Bachelorarbeit über Brixentaler Dialekt
Katrin Staffner aus Brixen geht es in ihrer Bachelorarbeit darum, herauszufinden , wie sehr der Dialekt in den Schulen des Brixentales integriert oder unterdrückt wird bzw. ob der Dialekt immer noch als Sprache der Unterschicht angesehen wird.
Brixen | Katrin Staffner wird Lehrerin und verfällt beim Unterrichten auch manchmal in den Dialekt. In Ihrer Bachelorarbeit möchte sie das Thema Dialekt vs. Standardsprache erneut beleuchten und möglichst viele Reaktionen auf diesen Artikel bekommen. Nachfolgend stellt sie sich vor:
Grias ench Leid, i bin’s d‘ Katrin.
Und nun noch einmal übersetzt: Grüß Gott, mein Name ist Katrin. Und heute habe ich die Ehre mich an alle stolzen Brixentaler und Brixentalerinnen unter Ihnen wenden zu dürfen.
Ich hatte das einmalige Glück mit unserem herrlichen und einzigartigen Dialekt aufwachsen zu können. Umsorgt von meiner Familie, wurde der Dialekt zu meiner Muttersprache. Nun jedoch muss ich mich schon seit vielen Jahren dem Druck der Hochschulen beugen, den Dialekt in mir verdrängen und mich im überall so hochangesehenen Hochdeutsch ausdrücken um den Anforderungen gerecht zu werden. Als angehende Volksschullehrerin bin ich natürlich dazu verpflichtet den Kindern die Deutsche Sprache näher zu bringen. Doch warum darf es nicht auch der Dialekt sein? Ist er doch einer unserer kostbarsten Schätze, welche es zu behüten gibt.
Gar traurig macht es mich, scheint es doch so, als gelte der Dialekt als eine Unterart oder gar als Sprache der Unterschicht. Doch stimmt das? Gelten Kinder und Erwachsene, die im Dialekt sprechen weniger als die, die Hochdeutsch sprechen? Möglicherweise bewahrheitet sich diese Aussage, wenn man über unsere Grenzen hinweghört, doch hier im wundervollen Brixental bestimmt nicht. Im Gegenteil, gerade hier bei uns sollte doch eigentlich darauf bestanden werden, dass Kinder mit dem Dialekt vertraut gemacht werden. Sind es doch sie, welche später unser kulturelles Erbe weitertragen dürfen.
Bittsche Leidln, seit’s so nett und helft’s ma. Schreib’s ma enchre Meinungen dazua, gonz gleich ob’s ma zuastimmbs oda nid. Vageltsgod, d‘ Katrin.
kstaffner@gmail.com