
Aus dem Garten schmeckt's am besten
„Aus dem Garten schmeckt’s am besten!“, sagt Maria Schmidt, Natur im Garten Beraterin im Bezirk Kitzbühel. Ein guter Teil des Gemüses, das in Supermärkten angeboten wird, ist vor allem auf zwei Eigenschaften gezüchtet: Lagerfähigkeit und Transportfähigkeit. Das geht oft auf Kosten des Geschmacks. Zudem braucht ein großflächiger Gemüseanbau eine gute Planbarkeit für eine effiziente maschinelle Ernte, weshalb häufig Hybridsorten zum Einsatz kommen, wodurch eine Pflanze der anderen gleicht. Der große Nachteil: Das Saatgut aus Hybridsorten kann nicht selbst vermehrt werden.
Karotte ist nicht gleich Karotte
Im eigenen Garten oder am Balkon zählen hingegen die Vielfalt und der Geschmack. In Vergessenheit geratene Sorten, wie der „Rote Meier“ und alt bewährte regionale Sorten, wie die „Hosbohn“ bereichern unsere Küche. Seit Jahrtausenden werden Sorten gezüchtet, die perfekt auf unsere Böden angepasst sind. Um diese Sorten selbst zu vermehren, müssen sie samenfest sein.
In Europa gibt es rund 300 Karottensorten, im Handel landen jedoch nur ein paar wenige. Warum ist es wichtig, die Sortenvielfalt zu erhalten? In Anbetracht des Klimawandels wissen wir nicht, welche Sorten wir in Zukunft brauchen. Manche kommen mit Starkregen besser zurecht, andere vertragen lange Hitzeperioden. Wir schaffen auch die Grundlage dafür, dass unsere Nachkommen in vielen Jahren aus einer Sortenvielfalt wählen können, die mit den gegebenen klimatischen Bedingungen besser zurechtkommen. Es ist also nicht nur ein Gaumengenuss, sondern auch eine Verantwortung, die wir tragen – darauf weist Maria Schmidt hin.

Pflanzentauschmarkt in St. Johann
Bereits das dritte Jahr lädt die Homebase St. Johann am Samstag, 27. April, von 13 bis 16 Uhr, zum Pflanzentausch ein. Bei selbstgemachten Kuchen werden Pflänzchen und Samen getauscht und Gartenwissen wird miteinander geteilt. Zudem gibt es Infomaterial von Natur im Garten Tirol, über ökologischen Pflanzenschutz bis hin zu Naturschutzelementen im Garten.
Um 15 Uhr erfahren Garteninteressierte bei einem Vortrag, was auf kleiner Fläche alles möglich ist. Elfriede Öfner vom Obst- und Gartenbauverein St. Johann zeigt, dass kein Garten zu klein ist, um einen großen Beitrag zu leisten. Sie hegt und pflegt ihren Garten mit 50 m² seit über 38 Jahren und zählt jedes Jahr über 100 unterschiedliche Blühpflanzen. Die Teilnahme ist kostenlos und es ist keine Anmeldung erforderlich.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit KLAR! regio³, dem Freiwilligenzentrum Pillerseetal/Leukental, dem Obst- und Gartenbauverein St. Johann, dem interkulturellen Gemeinschaftsgarten INKUGA und dem Jugendzentrum St. Johann statt.