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Kitzbüheler Anzeiger

Big Brother der Pisten

Kitzbühel | Mit dem neuen Pisten ManagementSystem kann die Bergbahn AG Kitzbühel die exakte Schneeauflage auf den Abfahrten kontrollieren und auch die Schneeproduktion entsprechend steuern.

Mit den Ressourcen Haus zu halten und Energie zu sparen ist auch ein Thema bei der Bergbahn AG Kitzbühel. Mit dem neuinstallierten PistenManagementSystem kann bei der Produktion von technisch erzeugtem Schnee effektiver, ökonomischer und ökologischer gearbeitet werden.

In den Sommermonaten wurden die Gebiete am Hahnenkamm und Pengelstein topographisch vermessen. Mittels den GPS-Systemen in den Pistengeräten kann nun die exakte Schneehöhe festgestellt werden - und das auf den Millimeter genau. „Durch diese genauen Angaben kann der technisch erzeugte Schnee effektiver eingesetzt werden. Die Schneeauflage auf den Pisten kann exakt gemessen werden und wenn nötig entsprechend verschoben werden“, erklärt Bergbahn-Vorstand Georg Hechenberger. Durch diese Messungen ergeben sich für die Bergbahn AG Einsparungen bei der Produktion von technischem Schnee und auch die Umwelt profitiert von dieser Investition. Neben einem geringeren Energieaufwand wird auch Trinkwasser eingespart. Schließlich ist Tirol weltweit die einzigste Region, in der mit der besten Wasserqualität technischer Schnee erzeugt wird.

Mit dem neuen PistenManagementSystem hat Kitzbühel eine weltweite Vorreiterrolle. In den nächsten Jahren soll das System auf das gesamte Skigebiet erweitert werden.

Jährlich betragen die Schnee-Produktionskosten für die Bergbahn AG Kitzbühel ca. sechs Millionen Euro. „Es ist auf alle Fälle eine sinnvolle Investition. Dadurch kann die Bergbahn AG Kitzbühel zwischen fünf und zehn Prozent an technisch produziertem Schnee einsparen“, berichtet Hechenberger.

Straßenbau war Vorbild für das System

Das PistenManagementSystem ist keine Erfindung der Bergbahn AG Kitzbühel und der Salzburger Partnerfirma PowerGIS. Die GPS-Messungen werden bereits im Straßenbau eingesetzt, um bei Asphaltierungsarbeiten die genaue Belagsauflage zu ermitteln. Dieses System wurde nach einem Pilotprojekt im Vorjahr nun auf die Bergwelt am Hahnenkamm und Pengelstein für die Schneelage erfolgreich umgelegt.

Ausbau der Beschneiung geplant

Obwohl im Kitzbüheler Skigebiet im Vergleich zu anderen Ski-Ressorts ein hoher Standard bei der Beschneiung herrscht, sind hier weitere Verbesserungen ge-plant. Derzeit müssen bei der Schneeversorgung noch Prioritäten gesetzt werden. Die Streif wird der Kampen vorgezogen, genauso die Kaser der Fleckalm. Geplant ist in den nächsten Jahren eine zeitgleiche Beschneiung durch Anschaffung von weiteren Erzeugern. „Wenn Temperatur und Luftfeuchtigkeit passen, können wir in 60 bis 70 Stunden die Hauptachse der Skisafari beschneien“, erklärt Georg Hechenberger. Stimmen die äußeren Bedingungen, wird unter Einhaltung aller behördlicher Auflagen mit der Produktion begonnen, denn Naturschnee ist ein zu großer Unsicherheitsfaktor. Bis zum Jahreswechsel wurde im Skigebiet Kitzbühel bis zu 90 Prozent der technischen Beschneiung abgeschlossen.
Elisabeth M. Pöll

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