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Kitzbüheler Anzeiger

Bedeutungsvolle Orte als Wurzel der Pilgerreise

Bei der 12. Pferdewallfahrt des Truppenübungsplatzes Hochfilzen wurde das Aufsuchen wichtiger persönlicher oder gemeinschaftlicher Stätten als Möglichkeit zur Überwindung von Trauer hervorgehoben.

Hochfilzen | „Der Mensch als Nomade“. In seiner Eröffnungsansprache sprach Pfarrer Josef Haas vor den Soldaten und Pilgern von dem menschlichen Drang in Bewegung zu bleiben, den Wunsch trotz Zivilisation und Sesshaftigkeit fortzuschreiten. Diese Worte begleiteten Mensch und Tier als man gemeinsam über den Römersattel, durch die Vorderkaserklamm in Richtung Maria Kirchental marschierte.

Gedenken an Matthias Bauer

In den frühen Morgenstunden hatte sich die Pilgerschaar gemeinsam mit den sechzehn Haflingern des Tragtierzentrums vor der Barbarakapelle des Truppenübungsplatzes versammelt. Schon bei der ersten Rast erhielten die Worte des Pfarrers Gewicht, zeigten sie doch das Veränderungen des menschlichen Lebens, das Kommen und Gehen nicht immer beeinflussbar sind. Matthias Bauer, Wachmeister beim österreichischen Bundesheer, starb an jener Stelle 1959 bei einer Handgranatenübung. Geschildert wurde der Unglückshergang vom pensionierten Vizeleutnant Karl Springer, welcher damals als Zugskommandant und somit Vorgesetzter den Unfall unmittelbar miterleben musste. Die anwesenden Angehörigen legten am Ort ihrer Trauer Blumen nieder.

Musik, Gebet, Speis und Trank

Essentieller Teil der Pferdewallfahrt ist das Zusammenspiel von Mensch und Tier. Kollegial beschreiten und überwinden sie den Weg und seine Hindernisse. Dabei wird ersichtlich, dass die Verbindung zwischen Soldat und Pferd nicht nur geschichts- sondern auch zukunftsträchtig ist.

Weitere Impression in der Anzeiger Galerie

Als der Tross das Ziel erreichte, erhellte sich nicht nur so manches verschwitzte Gesicht, sondern erfreute sich auch das Ohr an den musikalischen Klängen der Militärmusik Salzburg. Abgeschlossen wurde die Wallfahrt mit einem Feldgottesdienst, bei dem neben dem Seniorenheim St. Johann in Tirol auch 450 Teilnehmer mitfeierten.

Factbox:

Wallfahrten wurden schon in der hellenischen und römischen Antike abgehalten. Christliche Pilgerreisen gründen in der jüdischen Tradition, in welcher Reisen nach Jerusalem durch die Tora vorgeschrieben sind. Während im Mittelalter Buße und Askese Anlass für eine Pilgerfahrt sein sollte, dient sie in der Moderne zur Kraft- und Selbstfindung. Die größte christliche Betfahrt findet auf den Berg Tepeyac in Mexiko-Stadt mit 20 Millionen Pilgern statt. In Österreich ist die militärische Pferdewallfahrt des Truppenübungsplatzes einzigartig.

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