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Kitzbüheler Anzeiger

„Barrierefreiheit für uns Alle!“

Tatsächlich zeigt sich die Gemeinde Oberndorf hinsichtlich barrierefreies Bauen durchwegs fortschrittlich, schließlich wurde jüngst im Zuge der Schulsanierung auch viel Geld für eine behindertengerechte Adaptierung ausgegeben: „Wir werden auch noch diesen Sommer mit dem Umbau des Gemeindeamtes beginnen. Dabei soll das Sitzungszimmer in den ersten Stock transferiert und endlich ein Lift und ein behindertengerechtes WC installiert werden,“ weiß aber gerade BM Hans Schweigkofler um die versteckten Tücken im Alltag. „Wir haben beispielsweise ein wunderschönes und modernes Schwimmbad, aber erst der Hinweis eines Rollstuhlfahrers machte ein Manko bekannt. Wir hatten in der Tat keinen behindertengerechten Einstieg in das Becken selbst vorgesehen!“

„Es geht also um Bewußtseinsbildung!“

Auch für SP-Spitzenkandidatin Andrea Gandler ist klar, dass es vorwiegend nicht um Kritik sondern vielmehr um Aufklärung gehen muss: „Denn denken wir doch weiter: Wenn wir wirklich barrierefrei Bauen, dann erleichtert es den Alltag einer Mutter mit Kinderwagen sehr, aber auch ältere Menschen könnten profitieren und viel länger in den eigenen vier Wänden zu hause sein!“

Barrierefreies Bauen steht also nicht zwingend nur mit einer Behinderung in Zusammenhang. „Wenngleich es den Alltag eines Behinderten enorm erleichtert,“ weiß Günter Porta, Sachverständiger für behindertengerechte Baumaßnahmen und selbst Rollstuhlfahrer authentisch um die Nöte Bescheid: „Dabei ginge vieles ohne größere Geldmittel, es fehlt halt einfach das notwendige Bewußtsein um diese Problematik,“ verdeutlicht Porta die Situation: „Wenn behindertengerechtes Bauen nach wie vor nur Freifach ist, darf es nicht wundern, dass Architekten, Bauingenieure und Baumeister während ihrer Ausbildung nie oder kaum mit diesem wichtigen Thema in Kontakt kommen! Aber ein einfaches Beispiel macht klar, dass wir mit einem notwendigen Umdenken viel Geld sparen könnten. Denn Barrierefreiheit betrifft uns alle – spätestens dann, wenn wir alt geworden sind und so lange wie möglich zu hause bleiben wollen. Keine Frage, ein Platz im Altenwohnheim ist volkswirtschaftlich gesehen wesentlich teurer als die rechtzeitige Schaffung barrierefreier Wohneinheiten im Zuge von Neubauten  oder Sanierungen beispielsweise!“
Christoph  Hirnschall
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