Nicht bloß die „Schatten“ von Kristina Sprenger und Co.
Wer Statist bei der Serie werden möchte, braucht eigentlich nur ein einfaches, unverbindliches Formular auszufüllen, wie Ursula Kepplinger von der Komparsenagentur „Creative Creatures“ erklärt. „Ob groß, oder klein, rundlich oder schlank: Alles wird gebraucht. Es kann auch von Vorteil sein, wenn jemand ein ‚interessanter Typ‘ mit einem hervorstechenden Merkmal ist“, meint Kepplinger.
Wer in der Kartei ist, kann jederzeit von der Agentur einen Anruf erhalten: Es geht los. Selbstverständlich ist die Teilnahme kein Muss, Zu- oder Absage zum Drehtermin können relativ kurzfris-tig erfolgen. Reich wird man bei dieser Tätigkeit allerdings nicht: „Man bekommt einen Unkostenbeitrag von ungefähr 40 bis 50 Euro“, so Kepplinger.
Vor Ort kümmert sich bei einer größeren Gruppe dann ein Betreuer um die Statisten. Böse Zungen nennen ihn gerne „Komparsentreiber“. Kurt Eckerl ist aber eine wichtige Ansprechperson für die Menschen am Set: „Wenn Depressionen auftreten, versuche ich eben, alles zu kitten“, meint Eckerl.
In seinem Geschäft gebe es nichts, was es nicht gibt: Einmal musste er etwa einer Dame gut zureden, die eigens für den Dreh ein extravagantes Kleid gekauft hat. Leider war die elegante Robe in einem schreienden Rotton. „Das geht nicht, die Farbe stört bei der Aufnahme. Die Dame war dann sehr deprimiert.“
Die Rollen, die den Statisten zugewiesen werden, sind so verschieden und bunt, wie das Leben selbst. Ob Pfarrer oder Postbote, Bäuerin oder Leiche: Ein Komparse sollte auf alles vorbereitet sein. Wer eine Rolle als Mordopfer bekommt, sollte nicht gleich den Kopf hängen lassen: „Leichen bekommen mehr gezahlt“, erklärt Eckerl.
kris