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Kitzbüheler Anzeiger
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Die Wetterkapriolen des Sommers spiegelten sich in der aktuellen Bäderbilanz im Bezirk Kitzbühel und dem ganzen Land Tirol wider. Das Fazit der Saison: „Zufriedenstellend“.

Bäderbilanz ist heiter bis wolkig

Fetzblauer Himmel und hochsommerliche Temperaturen im Juni, ein verregneter Juli, ein halbwegs versöhnlicher August: Was die Tiroler Bäder insgesamt als „zufriedenstellend trotz Wetterkapriolen“ bilanzieren, spiegelt sich auch in den Becken des Bezirks wider.

Hopfgartner besonders wetterfest
Im Salvenaland Hopfgarten fasst man den Sommer nüchtern zusammen: „Wechselhaft – genau wie das Wetter.“ Nach einem großartigen Saisonstart im Juni folgte ein Juli „zum Vergessen“, so der Betreiber. Die ersten beiden Augustwochen ließen das Stimmungsbarometer zwar wieder ansteigen – danach wurde es aber erneut durchwachsen. Seit dem 14. September ist das Bad nun geschlossen, die Bilanz fällt dennoch passabel aus. Denn was Hopfgarten so besonders macht: Das Bad ist Teil eines ganzen Freizeitareals mit Spielplatz, Minigolf und Sommerrodelbahn. „Dadurch mussten wir das Bad selten einen ganzen Tag lang komplett schließen – selbst bei leichtem Nieseln waren noch vereinzelt (Bade-)Gäste da“, so der Betreiber. Wetterfestigkeit, wie man sie in Tirol eben kennt.

Laut der Wirtschaftskammer Tirol verlief die Saison im ganzen Land ähnlich: Juni top, Juli flop. Vor allem Freibäder ohne Hallenbereich litten unter dem wechselhaften Wetter, während kombinierte Anlagen oder Freizeitparks mit Zusatzangeboten – wie Hopfgarten – im Vorteil waren. Doch nicht nur das unbeständige Wetter trübt die Stimmung der Badeanstalten, auch wirtschaftlich bleibt die Lage angespannt: Steigende Energie- und Personalkosten belasten die Betriebe ebenso, wie notwendige Sanierungen oder Instandhaltungen. Die vom Land Tirol bis 2029 zugesagte Bäderförderung von 75 Millionen Euro gilt daher als zentrale Stütze für den Fortbestand vieler Anlagen.

Einer der Nutznießer der Schlechtwetterfront war die Aquarena Kitzbühel, die heuer fast 8.000 Eintritte mehr verbuchte als im Vorjahr. Doch auch unter freiem Himmel gab es positive Signale: Das Kaiserquell in Kirchdorf etwa zählte rund 13.000 Besucher – ein leichtes Plus von knapp 1.000.
Besonders deutlich fiel der Zuwachs in Westendorf aus: Mit über 30.000 Eintritten waren es heuer fast 10.000 Besucher mehr als letzten Sommer.

St. Johann: Kombi-Bad als Erfolgsmodell

In der Panorama Badewelt in St. Johann hat einmal mehr die Kombination aus Hallen- und Freibad das Maximum aus der Saison herausgeholt. „Wir profitieren in Wahrheit sogar vom schlechten Wetter“, erklärt Geschäftsführer Klaus Kogler. „Die Dichte an Freibädern und Seen ist deutlich höher als die der Hallenbäder – unser Vorteil ist also klar das Dach über dem Kopf.“

„Wir profitierten sogar vom schlechten Wetter. Unser Vorteil ist das Dach über dem Kopf.“

Klaus Kogler, GF Panorama Badewelt

Besonders beliebt in der Badewelt sind aber auch Schwimmkurse und Aquafitness-Angebote, die regelmäßig Alt und Jung ins Wasser locken. Zusätzlich sorgen Veranstaltungen wie das Internationale Schwimm-Meeting für Leben im Becken. „Dadurch werden immer wieder neue Vereine auf uns aufmerksam, die dann später für Trainingscamps wieder zurückkommen,“ erklärt Kogler.

Kirchberg: Zwischen Sonne und Zahlen
Und auch die Badeseen im Bezirk zeigten sich trotz launischem Sommerwetter stabil. Gerade in touristisch geprägten Orten wie Kirchberg bleibt der See ein Sommermagnet – selbst dann, wenn die Sonne nur zaghaft durchs Grau blinzelt. Etwas mehr als 12.000 Eintritte wurden heuer gezählt, knapp ein Viertel davon waren Gäste von außerhalb. Zusätzlich wurden 480 Saisonkarten verkauft.

„Ein Bad wird nie kostendeckend sein – das gehört einfach mit dazu.“

David Nagiller, Amtsleiter Kirchberg

„Ein Bad wird nie kostendeckend sein – das gehört einfach dazu“, erklärt Amtsleiter David Nagiller. Heuer lag der strukturdefizitäre Abgang bei etwa 90.000 Euro. Dennoch sieht man das Geld als gut investiert: „Bäder sind eine wichtige Infrastruktur, die weit über den normalen Versorgungsauftrag hinausgeht“, erklärt der Kirchberger Amtsleiter abschließend dazu.

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Das Aubad in Fieberbrunn ist derzeit während der Wintermonate geöffnet. Allerdings sind noch weitere Sanierungen notwendig und diese sind finanziell herausfordernd. Foto: Jurescha

Sanierungskonzept für Aubad in Fieberbrunn liegt

Da schluckten dann auch die Mitglieder des Aubad-Ausschusses, als das Angebot von Baumeister Hans Lerchenberger für die umfangreiche Sanierung des Hallenbades vorlag, wie auch Ausschuss-Obmann GR Alexander Jurescha einräumt. Rund 8,5 Millionen Euro müssen die Fieberbrunner in die Hand nehmen, damit das Bad wieder den technischen Anforderungen entspricht.

Wie mehrfach berichtet, war das Aubad – eines von drei öffentlichen Hallenbädern im Bezirk – vor drei Jahren von der Schließung bedroht. Mit zehn Ja- und sieben Nein-Stimmen wurde vor zwei Jahren in einer sehr emotionalen Gemeinderatssitzung die Schließung abgewendet. Ein eigener Förderverein wurde gegründet, der kräftig die Werbetrommel schlug. Die Besucherzahlen gingen schlagartig nach oben.

Auch wenn das ausschließlich während der Wintermonate geöffnete Aubad inzwischen wieder gut läuft, ist eine Sanierung unausweichlich. Erst vor kurzem kam es bei einem Sandfilter zu Problemen. Das Bad musste für einige Stunden zugesperrt werden. Nur eines von vielen Problemen, mit denen der Ausschuss zu kämpfen hat.

75 Millionen Euro liegen im Bädertopf

Hoffnung schöpften die Fieberbrunner, als die Veranwortlichen des Landes ein eigenes Förderprogramm mit einem Volumen von 75 Millionen Euro auf Schiene brachten , das zur Finanzierung von Bäderprojekten in Tirol dient. Der Bäderbeirat beschloss, dass das Aubad für den Betriebsbeitrag und für allfällige Sanierungsvorhaben förderwürdig ist, hieß es seitens des Landes.
Die Vorlage des Generalsanierungskonzeptes ist Voraussetzung für eine Abklärung für mögliche Förderungen aus dem „Bädertopf“. Wie Jurescha betont, „ist das Konzept fundiert und professionell. Die Zahlen sind zwar hoch, aber wenn wir das Aubad nach diesem Plan sanieren, ist es praktisch wie neu.“

Das Konzept liegt auch bereits beim Land. „Wir warten noch auf Informationen“, so Jurescha. Er hofft jedenfalls, bald zu erfahren, welche Förderungen möglich sind.

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