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Kitzbüheler Anzeiger

Der Baum war ein Sicherheitsrisiko

Die gute Nachricht zuerst: es kommt ein neuer Baum, auch wenn der Standort nicht ideal ist.

Kitzbühel | Der nicht mehr vorhandene Baum beim Restaurant Glockenspiel wurde in der letzten Woche kurzerhand zum Stadtgespräch in Kitzbühel. Im Zuge der Pflasterarbeiten in der Hinterstadt wurde die 30 Jahre alte Zwiesel gefällt. Eine Notwendigkeit, wie Stadtgärtner Gidi Mettler gegenüber dem Kitzbühler Anzeiger erklärt. „Wir hätten die Zwiesel bereits im letzten Jahr entfernen müssen. Sie hatte seit Jahren keinen Zuwachs mehr und war zur Krone hin hohl und faul“, so Mettler.

Ein Sicherheitsrisiko bei Wind und Wetter, besonders was den darunter angesiedelten Gastgarten des Restaurants betrifft. „Ich bin als Stadtgärtner dafür verantwortlich, wenn etwas passiert. Wir haben alles getan, um ihn zu retten“, erklärt Mettler. Welcher Baum gefällt werden muss, entscheidet der Stadtgärtner als Fachmann. „Die Politik nimmt darauf eigentlich keinen Einfluss“, schmunzelt Mettler.

Bürgermeister Klaus Winkler hat nun aber doch, wohl aufgrund der Beschwerden, gegen die Empfehlung vom Stadtgärtner angeordnet, dass ein neuer Baum gepflanzt werden soll. „Dieser Platz ist für einen Baum nicht ideal. Ich bin jetzt auf der Suche nach einer Baumart, die dort gedeiht“, erklärt Mettler. Der Stadtgärtner hatte die Zwiesel vor 30 Jahren eigenhändig gesetzt.

800 Bäume in der Stadt

Mettler und seine Mitarbeiter betreuen rund 800 Bäume im Stadtgebiet. Über jeden Baum wird genau Kartei geführt. Jeder Baum muss regelmäßig kontrolliert werden.  „Wir versuchen die Natur zu erhalten und zu schützen“, so Mettler. Eine nicht immer leichte Aufgabe, auf der einen Seite erfolgt ein Aufschrei in der Bevölkerung, wenn ein Baum gefällt wird, auf der anderen Seite muss sich der Stadtgärtner immer wieder mit Vandalen auseinandersetzen. Daxen und Äste werden einfach abgeschnitten oder abgerissen, Blumen ausgerissen sowie die liebevoll gepflanzten Beete verwüstet, erzählt Mettler.

Auch die Hängebuche ist dem Tod geweiht

Ein drastisches Beispiel ist die Hängebuche neben der Volksschule. Unbekannte haben im letzten Sommer die Rinde abgehackt (der Kitzbüheler Anzeiger berichtete). Ob der Stadtgärtner den Baum retten kann, ist unwahrscheinlich. „Wir werden auch diesen Baum über kurz oder lang entfernen müssen“, so Mettler.

Ein ähnliches Schicksal ereilte den Baum beim alten Spital. Ramponiert vom Verkehr musste er gefällt werden. „Die Autos sind immer über den Fuß des Baumes gefahren, dann hat ihn auch noch ein LKW, vermutlich beim Umdrehen, schwer beschädigt“, erklärt Mettler.
Johanna Monitze, Foto: Glockenspiel

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