Bichlalmlift beschäftigt Gerichte
Kitzbühel | Wird der Bichlalmlift überhaupt noch gebaut? „Wir unternehmen alles, damit wir die Seilbahn errichten können“, stellt Bergbahn-Vorstand Josef Burger klar. Die Causa beschäftigt derzeit den Obersten Gerichtshof.
Das Bauvorhaben ist mit 5,8 Millionen seit Jahren im Budget der Bergbahn AG enthalten, der Naturschutzbescheid ist positiv. Die entsprechenden Unterlagen sind bei der Seilbahnbehörde eingereicht – allerdings unvollständig: Die Zustimmung von drei Grundbesitzern fehlt noch immer. Und damit ist die Realisierung des Bichlalmlifts bis dato gescheitert, wie Bergbahn-Vorstand Josef Burger und Aufsichtsratvorsitzender BM Klaus Winkler bestätigen.
Winkler: Entscheidung bis zum Sommer
Die drei Grundeigentümer legen sich den Plänen der Bergbahn AG schon seit Jahren quer. Weil sie ihre Unterschrift offenbar mit eigenen Anliegen verknüpfen. „Diese Forderungen sind nicht erfüllbar. Man will aus dem Vollen schöpfen“, ist Winkler verärgert. Dennoch hofft er noch immer auf eine zufriedenstellende Lösung für beide Seiten. „Bis Jahresmitte muss eine Entscheidung auf den Tisch.“
Die Causa Bichlalmlift ist heikel. Bekanntlich ist die Bergbahn AG laut eines gerichtlichen Vergleichs (2007) zur Errichtung eines Lifts und zu dessen Betrieb über die Dauer von 35 Jahren verpflichtet. „Der Lift hätte schon 2008 in Betrieb gehen sollen“, schildert Susi Bachler, Tochter von Liftpionier Andrä Bachler. Da das Urteil nicht umgesetzt wurde, leitete sie das Exekutionsverfahren ein. Mit dem Ziel, den Bau des Lifts zu erwirken. Derzeit beschäftigt sich der Oberste Gerichtshof mit dem Bichlalmlift.
Burger: Wir müssen den Lift bauen
„Die Bergbahn AG unternimmt alles, um den Lift zu bauen“, bekräftigt hingegen Vorstand Josef Burger. Geplant sei eine Achter-Kabinen-Umlaufseilbahn , die 400 Personen in der Stunde befördert. Mit dem Lift soll die Bichlalm besonders im Sommer attraktiver werden, erzählt Burger.
Susi Bachler ist hingegen „sehr enttäuscht“, dass weder der Bürgermeister noch der Bergbahnchef seit einem Jahr mit ihr Kontakt aufgenommen haben. „Sie sprechen mit mir nicht über eine Einigung“, bedauert Bachler und stellt klar: „Ein Gerichtsurteil ist ernst zu nehmen.“ Alexandra Fusser, Foto: Obermoser