Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Aktuell 2 Ausgabe 46 Der Tourismusverband Brixental liebäugelt mit einem Austritt aus dem Dachmarketing der Kitzbüheler A lpen. Eine weitere Zusammenarbeit – allerdings in sehr redu- zierter Form – wird jedoch nicht ausgeschlossen. Kirchberg | Es war der Vorstands- vorsitzende Alexander Aigner, der die Bombe im Rahmen der Vollversammlung platzen ließ: Der Vorstand habe den Aus- tritt aus der Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH beschlossen, schilderte Aigner und stellte gleichzeitig klar, dass er per- sönlich mit diesem Entschluss nicht einverstanden sei. Aigner: „Ich empfehle dem Vorstand, es nicht zu tun.“ Es sei riskant, unter einer eigenen Marke auf- zutreten, eine überregionale Zusammenarbeit sei für die Zukunft wichtiger denn je. „Von der Grundidee geistig verabschiedet“ Für Obmann T oni Wurzrainer ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, eine reduzierte Zu- sammenarbeit in der KAM sei auch weiterhin vorstellbar. Den- noch hält er fest: „Aus unserer Sicht haben sich die Partner von der Grundidee der KAM längst schon geistig verabschie- det.“ Fieberbrunn habe sich mit dem Skiverbund in Richtung Saalbach orientiert, St. Johann mit „Yapadu“ als Glücksregion mit eigenem Logo neu positi- oniert. Die Marke Kitzbühe- ler Alpen sei in beiden Regio- nen nicht mehr klar erkennbar, sagt Wurzrainer. Darüber hin- aus sei das Brixental der größte Beitragszahler der KAM. „Die stattliche Summe von jährlich 320.000 Euro wollen wir in un- sere Region zurückholen“, sagt Wurzrainer. Der Brixentaler Verband durchläuft g erade einen Strate- gieprozess, in dem die Identität der Region vertiefend heraus- gearbeitet wird. Verbesserun- gen in der Infrastruktur und im Angebot sowie die Weiter- entwicklung von Projekten zu- sammen mit den Bergbahnen stehen dabei im Fokus. So wurde mit KitzSki schon heuer im Frühjahr das P rojekt „Green Mountains“ ins Leben gerufen, das die Verbesserung des Bike-Angebotes sowie des- sen gemeinsames Marketing zum Ziel hat, wie der Kitz- büheler B ergbahn-Vorstand Christian Wörister, zugleich Obmann der ARGE Bike, in der Vollversammlung erläu- terte. „Wir haben gemeinsam einreichfertige Projekte auf die Beine gestellt, die 2023 umge- setzt werden sollen.“ In den Partnerregionen ist man hingegen „überrascht“: Die KAM habe sich mit den Jahren zu einer erfolgreichen Koope- rationsplattform für g emein- same Projekte entwickelt, erklärt der St. Johanner Geschäftsfüh- rer Gernot Riedel, der sich mit den Brixentalern „konstruktive Gespräche“ wünscht. Alexandra Fusser TVB-Vorstand sieht Entwicklung des Dachmarketings kritisch und will eigene Wege gehen Brixental: KAM-Ausstieg im Visier Obmann Wurzrainer begründete in der V ollversammlung den Vorstandsbe- schluss: „Innernalb der KAM gibt es nur noch wenig Verbindendes.“ Foto: Fusser Hintergrund Die KAM auf dem Prüfstand Kirchberg, Kitzbühel | Mit dem Aus- scheiden von Kitzbühel T ouris- mus hat die Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH, kurz KAM genannt, am 30. Juni 2012 ihr prestigeträchtigstes Zugpferd verloren. Schon damals hatte der Kitzbüheler Obmann C hris- tian Harisch als Begründung an- geführt, dass „ gemeinsam nur die großen K ampagnen Sinn machen“ würden. Eine eigene Marketinggesellschaft bezeich- nete der Kitzbüheler Obmann hingegen als „sinnlos, wenn die Einzelverbände stark sind und ihre Regionen selbständig b e- werben können“. Dazu brauche es keine übergeordnete S truk- tur“, erklärte Harisch schon im April 2012 gegenüber dem K itz- büheler Anzeiger. Ein Konstrukt der Fusionierungswelle Die KAM ist ein Konstrukt, des- sen Gründung 2006 der dama- lige Tiroler Landeshauptmann Herwig van Staa im Zuge der Verbandsfusionierungen ver- ordnet hatte. Zur Erinnerung: Weil man sich nicht einig war, wer sich mit wem zusammen- schließt – zum B eispiel Kitzbü- hel mit Kirchberg – wurde die Zusammenarbeit unter dem gemeinsamen Dach der KAM besiegelt. Oberstes Ziel war, die gesamte Region als Leitdesti- nation Kitzbüheler Alpen a m Markt zu positionieren. 2006 begründeten f olglich die Verbände Kitzbühel, Brixental und die vormalige Ferienregion St. Johann die Kitzbüheler Al- pen Marketing GmbH, 2008 schloss sich die Ferienregion Hohe Salve an. Nach dem Aus- scheiden der Kitzbüheler t rat der Verband Pillerseetal 2013 in die KAM ein. Bis heute fir- mieren die vier Verbände unter dem gemeinsamen Markenna- men Kitzbüheler Alpen. Erst vor gut einem halben Jahr haben die vier Geschäftsführer in einem Strategie-Meeting die Ausrichtung der Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH für die kommenden Jahre festge- legt sowie Nachhaltigkeit, Re- gionalisierung und Digitalisie- rung zu den zentralen Themen der Zukunft gemacht. Besonders stolz ist man auf die gemeinsa- men Produkte KAT Walk, KAT Bike und das Mobilitätskonzept. Mit dem überraschenden V or- stoß der Brixentaler befindet sich die KAM nach 2012 (Aus- tritt Kitzbühels) w ohl oder übel neuerlich auf dem Prüfstand, zumal auch die Beitragszah- lungen über jährlich 320.000 Euro im gemeinsamen Mar- ketingbudget fehlen würden. Mehr Klarheit wird die außer- ordentliche Vollversammlung am 22. November bringen. Das Brixental könnte im Juni die Zusammenarbeit aufkündigen, müsste aber noch ein weiteres Jahr in der KAM verbleiben. Alexandra Fusser
< Page 1 | Page 3 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen