Ausbau der Kohlhoferbrücke
Dankenswerterweise war es mehreren kritischen Gemeindebürgern und mir erlaubt, am Donnerstag, 9. Juli, bei der zweiten Verhandlung für den Neu- und Ausbau der sogenannten „Kohlhoferbrücke“ in Reith dabei zu sein.
Eine 8-köpfige Beamtengruppe im Auftrag der Landesregierung wollte uns klarmachen, dass ein Ausbau unumgänglich ist. Der Verkehr muss durch das Transitland Tirol schnell und zügig durchfließen - da ist natürlich eine einspurige Brücke hinderlich. Schon ganz und gar, wenn zwei LKW-Züge oder ein LKW und ein großer Bus zügig aneinander vorbei fahren sollen. Deshalb wird die Brücke auch mit einer Fahrbahnbreite von 8,20 m gebaut (zum Vergleich – die „Reinachenbrücke“ hat eine Fahrbahnbreite von 7,60 m).
Damit man den Ausbau der Brücke rechtfertigen kann, wird immer die Sicherheit herangezogen. Es passieren zu viele Unfälle wegen dieser Brücke. Doch Unfälle wird es auch in Zukunft geben – und diese könnten aufgrund der höheren Geschwindigkeit, mit der die Brücke dann befahren werden kann, schlimmer als bisher ausgehen.
Es wird immer der Flächenverbrauch in Tirol angeprangert – beim Ausbau der „Kohlhoferbrücke“ spielt das aber keine Rolle. Für den zweispurigen Ausbau wird auch eine Behelfsbrücke mit einer Straße errichtet. 5.000 m2 Wiese werden dafür versiegelt, um den Transitverkehr (samt LKW und Bussen) durch unseren Ort durchzuleiten.
Damit der Bürgermeister Stefan Jöchl seine Bürger beruhigt, wurde eine Tonnenbeschränkung von 7 Tonnen eingeführt. Die Frage ist nur, wie lange die Beschränkung gilt? Es erscheint mir etwas sonderbar, eine Brücke zu bauen, die für ein zulässiges Gesamtgewicht von 40 Tonnen ausgelegt ist und dann eine Tonnenbeschränkung auf 7 Tonnen zu erlassen. Wird hier Steuergeld zum Fenster hinausgeschmissen (für ein höheres zulässges Gesamtgewicht benötigt man naturgemäß mehr Material, Arbeitsaufwand usw.) oder steckt hier eine andere Taktik dahinter?
Wie vielfach bereits in den Medien berichtet, könnte die Umfahrung Kitzbühel beim Lebenbergtunnel beginnen. Der kürzeste Zubringer zu dieser geplanten Umfahrung ist von Going über Reith. Da ist dann eine Brücke mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 40 Tonnen und einer Fahrbahnbreite von 8,20 m äußerst nützlich.
Der Slogan des Landes Tirol lautet: „Es wird nichts gebaut, was die Gemeinde nicht will“. Da stellt sich dann die Frage: Wer ist die Gemeinde? Ist das der Bürgermeister, der im Interesse einer Lobby handelt oder sind das die Bürgerinnen und Bürger?
Es ist das Recht jeder Bürgerin und jeden Bürgers sich zu informieren und seine Meinung zu äußern. Macht man sich Gedanken, über die mögliche Straßenführung im Zuge des Neu- und Ausbaus der „Kohlhoferbrücke“ durch Reith, wird dies bei unserem Bürgermeister Stefan Jöchl nicht gern gesehen.
Florian Pointner
Reith