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Kitzbüheler Anzeiger

Bergrettung rettet Wandersteig

Es ist bereits fünf Jahre her, dass der Sintersbachsteig nach einem enormen Unwetter durch Überflutung und Muren teilweise komplett verlegt und auch weggerissen wurde. Obwohl es auch eine Straße zu den Almen im betroffenen Gebiet gibt, war diese für Wanderer natürlich keine Alternative zum reizvollen Steig entlang des Sintersbachs. Ein hinzugezogener Geologe stellte in Folge mehrmals fest, dass eine Wiederinstandsetzung nicht möglich wäre, weil der Hang immer gefährdet sei erneut abzurutschen und daher größte sicherheitstechnische Bedenken bestünden. Eine Entscheidung, welche der Tourismusverband und die Gemeinde aber nicht hinnehmen wollten.

Alles von Hand gerichtet

„Es war ein großer Wunsch, dass dieser Steig wieder zugänglich gemacht werden müsste, da es sich dabei um eine der attraktivsten landschaftlichen Touren in Jochberg handelt. Die Brücke, die weggerissen worden war, wurde vom TVB ersetzt und für die Sanierungsarbeiten haben wir von der Bergrettung uns bereiterklärt, dies zu übernehmen“, erklärt GR Heinrich Hörl. Tatsächlich waren es drei Männer, welche diese gewaltige händische Arbeit (für einen Bagger reicht der Platz am schmalen Steig nicht aus) in Angriff nahmen: Hans Resch, Adi Resch und Heinrich Hörl. „Wir haben uns im Herbst durch die Mure gegraben und im Frühjahr beobachtet, ob etwas passiert. Es gab aber keinerlei Anzeichen für irgendein Nachrutschen und so haben wir nach der Schneeschmelze mit den eigentlichen Arbeiten begonnen“, so Hörl.

Neue Trasse

Zwei Monate  - wenn es das Wetter erlaubte - waren die drei Männer aktiv und haben in dieser Zeit den Weg ausgegraben, entwässert, das Geländer erneuert und alles abgesichert. „Zunächst das Wegstück bis zum Wasserfall und dann sahen wir, dass vom Wasserfall bis hinauf zur Wildalm praktisch gar nichts mehr vorhanden war und so musste hier eine komplett neue Trasse angelegt werden“, erinnert sich Hörl. Nun ist der Steig von der Sintersbachbrücke bis zur Wildalm (Gehzeit ca. 2 Stunden) wieder komplett hergerrichtet und wird auch künftig von der Bergrettung gewartet und im Auge behalten werden.

Name als Ehrung

Der Weg wird von Gästen ebenso wie von Einheimischen wieder stark begangen, seit er mit Sommerbeginn für die Öffentlichkeit freigegeben wurde. „Es war uns ein echtes Anliegen, diese schöne Wanderung für alle Naturliebhaber wieder zugänglich zu machen und man sieht auch, wie beliebt der Steig nun wieder ist“, so der Bergrettungschef. Für den Herbst ist eine offizielle Einweihung geplant, bei der der Weg auch einen neuen Namen erhalten soll. Er wird dann zum „Wastl Weiß Steig“, weil dieser den Pfad jahrzehntelang hingebungsvoll gewartet hat, bevor er die Aufgabe altersbedingt aufgeben musste.     Susanne Radke
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