Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 16. Februar 2023 3 Die Präsentation der „Bäderstudie“ sor gte am Montagabend in St. Ulrich für emotionale, teils aggressive, Debatten. Argumente, die für die Schließung des defizitären Hallenbades sprechen, wollen die St. Ulricher nicht gelten lassen. St. Ulrich | „Warum wird über- haupt noch diskutiert, wenn die Schließung eh s chon fix ist?“ – diese Frage stand im Mittel- punkt der emotionalen Diskus- sionen am Montagabend in St. Ulrich. Die Gemeinde hatte zur Präsentation der „Bäderstudie“ geladen und das Interesse der St. Ulricher war enorm. Bereits vor zwei Wochen hatte, wie der An- zeiger berichtete, Martin May- erhofer (Kohl und Partner), die Entscheidungsträger des P iller- seetals über die Ergebnisse in- formiert. Die Studie war vom Planungsverband initiiert und von der Regio Tech in Auftrag gegeben worden. Neben dem „Alpensportbad“ in S t. Ulrich, stand auch das „Aubad“ in Fie- berbrunn im Fokus. Jetzt standen Mayerhofer und Mitterer unter der Moderation von Stefan Niedermoser der Be- völkerung Rede und Antwort. Mayerhofer erklärte, dass die Gemeinde dem Bad pro Ein- tritt aktuell 45 Euro zuschießen müsse, es eine geringe Frequenz und außerdem einen hohen I n- vestitionsbedarf habe. Bürgermeister M artin Mit- terer klärte über den enormen Energiebedarf auf, die Kosten werden im heurigen Jahr ext- rem steigen. Auch das Thema Nachhaltigkeit stellte Mitterer in den Raum, diese sei einfach nicht mehr gegeben. Dass die Panorama Badewelt in St. Jo- hann sowie die Aquarena in Kitzbühel noch Kapazitäten hätten und s omit die Schwim- mer aus dem Pillerseetal auf- nehmen könnten, b etonten Mit- terer und Mayerhofer ebenfalls. Doch es sind vor allem die ex- tremen Abgänge – sie liegen laut Mitterer heuer bei über 200.000 Euro – die nicht mehr tragbar sind. Zumal in St. Ul- rich zahlreiche größere Inves- titionen, wie etwa der Bau ei- nes Kindergartens anstehen. „Es ist noch keine Entschei- dung gefallen“, betonte Mitte- rer, „doch es ist unsere Ver- pflichtung, diese Zahlen zu zeigen.“ Eingeladen hatte die Gemeinde auch den TVB-Vor- stand Andreas Kienpointner, der klarstellte, dass von Seiten des TVB keine Subventionen für das Bad fließen w erden. „Zahlen sind nicht richtig dargestellt“ Dem Dorfchef wehte aus dem Publikum ein eiskalter Wind entgegen, die Aggression gegen die Gemeindeführung war deut- lich zu spüren. „Diese Zahlen sind nicht richtig dargestellt“ erklärte J ohannes Pirnbacher von der St. Ulricher Wasser- rettung. Er stelle diese Studie klar in Frage. Das sei verant- wortungslos und fatal, hielt sich Pirnbacher mit der Kritik nicht zurück. W arum denn über- haupt diskutiert werde, wenn die Schließung eh s chon fix sei, fragte er. Bademeister Günter Belmer riss Niedermoser das Mikrofon aus der Hand, er- regte sich massiv über die F o- tos vom Bad, die Mayerhofer ge- zeigt hatte und donnerte, „dass diese Zahlen hinten und vorne nicht stimmen.“ Und wie man denn darauf käme, dass die Müt- ter mit ihren Kindern nach St. Johann fahren würden. Einige der Redner wiesen in der Diskussion auf die Wich- tigkeit des Bades auch für die Touristen hin und fragten, wo die Kinder in Zukunft schwim- men lernen sollen. Was tue denn St. Ulrich dann noch für die Kinder? Hier wurde Mitte- rer dann leicht ungehalten und führte zahlreiche M öglichkei- ten vom Langlaufen über Ski- fahren bis hin zum Fußball a n. Lackner regte eine Volksbefragung an Sichtlich emotional meldete sich Alt-Bürgermeisterin B ri- gitte Lackner zu Wort. Sie war über die J ahre immer eine Ver- fechterin des Bades und zeigte deutlich ihren Unmut: „Warum macht man eine solche Studie, die so viel kostet?“ Ein Ergeb- nis der Studie war die Kritik an der mangelnden Attrakti- vität. „Es ist k ein Action- son- dern ein Sportbad“, stellte Lack- ner klar. Diese Studie sei völlig umsonst, kritisierte Lackner. Sie regte eine Volksabstimmung an, damit die Bevölkerung ent- scheiden könne. H ier konterte Amtsleiter Christoph Wörgöt- ter: Eine solche habe es ja indi- rekt schon gegeben. Das zeigen die gerade einmal 35 verkauf- ten Saisonkarten. Von den Gemeinderäten mel- dete sich Christoph Staffner (Nuaracher Demokraten) zu Wort, der sich für den Erhalt einsetzt. Bgm. Martin Mitterer kün- digte an, dass in der nächs- ten Gemeinderatssitzung die Zukunft des Bades Thema ist und eine Abstimmung ange- dacht ist. Margret Klausner Emotionale Debatten bei „Bäderstudien“-Präsentation – Geme inderat muss jetzt entscheiden In St. Ulrich gehen die Wogen hoch Volles Haus in St. Ulrich: Die „Bäderstudie“ inter essierte hunderte St.Ulricher. Die Zahlen allerdings beeindruckten weni- ger. Viele Besucher waren der Meinung, dass die Zahlen nicht stimmen. Foto: Klausner
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