
Björn Schulz - Der Promitrainer mit dem großen Herz
Wenn Björn Schulz früh am Morgen aufsteht, ist die Welt noch still. Die Sonne blinzelt gerade über die Gipfel des Wilden Kaisers, während er im Laufschritt die kühle Tiroler Bergluft einatmet. Laufen ist mehr als Training – es ist Meditation, Motivation und Mission zugleich. Denn oft läuft er nicht für sich, sondern für jene, die es nicht können, getreu dem Motto „I run for those who can’t“.
Mit gerade einmal 21 Jahren war Björn Schulz der jüngste Fußball-B-Lizenz-Inhaber Deutschlands. Seine Karriere begann auf dem Rasen, aber sie führte ihn weit über den Fußball hinaus. Heute ist er sportlicher Leiter im Bio-Hotel Stanglwirt. Dort, wo Luxus auf Naturbewusstsein trifft, steht Schulz für eine neue Art von Fitness: ehrlich, individuell und menschlich.
Bekannt wurde er durch sein Konzept des Fitness-Boxens. Brutalität sucht man dabei vergebens, vielmehr geht es um: „Ladies and Gentlemen-Boxen – mit Respekt, Fair Play und Shakehands“, so der 35-Jährige. Diese Philosophie überzeugte nicht nur die Gäste des Stanglwirts, sondern auch Prominente wie Michael Ballack, Jessica Alba, Tim Mälzer, Johnny Depp oder Arnold Schwarzenegger. Als erste entdeckten aber die Klitschko-Brüder sein Können und er begleitete die beiden über viele Jahre.


Boxen als Lebensschule
Boxen ist für ihn nicht nur Sport, sondern Haltung. „Im Ring lernt man Demut, Disziplin und den Umgang mit Rückschlägen – das ist fürs Leben genauso wichtig wie fürs Training“, erklärt Schulz. Seine Trainingseinheiten sind fordernd, aber nie überfordernd. Er erkennt schnell, was sein Gegenüber braucht – egal ob Profi, Managerin oder Reha-Patient. Denn Björn Schulz ist nicht nur Trainer, sondern auch staatlich anerkannter Diätassistent und Experte für Neuroathletik. „Fitness muss sich gut anfühlen“, lautet einer seiner Grundsätze. Und das spürt man in jeder Einheit.
„Training hilft, Stress und Angst abzubauen. Man kommt raus aus dem Alltag, spürt sich wieder, kann lachen, schwitzen – und für einen Moment alle Sorgen vergessen.“alle Sorgen vergessen.“
Björn Schulz

Fußballcamps mit Herz und Leidenschaft
Neben dem Boxen schlägt Schulz’ Herz nach wie vor für den Fußball. Als DFB-Elite-Jugendtrainer organisiert er Fußballcamps für Kinder im Stanglwirt – drei bis vier Tage voller Bewegung, Begeisterung und Begegnung. Zwischen den Toren geht es nicht nur um Technik, sondern um Teamgeist, Fairness und Freude am Spiel. Wenn dann plötzlich auch noch David Alaba vorbei schaut oder Bayern-Keeper Sven Ulreich mit den Kids trainiert, sind die Augen groß und die Motivation grenzenlos. „Die Kids sollen sich wie Profis fühlen – aber ohne Druck. Der Spaß steht an erster Stelle.“ Kein Wunder, dass die Termine binnen Stunden ausgebucht sind.
Die Begegnung mit der Björn Schulz Stiftung
Eines Tages stieß der Trainer zufällig auf die Björn Schulz Stiftung, die Familien mit schwerkranken oder behinderten Kindern unterstützt. „Ich musste schmunzeln, weil sie denselben Namen trägt wie ich – also habe ich einfach mal hingeschaut. Und was ich gesehen habe, hat mich tief bewegt.“

Zuerst wurde er stiller Unterstützer, später aktiver Charity-Läufer. Heute trainiert er mit den Kindern – und auch mit ihren Eltern. „Das Boxen hilft, Stress und Angst abzubauen. Die Eltern kommen kurz raus aus ihrem Alltag, spüren sich wieder, lachen, schwitzen, vergessen für einen Moment die Sorgen.“
Familien in schweren Zeiten helfen
Die Kinder wiederum erleben Selbstvertrauen und Freude an Bewegung – ohne Leistungsdruck, ohne Mitleid. „Wenn ich mit ihnen laufe oder boxe, sehe ich, was wirklich zählt. Als die Stiftung Charity-Partner des Berlin-Marathons wurde, war klar, dass Björn Schulz mitläuft. Seither sammelt er Kilometer und Spenden für jene, die ihre eigenen Wege nicht gehen können und läuft mehrere Marathons pro Jahr – von Salzburg bis New York.
„Ich glaube, dass jeder Mensch Sport machen kann und soll. Bewegung gehört zum Leben – egal, wie alt oder fit man ist.“
Björn Schulz
Mittlerweile verbindet ihn mit der Stiftung weit mehr als nur der Name. Über sein Netzwerk konnte er bereits beachtliche Summen mobilisieren, um Familien in schweren Zeiten zu helfen.
Ob Michael Ballack, der nach Silvester mit ihm ein intensives Boxtraining absolvierte, oder Antonio Rüdiger, der sich nach dem Training mit einem Kaiserschmarrn belohnte – Schulz’ Gäste sind vielfältig, aber sie alle teilen eines: Vertrauen. „Das ist die Basis jeder Trainingsbeziehung. Ohne Vertrauen funktioniert gar nichts“, sagt er.
Dieses Vertrauen spürt man auch, wenn er über seinen Schützling Alem Begic spricht, den er bis zum EM-Titel im Halbschwergewicht führte. Gemeinsam mit Robert Laner und den Zverev-Brüdern organisiert er zudem die World-Changer-Tennisturniere, bei denen regelmäßig über 100.000 Euro für den guten Zweck gesammelt werden.
Björn Schulz hat Fußballprofis zum Schwitzen gebracht, Hollywood-Stars inspiriert und unzählige Menschen in Bewegung versetzt. Doch was bleibt, wenn der Applaus verklungen ist? Für Coach Schulz ist die Antwort klar: „Es sind nicht die Namen, die zählen. Es sind die Momente, in denen du siehst, dass jemand wieder lachen kann.“












