Eine besondere Auszeichnung
Am 12. Dezember erhielt Markus Carli eine besondere Ehrung – in der Alpenbank in Innsbruck überreichte ihm Verena Kostenzer den Mag.–Traudl–Scheiring–Preis.
Innsbruck, Kitzbühel | Dieser Preis wurde von Frau Kostenzer (der Nichte von Mag. Traudl Scheiring) ins Leben gerufen, um außergewöhnliches persönliches Engagement zum Wohle von Kindern zu honorieren, die auf Grund ihrer Verhaltensauffälligkeiten in unserer Gesellschaft benachteiligt sind. Der Preis wird einmal jährlich vergeben, für 2014 wurde dafür Herr Carli auserwählt – stellvertretend für viele, die sich um Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten besonders bemühen und annehmen.
Für die Schulen ist es eine große Herausforderung, dass die Zahl der Kinder mit besonderen Bedürfnissen und auffälligen Verhaltensweisen stetig ansteigt, aber die vorhandenen Möglichkeiten im Schulsystem bei weitem nicht ausreichen, um genügend Unterstützung zu bieten.
Es gibt zwar die sehr wertvolle Arbeit der Beratungslehrerinnen, aber eben nicht in dem dringend erforderlichen zeitlichen Ausmaß – die Beratungslehrerin für Verhaltensauffälligkeiten steht der VS Kitzbühel nur für wenige Stunden pro Woche zur Verfügung.So ist an der VS Kitzbühel die Idee entstanden, in Eigeninitiative selbst Unterstützung zu suchen. Herr Carli wurde im Mai 2013 als Schulassistent in der VS Kitzbühel eingesetzt, um Kindern mit speziellen Schwierigkeiten und großen emotionalen und sozialen Bedürftigkeiten kontrollierte Auszeiten und auch verhaltenstherapeutische Konsequenzen zu ermöglichen.
Markus Carli verbrachte im Vorfeld viele Stunden bei Vernetzungstreffen in der Schule, um seinen Einsatz gut vorzubereiten. Beim Start seiner Arbeit kam ihm seine Ausbildung zum Kletter- und Mentaltrainer sehr zugute. Für 2 Monate wurde sein Einsatz durch einen Sozialfond und die Stadtgemeinde Kitzbühel bezahlt. Im Schuljahr 2013/2014 veränderte sich die Lage insofern, als er von der Stadtgemeinde nur mehr mit ca. 33 Stunden im Monat geringfügig beschäftigt wurde, worüber die Schule natürlich sehr froh war, aber das Stundenausmaß für die immens wichtige Arbeit viel zu gering war.
Markus Carli investierte aber nach wie vor unzählige Stunden (die nicht bezahlt wurden) in seine Arbeit als Schulassistent, einfach weil er den Bedarf sah und weil er die Kinder nicht im Stich lassen wollte. Die spezielle Situation, die so wertvolle Beziehungsarbeit und die vielen positiven Veränderungen im Klassenverband waren ihm diese Mehrarbeit einfach wert. Er war bei Elternsprechtagen und bei Ausflügen dabei und machte immer wieder Mentaltraining und Klangschalentherapie mit Kindern in Kleingruppen und im Klassenverband.
Mit Unterstützung des AMS, des „Vertreterstammtisches“ und des Sozialsprengels Kitzbühel ist das Projekt „Schulassistent“ für das Schuljahr 2014/2015 mit 25 Wochenstunden gesichert. Dadurch sind alle Klassen der VS Kitzbühel in der glücklichen Lage, bei Bedarf täglich die wertvolle Arbeit des Schulassistenten Markus Carli in Anspruch nehmen zu können.
Bild: Der Preisträger Markus Carli mit Verena Kostenzer (rechts) und Frau VD Marialuise Brandstätter (links). Foto: Manuela Carli