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Kitzbüheler Anzeiger

Biberfamilie fühlt sich pudelwohl

Rätselraten um die Größe der Biberfamilie.  Die Biberburg sieht auf jeden Fall recht stattlich aus.

Kitzbühel | Nicht nur Erholungssuchende, sondern auch eine Biberfamilie scheint die Atmosphäre am Kitzbüheler Schwarzsee zu genießen. Vor rund zwei Jahren ist ein Bibermännchen, welches vermutlich aus dem  St. Johanner Einzuggebiet stammt, über die Reither Ache an den See übersiedelt.

Zuerst machte es sich der Nager alleine gemütlich - vor einiger Zeit ist er dann aber im Naturschutzgebiet sesshaft geworden  und hat eine Familie gegründet. „Der Biber hat ein Weibchen und auch Junge“, ist sich die Biberbeauftragte des Landes Tirol, Monika Eder, sicher. Um das Familienglück perfekt zu machen, hat der Biber eine Burg gebaut.

Wie viele Biberkinder es am Schwarzsee gibt, weiß Eder jedoch noch nicht. Einige Spaziergänger und Fischer wollen die tierische Familie aber erspäht haben. Manche wollen gar fünf Nager gesichtet haben.  Der für den Schwarzsee zuständige Stadtmitarbeiter, Ludwig Wagstätter, hat die Familie leider nie gesehen. „Ich sehe immer nur einen Biber“, erzählt Wagstätter.

Ein Elektrozaun schränkt die Biber ein

Aufgrund der wenigen Weiden entlang des Sees, gehen die  Biber immer wieder entlang des Seebaches auf Nahrungssuche. „Damit sie besser schwimmen können, bauen sie Dämme, die zu Überschwemmungen führen. Zusammen mit Wagstätter hat die Biberbeauftragte deshalb nun einen Elektrozaun installiert. „So kann er nicht mehr durchschwimmen“, erklärt Wagstätter.

Skeptiker wurden zu Biberfreunden

Die Lebensweise des Bibers führte in der Vergangenheit manchmal zu Unmut bei den Anrainern rund um den See. „Es herrscht mittlerweile ein sehr gutes Verhältnis mit den betroffenen Anrainern, auch jene, die vorher gegen den Biber waren, sind jetzt Biber-Freunde“, freut sich Eder.

Nicht alle Birken hat der Biber gefällt

Dass der Biber auch gerne die Birken fällt ist wohl vielen Spaziergängern schon aufgefallen. Nicht alle Birken, die im Naturschutzgebiet herumliegen, hat aber der Nager auf dem Gewissen. „Auch starker Wind knickt die Bäume, nicht an allem ist der Biber schuld“, betont Eder.  Die Bäume, die wichtig sind (z.B. für die Sicherung des Ufers), bestreicht Wagstätter mit einem Naturprodukt, das den Nager fernhält. „Und sonst darf er sich austoben, es ist schließlich ein Naturschutzgebiet“, sagt Wagstätter.

Sechs Biberreviere gibt es derzeit im Bezirk. „Die Zahl variiert, manchmal wird ein Revier durch Hochwasser zerstört oder die Biber wandern einfach ab“, erklärt Eder. Bislang fühlt sich die Biberfamilie am Schwarzsee pudelwohl und es schaut nicht so aus, als würde sie abwandern wollen - wieso auch? Johanna Monitzer

Bild: Diese Burg hat der Biber für sich und seine Familie im Naturschutzgebiet am Schwarzsee gebaut.  Foto: Monika Eder

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