Bergbahn-Leiter Wolfram Jahn im Gespräch
St. Johann | Wolfram Jahn ist vor sechs Wochen in die Geschäftsführung der Bergbahnen St. Johann eingestiegen. Der Kitzbüheler Anzeiger bat ihn um eine erste Einschätzung seiner Tätigkeit.
Kitzbüheler Anzeiger: Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?
Wolfram Jahn: Ich war über neun Jahre bei der Predigtstuhlbahn in Bad Reichenhall als Betriebsleiter und Geschäftsführer. Von der Größe her ist der Betrieb aber nicht vergleichbar.
Kitzbüheler Anzeiger: Was hat Sie an der Aufgabe in St. Johann gereizt?
Wolfram Jahn: Die Chance weiterhin im Seilbahn-Bergbahn-Bereich tätig zu sein. Mir macht diese Branche unheimlich viel Freude. Dass es hier in St. Johann ist, freut mich besonders wegen der schönen Gegend.
Solche Herausforderungen wie hier nehme ich gerne an. Ich bin überzeugt, dass man die Situation meistern kann. Und in dem Bereich ist ja über das Sanierungskonzept schon viel gemacht worden durch Mag. Filzer und Mag. Seiwald.
Kitzbüheler Anzeiger: Die finanzielle Situation der Bergbahn ist bekanntlich nicht die rosigste. Welche Konzepte gibt es zur weiteren Stabilisierung?
Wolfram Jahn: Das Sanierungskonzept steht und greift. Es wird momentan die Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr erstellt. Aufgrund der Ergebnisse wird man sehen, ob und welche Adaptierungen notwendig sind. Auf dieser Basis können wir dann weiter agieren.
Kitzbüheler Anzeiger: Als nächstes steht die Fusion mit den Eichenhofliften an. Welche Schritte werden hier gesetzt?
Wolfram Jahn: Im Dezember ist die Vereinbarung getroffen worden, es gilt nun, die Umsetzung mit Nachdruck zu forcieren. Das ist sicher Priorität. Ein genauer Zeitpunkt steht noch nicht fest. Es soll auf jeden Fall umgesetzt werden nach den Vorgaben der Vereinbarung. Das wird allerdings noch intern besprochen. Der Kontakt mit dem Verhandlungspartner ist sehr gut.
Kitzbüheler Anzeiger: Wie ist die derzeitige Organisationsstruktur der Bergbahn? Welche Funktion erfüllen Sie?
Wolfram Jahn: An der Geschäftsführung hat sich nichts geändert. Ich selber bin derzeit beschäftigt als Geschäfts-Leiter. Es ist für mich die Möglichkeit, mich in das Unternehmen einzuarbeiten. Es ist ein Wechsel geplant. Wobei Manfred Filzer sicher im Unternehmen bleibt. Wie das ausschaut, ist derzeit nicht konkret. Die Umstrukturierung wird sicherlich nicht erst in den nächsten Jahren sein.
Kitzbüheler Anzeiger: Sind bei den Umstrukturierungen auch Entlassungen zu befürchten?
Wolfram Jahn: Der Mitarbeitstand ist gleich bleibend, es sind keine Reduzierungen geplant.
Kitzbüheler Anzeiger: Welche Maßnahmen sind für den Sommer geplant?
Wolfram Jahn: Für Attraktionen muss man immer was machen, das ist keine Frage. Ich gebe aber erst etwas nach außen, wenn ich es auch konkret umsetzen kann. Wir machen uns Gedanken, konkrete Maßnahmen werden zu gegebener Zeit kommuniziert. Wir sind mitten in der Wintersaison. Was jetzt kurzfristig wichtig ist, ist dass wir unsere Skimovie-Strecke in Betrieb nehmen. Geplant ist dieses Wochenende. Was den Sommer betrifft: Überlegungen gehen schon in die Richtung Wandern. Wir wollen die Natur mit einbinden und die vorhandene Infrastruktur.
Kitzbüheler Anzeiger: Wo setzen Sie die Akzente in der aktuellen und kommenden Wintersaison?
Wolfram Jahn: In der aktuellen Saison ist einiges passiert: Wir haben den Funpark anders platziert, außerdem gibt es unsere Skimovie-Attraktion. Bei der Piste Richtung Hochfeldlifte steht nun die komplette Breite zur Verfügung. Über den Winter 2012/2013 etwas zu sagen, ist wirklich zu früh. Eines möchte ich noch loswerden: Im Zusammenhang mit dem Wechsel der Betriebsleitung, und gerade auch in den Turbulenzen wegen der Wetterbedingungen etc., haben alle super Arbeit geleistet. Wir haben eine gut durchorganisierte Mannschaft. Das Skigebiet war jeden Tag trotz der widrigen Verhältnisse geöffnet. Elisabeth Krista