
Aus Pramau wurde Fieberbrunn
Der größte Ort im Pillerseetal, der 1156 erstmals als „Pramau“ urkundlich erwähnt wurde, trägt heute den Namen „Fieberbrunn“, der laut einer Legende mit der Heilung Margarete Maultaschs durch das Wasser einer kleinen Schwefelquelle verbunden ist. Doch die Geschichte Fieberbrunns beginnt etwa im siebten Jahrhundert mit der bajuwarisch-deutschen Rodungs- und Siedlungstätigkeit im Pillerseegebiet. Um 790 n. Chr. kommt das Herzogtum Bayern und somit auch die Gegend des Pillerseetals vorübergehend unter die fränkische Oberhoheit Karls des Großen. Die erste zaghafte Besiedelung dürfte in die Zeit des frühen Mittelalters fallen. In einer Urkunde des Papstes Eugen III. aus dem Jahre 1151 bestätigt dieser dem Kloster Rott das Besitzrecht auf das gesamte Pillerseegebiet.
Die Urbarmachung des Bodens und ernsthafte Besiedelungsaktionen wurden von Mitgliedern des Benediktinerstiftes Rott durchgeführt. Im 16. Jahrhundert erlebte der Ort seine Blütezeit, als der Bergbau am Gebra (2.057 m) und in den Rettenwandauen oberhalb des heutigen Lauchsees intensiviert wurde. Das gewonnene Eisen wurde bis 1908 zum damals weltbekannten Pillerseestahl verarbeitet, der einen Eisen-Feingehalt von mehr als 35 Prozent aufwies und im Weiler Rosenegg verhüttet wurde.1641 werden im Ortsgebiet fünf Gruben und elf Neuschürfe erwähnt. Einen Angelpunkt im Bergbau und Hüttenwesen stellte die Augsburger Familie Rosenberg von Rosenegg dar, welche in sich Fieberbrunn niedergelassen hatte. Sie ließen die Ansitze Altroseneck und Neuroseneck errichten.
Nachdem der Bergbau und das Hüttenwesen 1908 ihr Ende fand, wurde nach dem 2. Weltkrieg wieder in Fieberbrunn Industrie angesiedelt. Fieberbrunn wurde im Jahre 1979 zur Marktgemeinde erhoben und ist der Hauptort der Pillerseeregion 23 mit den Nachbargemeinden St. Jakob i.H., St. Ulrich a.P. und Hochfilzen.

Kurze Geschichte zur Pfarrkirche
Die Pfarrkirche steht weithin sichtbar oberhalb des Dorfplatzes und ist den Märtyrern Primus und Felizian geweiht. Sie gehört zum Dekanat St. Johann in Tirol in der Erzdiözese Salzburg und steht unter Denkmalschutz. Die erste Kapelle auf dem heutigen Kirchhügel wurde 1214 vom Stift Rott errichtet und 1445 erweitert.
Die Kirche wurde am 17. Juni 1446 geweiht. 1516 erhielt Fieberbrunn die Erlaubnis, regelmäßig Heilige Messe zu feiern – zuvor war Fieberbrunn Teil der Pfarre St. Ulrich.
Sichtbares Symbol am Kirchhügel
Die Bronze-Figur zeigt einen historischen Bergknappen mit seiner Erzausbeute und steht als Denkmal für die jahrhundertelange Bergbautradition in Fieberbrunn. Geschaffen wurde die Figur von Bildhauer Horst Mayr aus Hochfilzen. Sie entstand 1994 im Rahmen der Dorferneuerung und erhielt einen prominenten Platz nahe der Kirche.
