Besonderes Fest des Friedens
Seit vielen Jahren ermöglichen großzügige Spenden die Durchführung einer Weihnachtsfeier im Flüchtlingsheim Fieberbrunn, Heimleiterin Hilde Haselsberger organisierte heuer bereits die 20. Feier.
Fieberbrunn | „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind …“ auch in das Asylantenheim am Bürglkopf, bringt Freude und ein paar unbeschwerte Stunden und lässt Kinderaugen erstrahlen. „Dank der vielen Freunde und Gönner aus dem Pillerseetal und darüber hinaus, die über das ganze Jahr unser Haus mit Sachspenden und finanziellen Zuwendungen unterstützen, können wir heute alle gemeinsam feiern. Trotz der Abgeschiedenheit sind wir am Bürglkopf nicht allein, wir sind nicht vergessen“, freut sich die ambitionierte Heimleiterin.
Die „Mama“, wie sie von vielen ihrer Schützlinge genannt wird, konnte an alle 96 Heimbewohner (davon 17 Kinder) aus den verschiedensten Herkunftsländern eine kleine Aufmerksamkeit vom Christkind verteilen.
„Fieberbrunn ist eines von drei Erstaufnahme-Zentren in Österreich und wir haben rund 90 Prozent Erstaufnahmen, aber so viel Zu- und Abgänge wie in diesem Jahr habe ich in meiner 20-jährigen Heimleitertätigkeit noch nicht erlebt, insgesamt haben wir an die 190 Personen ein- bzw. wieder umquartiert“, beteuert Hilde Haselsberger.
Die weit verbreitete Meinung „die Asylanten bekommen ja eh so viel Geld, wobei von einigen Hundert Euro die Rede ist“ liegt der couragierten Heimleiterin besonders schwer im Magen. „Ich möchte einmal klarstellen, das Land übernimmt nur die minimalste Grundversorgung, für die Verpflegung stehen uns am Brüglkopf pro Person 5 Euro am Tag zur Verfügung. Das sogenannte Taschengeld für jeden Flüchtling beläuft sich im Monat auf 40 Euro, das sind umgerechnet 1,33 Euro am Tag für Hygieneartikel, Zigaretten oder ähnliches.
Mit der finanziellen Unterstützung zahlreicher Freunde und Gönner können wir wenigstens für die Kinder hin und wieder einen Ausflug oder einen Hallenbadbesuch organisieren“, betont Hilde Haselsberger. ersi
Bild: Bescherung am Bürglkopf – Heimleiterin Hilde Haselsberger (2.v.r.) mit Gitte und Edwin übergaben die Geschenke (v.l.).Foto: ersiBILD