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Kitzbüheler Anzeiger

Bezirkskapellmeister hilft am Pillersee mit Taktstock aus

St. Ulrich |Obwohl der langjährige Kapellmeister Alois Brüggl bereits frühzeitig seinen Rücktritt bekannt gegeben hat, wurde erst jetzt ein Nachfolger „auf Zeit“ gefunden.

 „Homs iatz endlich oan, de Nuaracher?“

Diese Frage machte in Musikantenkreisen in den letzten Wochen oft die Runde. Langzeitkapellmeister Alois Brüggl hatte nach über 20 Jahren Kapellmeistertätigkeit sein Amt mit Ende des Musikjahres 2009 endgültig niedergelegt.

Bereits im Jahr zuvor wollten er und Altobmann Thomas Schellhorn ihre Positionen mit dem Ende der Periode zur Verfügung stellen. Damals konnte der mittlerweile verstorbene Bürgermeister Kaspar Mettler die beiden zu einem weiteren Jahr überreden. In der Zwischenzeit wollte Mettler sich um einen neuen Kapellmeister bemühen. Leider konnte er diesem Versprechen nicht mehr nachkommen. Offenbar fühlte sich auch kein anderer dafür zuständig.

Die am wohl naheliegensten Lösungen hätte man mit Andreas Wörter und Florian Simair in den eigenen Reihen vermuten können. Wörter ist jedoch seit einiger Zeit erfolgreich in Kirchdorf als Kapellmeister tätig und auch Florian Simair, Kapellmeister der Bezirkslandjugendmusikkapelle, winkte ab.

Obmann mit schwerem Erbe

Nachdem im Dezember 2009 der Vorstand neu gewählt worden war, lag es am neuen Obmann Johannes Wurzenrainer, schnellstmöglich einen Ersatz für Brüggl zu finden. Die Suche wurde intensiviert und immer wieder neue Namen und Gerüchte tauchten im Musikbezirk auf – sogar ein Musiker aus dem Zillertal sollte für gutes Geld engagiert werden, hieß es. Ein „hochbezahlter“ Kapellmeister kam für Wurzenrainer dann doch nicht in Frage, denn: „Wir werden nicht die Leute am ersten Mai um Spenden für Trachten und Instrumente anbetteln und auf der anderen Seite einen teuren Kapellmeister zahlen!“

In Fieberbrunn für ein Jahr „beurlaubt“

Sprichwörtlich in letzter Sekunde ließ der Neoobmann nun die Katze aus dem Sack: Niemand geringerer als Bezirkskapellmeister Josef „Joschi“ Deisenberger wird heuer in Nuarach für den guten Ton sorgen. Er ist eigentlich Musikant in der Nachbargemeinde Fieberbrunn und wurde für ein Jahr beurlaubt, um den Taktstock in St. Ulrich zu schwingen. Bereits im Mai stehen mit dem Frühjahrskonzert und dem Bezirkswertungsspiel, das im Mehrzwecksaal in St. Ulrich statt findet, zwei Höhepunkte auf dem Programm.

Kapellmeister soll Musikanten motivieren

Deisenbergers Ziel ist, das über die Jahre aufgebaute, hohe Niveau der Kapelle zu halten. „Kapellmeister sein ist mehr als dirigieren. Man muss die Musikanten begeistern, damit sie gern zur Probe kommen und auch daheim üben – das fängt schon bei der Programmauswahl an“, ist Joschi überzeugt. Er hat sich bereits in die Vorbereitungen gestürzt und kündigt auch schon ein Themenkonzert am Wildseeloder-See im Sommer an.
Obwohl er sich in erster Linie für ein Jahr überreden ließ, um den St. Ulricher Musikkollegen etwas Luft zu verschaffen, lässt Deisenberger offen, sein Engagement am Pillersee nach diesem Jahr zu verlängern: „Ich bin sehr herzlich aufgenommen worden und wenn alles passt - schau ma moi …“ Claudia Egger
 

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