Auftakt für Strukturwandel

St. Johann   |   Gemeinderat Stefan Seiwald (VP) ist als Bergbahnchef bestätigt, BM Josef Grander trat aus der Geschäftsführung zurück. Georg Schuster bleibt Betriebsleiter.

Die mit Spannung erwartete Vollversammlung der Bergbahn brachte wenig Neues zutage: Nach der Abberufung von Hannes Gasteiger als Bergbahnchef und dem Abgang von Bürgermeister Josef Grander, der auf eigenen Wunsch aus der Geschäftsführung ausgeschieden ist, wurde Parteikollege Stefan Seiwald erwartungsgemäß zum neuen starken Mann innerhalb des Seilbahnunternehmens bestellt. Allerdings wird Seiwald diese Funktion nur vorübergehend ausüben, wie er gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger festhält: „Die Position des Geschäftsführers wird neu ausgeschrieben. Wir hoffen, dass wir sie so rasch wie möglich besetzen können. Sofern die Marktgemeinde auch weiterhin einen zweiten Geschäftsführer stellen wird, verbleibe ich in dieser Funktion.“ Auf einen weiteren Prokuristen wolle man im Unternehmen verzichten.

Georg Schuster, den Aufsichtsratvorsitzender Josef Mayr noch vor wenigen Wochen als weiteren Geschäftsführer vorgeschlagen hat, bleibt Betriebsleiter der Bergbahn. Seiwald hofft nun, dass innerhalb des Unternehmens wieder Ruhe einkehrt. Wie berichtet, hat die prekäre finanzielle Lage der Bergbahn St. Johann in der jüngsten Vergangenheit viel Staub aufgewirbelt. Bis Mitte September muss deshalb ein Sanierungskonzept vorliegen.

Umso erfreulicher ist, so Seiwald, dass das Unternehmen im Geschäftsjahr 2008/09 neben einem Umsatzplus von 264.000 Euro auf 6,278.000 Euro auch einen positiven Cashflow von 600.000 Euro erwirtschaften konnte. Der Bilanzverlust wurde von 1,523.000 Euro auf 995.000 Euro gesenkt.

Diese Zahlen zweifelt GR Peter Wallner (Liste SoLi) allerdings an: „Die Bilanzierung ist geschönt“, behauptet er. Begründung: „Trotz massiver Investitionen ist keine Steigerung des Geschäfts erkennbar.“ Der Mandatar verweist auf seine selbst erstellte Zusamwmenfassung über die Vollversammlung auf der Soli-Homepage.
Wallner fordert zudem, „dass endlich alle Fakten über das Seilbahnunternehmen auf den Tisch gelegt werden. „Die Marktgemeinde ist schließlich der größte Gesellschafter der Bergbahn.“ Alexandra Fusser