Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 2 Ausgabe 42 Die vom Kitzbüheler TVB-Vorstand einstimmig empfohlene Anhebung von Ortstaxe und Promil- lesatz wird von der Liste UK und den Freiheitlichen scharf kritisiert. TVB-Ob- mann Christian Harisch kontert und klärt auf. Kitzbühel | Rund drei Millio- nen Euro an Mehreinnahmen könnte die v orgeschlagene Er- höhung v on Ortstaxe (von der- zeit 1,80 auf 3,50 Euro) und Pro- millesatz (von derzeit 11,5 auf 13,8 Promille) ab 1. Jänner 2 024 in die Kassen des Tourismus- verbandes spülen. Sofern die Vollversammlung am 27. No- vember zustimmt, würden sich die Mehrerlöse a us den Pflicht- beiträgen (zusätzlich 1 Million Euro), Aufenthaltsabgaben (zu- sätzlich 1,4 M io. Euro) sowie Zweitwohnsitz-Abgaben (zu- sätzlich 7 00.000 Euro) errech- nen, präzisiert T VB-Obmann Christian Harisch. Zur Vorgeschichte: Die letzte Erhöhung von Pflichtbeiträgen (Promillesatz) und Aufenthalts- abgaben (Ortstaxe) liegt in Kitz- bühel b ereits zehn Jahre zurück. Die Mittel durch die Mehrein- nahmen sind für O ptimierun- gen der gesamten touristischen Infrastruktur und den neuen Markenauftritt vorgesehen, der Kitzbüheler Anzeiger berich- tete. So soll jeweils ein Euro der Orstaxe künftig zweckgebun- den in die bereits eingeleitete Bike-Offensive fließen. UK ortet signifikantes Imageproblem Der Liste UK stößt die vom TVB-Aufsichtsrat einstimmig gefasste Empfehlung an die Vollversammlung sauer auf. Es fehle eine Erklärung f ür drasti- sche Rückgänge der Übernach- tungszahlen, kritisiert Andreas Fuchs-Martschitz (UK). Au- ßerdem h abe Kitzbühel n ach Ansicht der UK ein „signi- fikantes Imageproblem“ mit „exklusiven Events und einem für p otenzielle Gäste a bschre- ckenden Preisniveau“. Für jün- gere Gäste h abe Kitzbühel a n Attraktivität verloren, erklärt Fuchs-Martschitz. Der lang- fristige, erholungssuchende Gast stehe immer weniger im Fokus der Marketingbemühun- gen. Die Zielgruppe der Biker könne s ich einen Aufenthalt in Kitzbühel n icht leisten. Zusätz- lich sei Kitzbühel s eit 20 Jahren mit dem Problem der illegalen Freizeitwohnsitze konfrontiert. „Die Existenz zahlloser ‚kalter Betten‘ trägt n icht zur Finanzie- rung des Verbandes bei. Dr. Ha- risch als Investor ist an dieser Entwicklung direkt beteiligt“, behauptet Fuchs-Martschitz. Gamper denkt über Ablöse Harischs nach Harsche Kritik kommt auch von den Freiheitlichen. Dem Kitzbü- heler Tourismus fehle es nicht an Geld oder an hervorragen- den Mitarbeitern, sondern an Kreativität“, erklärt FP-Stadtrat Alexander Gamper in einer Aussendung. Aus seiner Sicht löse die Digitalisierungsoffen- sive für Kleinbetriebe, Pensio- nen und Bauernhöfe n icht das Hauptproblem. Gamper fordert hingegen, „dass über e ine Ab- löse Harischs laut nachgedacht werden sollte“. Gamper: „Mul- tiunternehmer Harisch sollte sich besser um seine privaten Projekte kümmern und die Zukunft der Tourismusregion Kitzbühel in v erantwortungs- volle Hände a bgeben.“ Investitionen in die gesamte Infrastruktur Christian Harisch nimmt die Kritik der Kommunalpoliti- ker gelassen und setzt stattdes- sen auf Aufklärung: K itzbühel Tourismus sei überzeugt, d ass im Sommer die Bewegung am Berg (Wandern, Radfahren) von zentraler Bedeutung ist. „Die Investition in die alpine Infra- struktur ist für e ine erfolgrei- che touristische Zukunft daher unverzichtbar.“ Nicht zu verges- sen seien laufende und notwen- dige Investitionen in den Golf- platz, betont der Obmann. Er hält f est: „Die geplanten Maß- nahmen gehen aus unserem Markenbildungsprozess her- vor und kosten Geld.“ Stimmgruppe drei unterstützt Im Marketing von Kitzbühel Tourismus wird neben dem kompletten Marken-Relaunch in Zukunft die Digitalisierung im Zentrum stehen. Harisch: Von bisher 30 Prozent digital und 70 Prozent analog werden wir auf 70 Prozent digital und 30 Prozent analog umstellen.“ Damit auch die kleinen Beher- bergungsbetriebe der dritten Stimmgruppe diese Heraus- forderung bewältigen k önnen, biete ihnen der TVB eine „un- komplizierte Unterstützung“ a n. Immerhin 439 kleine Betriebe fallen in diese Stimmgruppe, für Harisch bilden sie das Rück- grat von Kitzbühel T ourismus. In den Stimmgruppen eins und zwei finden sich hingegen 31 Beherbergungsbetriebe. Erhöhungen treffen die Harisch-Betriebe Neben der Bergbahn AG als größtem Unternehmen der Gamsstadt sowie Eurotours würden d ie Harisch-Betriebe und deren Gäste v on beiden Anhebungen am meisten ge- troffen, stellt Harisch unmiss- verständlich klar. „Statt der- zeit 500.000 Euro müssten wir ab 1. Jänner 7 50.000 Euro aufbringen.“ Die Entscheidung der schon im Vorfeld heiß disku- tierten Anhebung von Orts- taxe und Promillesatz liegt be- kanntlich bei der Vollversamm- lung. Die Abstimmungen wer- den geheim erfolgen und, so stellt Harisch klar, das Ergeb- nis ist jedenfalls bindend. Alexandra Fusser Kitzbühel T ourismus überlegt A nhebung der Gebühren – G emeindemandatare schießen q uer TVB-Pläne lösen Polit-Hickhack aus Die Vollversammlung von Kitzbühel T ourismus wird am 27. November die Weichen von Kitzbühels t ouristischer Zukunft stellen. Kommunalpolitiker haben für die geplanten Maßnahmen wenig Verständnis. Foto: Huber
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