweist Leitner auf ausreichendes Zahlenmaterial: „Auch eigene Messungen mit einer mobilen Radareinheit im Bereich Nindler Kurve hat Ernüchterndes gezeigt. Fast 80 Prozent aller Verkehrsteilnehmer sind über der höchstzulässigen Geschwindigkeitsbeschränkung unterwegs. Es ist daher nicht verständlich, wenn an verkehrsreichen Wochenenden, wie zu Pfingsten, die Radarbox nicht mit einer Kamera bestückt ist,“ fordert BM Heinz Leitner hier Abhilfe.

Auch leere Box lässt Autofahrer bremsen

„Es ist höchst an der Zeit die Kameraausrüstung auf digital umzustellen und vom jeweiligen Polizeiposten vor Ort selbstständig warten und betreuen zu lassen, damit jede Box auch mit einer Kamera bestückt ist!“

„Stimmt,“ bestätigt auch Martin Reisenzein, stellvertretender Bezirks-Polizeikommandant im Gespräch mit dem KITZBÜHELER ANZEIGER: „Wir haben im Bezirk mehr Radarkästen als Radar-Kameras und daher kann folgerichtig nicht jede Box gleichzeitig bestückt sein. Das Ergebnis bleibt jedoch vielfach dasselbe, denn jede Box - bestückt oder nicht - initiiert vorsichtigeres Fahren und auch ein Abbremsen.“

Prinzipiell verweist Reisenzein auf die Landesverkehrsabteilung (LVA) in Inns-bruck: „Welche Box wann scharf ist, weiß letztlich nur diese Abteilung. Aber generell muss festgehalten werden, dass jeder Posten eine mobile Radarpistole zusätzlich in Verwendung hat und wir intensiv mit der Verkehrsabteilung kooperieren. Fast jede Woche steht irgendwo im Bezirk ein verdecktes Fahrzeug der LVA im Einsatz,“ verdeutlicht Reisenzein die hohe Messdichte. Im Übrigen ist die Umstellung auf digitale Kameras bereits im Laufen. Eine von der LVA unabhängige und dezentrale Einsatzführung der Kameraeinheiten ist jedoch nicht im Gespräch.

Prinzipiell gilt leider auch für den Bezirk als häufigste Unfallsursache bestätigt: Überhöhte Geschwindigkeit!
(hch)

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