Bezirks-VP macht Hausaufgaben
Bezirk | Das Personenkarussell dreht sich im Hinblick auf die nächsten Wahlen noch nicht sichtbar. Dafür wird hinter den Kulissen brav gearbeitet.
Als Beate Palfrader 2009 an die Spitze der Bezirks-VP trat, übernahm sie eine in sich gespaltene schwarze Mannschaft. Ihr Vorgänger, der Hochfilzener Bürgermeister Sebastian Eder, hatte die Neuwahl bekanntlich herbeigeführt, nachdem er 2008 sein Nationalratsmandat aufgrund von Kitzbüheler Interventionen an den Kufsteiner Josef Lettenbichler abtreten musste. Zur Erinnerung: Nur Kitzbühel stimmte damals geschlossen für Lettenbichler, weil Eder die Schließung des Kitzbüheler Spitals befürwortet hatte.
Die umtriebige Landesrätin hatte bei ihrem Antritt als Bezirksobfrau deshalb ein großes Stück Arbeit vor sich:
Spalt in Partei musste gekittet werden
Sie musste zuerst Ruhe schaffen, den Spalt in der Partei kitten und die Funktionäre auf Geschlossenheit einschwören, ehe sie zur Tagesordnung übergehen konnte.
Innerhalb der Partei gilt Palfrader als zielstrebig, aber auch zäh. An Durchsetzungsvermögen fehlt es ihr in ihrer Männerriege offenbar nicht. Ihr oberstes Ziel: verlorenes Terrain bei den nächsten Wahlen wieder zurückerobern.
Kirchberg noch immer ohne Ortsobmann
Deshalb hat sie ihren Funktionären im Bezirk strikte Parteiarbeit verordnet. Ortsparteitage, die jahrelang nicht mehr stattgefunden haben, werden jetzt im Frühjahr wieder abgehalten. Und zwar in jeder Gemeinde, wie Palfrader glaubhaft versichert. Auch die AAB-Ortsgruppen werden revitalisiert bzw. neu gegründet. Palfrader hält an den Ergebnissen der VP-Umfrage fest, die der Bezirkspartei und ihren Mandataren zum Teil zwar hohe Bekanntheitsgrade und Sympathiewerte bescheinigt, aber auch ein Potenzial an unentschlossenen Wählern (15 bzw. 20 Prozent) zutage bringt. Für Palfrader eine Bestätigung, dass intensiv weitergearbeitet werden muss. Ihre Parole: „Ausruhen dürfen wir uns nicht“.
Einen weißen Fleck auf der schwarzen Landkarte stellt immer noch Kirchberg dar, wo sich nach dem Rücktritt Ewald Hallers noch immer kein Ortsobmann gefunden hat. Für die Volkspartei umso schmerzlicher, da sie in der einstigen VP-Hochburg mit der Abwahl Hallers den Bürgermeistersessel eingebüßt hat. „Das Wählerpotenzial ist vorhanden“, ist sich Palfrader sicher. Alexandra Fusser