Bauland-Offensive in St. Jakob

St. Jakob | St. Jakob plagen ähnliche Sorgen wie überall im Bezirk: Leistbarer Grund für Einheimische ist Mangelware. Bürgermeister Leo Niedermoser will nun mit einem Baulandprojekt dagegen angehen.

Die Gemeinde will insgesamt 13.700 Quadratmeter Grund im Ortsteil Simmern ankaufen. 10.600 Quadratmeter würden dann als Bauland zur Verfügung gestellt, der Rest als Reservefläche genützt. „Ich habe mit dem Grundbesitzer schon seit längerem Gespräche geführt. Wir sind zu einem positiven Abschluss gekommen. Demnächst liegt das Projekt dann dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vor“, schildert BM Niedermoser. Inzwischen läuft noch eine ortsweite Bedarfserhebung mittels Fragebogen.

Das Interesse ist bereits jetzt spürbar: „Wir haben für die nächsten zwei, drei Jahre schon ausreichend Bewerber“, meint der Bürgermeister.

Die verfügbaren Grundstücke sollen eine Größe von 500 bis 600 Quadratmeter haben. Insgesamt investiert die Gemeinde rund 1,4 Millionen Euro in das Projekt. Damit ist das Vorhaben das größte in der Geschichte der kleinen Pillerseetalgemeinde. „Die Finanzierung steht schon“, gibt Niedermoser Auskunft.

St. Jakob erhofft sich mit dieser Maßnahme den großen Wurf: Der Baulandbedarf soll damit für die nächsten zehn Jahre gedeckt werden.

Die Opposition unter Listenführer Franz Reiter ist zwar ebenfalls für leistbaren Wohnraum für Einheimische, knüpft ihre Zustimmung aber an einige Voraussetzungen: „Für uns ist wichtig: Was kostet der Grund schlussendlich für die Einheimischen? Das Bauland soll möglichst günstig werden. Außerdem wollen wir eine Vergaberichtlinie, bzw. eine Vergabe durch den Gemeindevorstand, um Freunderlwirtschaft zu verhindern. Uns stellt sich zudem die Frage, ob sich die Gemeinde das Projekt überhaupt leisten kann“, fasst Reiter zusammen. Dass überhaupt eine Bedarfserhebung per Fragebogen stattfindet, heftet er sich übrigens auf die Fahne seiner Liste.

Die nächste Gemeinderatssitzung in St. Jakob dürfte in jedem Fall richtungsweisend werden. Elisabeth Krista