Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 2 Ausgabe 15 Appartements sind gefragt: touristische Buy-to-let Investorenmodelle halten auch in Oberndorf Immobilienbesitzer, die nicht darin Investoren aus aller Welt setzen auf Renditen durch Wohneinheiten, welche der touristischen Nut- zung überlassen w erden. Über 100 A ppartements mit dem Investorenmo- dell „Buy-to-let“ sind in Oberndorf in Planung. Oberndorf | Ein Appartement oder Chalet erwerben, aber nicht selbst darin wohnen, son- dern dieses einem Unternehmen zur kurzfristigen touristischen Weitervermietung überlassen - so das Grundkonzept von „Buy- to-let“. Hausanlagen mit dem nicht unumstrittenen Investo- renmodell gibt es mittlerweile vielerorts im Bezirk. Grünes Licht für „Walde Appartements“ In Oberndorf sind derzeit gleich drei neue Projekte im Entste- hen oder in der Planung. So ga- ben die Gemeinderäte in ihrer jüngsten S itzung grünes L icht für das P rojekt „Walde Apart- ments“. Die ehemalige Pension Dallarosa, zuletzt als Mitarbei- terunterkunft genutzt, wurde an die Stocker Wohnbau GmbH verkauft . Ab 8.000 Euro pro m2 ist man dabei Das Haus wird abgerissen. Laut Immobilienseiten entstehen „20 hochwertige und lichtdurch- fl utete Einheiten, welche mit ihren stimmigen und durch- dachten Grundrissen ein of- fenes und helles Raumgefühl erzeugen“. Die Appartements in einer Größe von 48 bis 107 m2 wurden schon vor dem Ge- meinderatsbeschluss im Inter- net zum Kauf angeboten. Der Quadratmeterpreis startet bei rund 8.000 Euro. Gemeinde will touristische Betten „Zuvor wollte man dort Woh- nungen bauen. Uns war es aber wichtig, dass das Ortszentrum wieder touristische Betten be- kommt“, erklärt Bürgermeister Hans Schweigkofl er (SP) und betont, dass die Stocker Wohn- bau GmbH immer mit off enen Karten gespielt habe: „Es war von Anbeginn klar, dass es ein Buy-to-let-Modell wird.“ Mit einer privatrechtlichen Vereinbarung möchte sich die Gemeinde absichern (einstim- miger Beschluss). „Die Wid- mung wurde in ‚Sonderfl äche Appartements mit kurzfris- tiger touristischer Nutzung‘ abgeändert – das ist ein g ro- ßer Erfolg f ür die G emeinde Oberndorf “, betont Bürger- meister Schweigkofl er. Betrieben werden die „Walde Apartments“ von Gerhard Brix (Alps Resorts). Brix führt meh- rere solcher Anlagen in Öster- reich. In St. Johann ist er u.a. in das Chaletdorf „Kitz Alpen Re- sort“ im Bereich Berglehen mit zwölf G ebäuden und 269 B etten involviert. Auch in dieser An- lage werden die Einheiten zu- erst verkauft und dann als tou- ristische Betten weitervermietet. Baustart 2023 für 160 Betten neben Friedhof Touristische Betten im Orts- zentrum verspricht seit 2018 auch die Anima-Beteiligungs GmbH mit ihrem Buy-to-let- Projekt neben dem Friedhof. Nach letztem Stand entstehen dort rund 160 Betten in 47 Wohneinheiten. Aufgrund der Pandemie wurde der Baustart immer wieder hinausgescho- ben, erklärt Geschäft sführer Die ehemalige Pension Dallarosa in Oberndorf wird zu einem Appartement- haus mit 20 Buy-to-let-Einheiten umgebaut. Foto: Monitzer Aus meiner Sicht 20 Jahre später ...und dann? Bezirk | Sie werden im „alpinen Stil“ gebaut und locken Inves- toren aus aller Welt an. Chalets und Wohnanlagen zum Kaufen, aber nicht zur Selbstnutzung. Die Buy-to-let-Investorenmo- delle sollen den Tourismus an- kurbeln und gleichzeitig den Investoren Renditen liefern. Trotz Eigentum müssen sich die Immobilienbesitzer in ih- ren Anlage selbst einmieten – heißt es zumindest a m Papier, denn sonst wäre es ja ein ille- galer Freizeitwohnsitz. Gegen illegale Freizeitwohn- sitze versucht die Politik seit Jahren (vergebens) vorzuge- hen. Mit dem legalen Buy-to- let-Modell öff net man aber wie- derum Tür und T or damit sich fi nanzkräft ige Menschen aus al- ler Welt, bei uns Immobilen si- chern können. Eine Wertschöpfung für den Moment Solange die Chalets und licht- durchfl uteten Wohneinheiten der touristischen Nutzung zu- geführt w erden, bedeutet das sicher eine gewisse Wertschöp- fung für eine G emeinde. Ob- wohl die Zahl der Angestellten, die einem traditionellen Ho- telbetrieb beschäft igt werden müssen w ohl weitaus höher ist. Wirklich spannend wird es allerdings in 20 Jahren oder vielleicht auch schon früher, wenn die Wohneinheiten ab- gewohnt sind oder sich plötz- lich kein Betreiber für die t ou- ristische Nutzung mehr fi nden lässt. W as macht man dann mit zig Apartments im Eigentum von zig verschiedenen Besit- zern, die rein rechtlich nicht darin wohnen dürfen? Ein Teufelskreis Lässt man die B uy-to-let-Mo- delle als Gemeinde nicht zu – was aufgrund der Gesetzge- bung ohnehin nicht möglich ist – ist die Krux, dass auf den Grundstücken wohl auch kaum leistbarer Wohn- raum entsteht. Ein Teufelskreis. Johanna Monitzer monitzer@kitzanzeiger.at 2023 sollen die Bagger neben dem Friedhof auff ahren. 160 Betten in 47 Wohnein- heiten sind geplant. Das Investorenmodell lautet „Buy-to-let“. Foto: Mühlbacher
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