Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 1. Juli 2021 3 Am vergangenen Wochen- ende wurden in ganz Tirol 36 tote Schafe gemeldet – vier davon aus dem Bezirk Kitzbühel. Die R isse auf der Oberkaralm (Hochalm Lodron auf der Westendor- fer Seite) wurden bereits amtstierärztlich begutach- tet, die DNA-Proben wer- den analysiert. Am Sonn- tag wurden die vermissten 19 Schafe mit einer Wärme- bilddrohne gesucht. Damit sind in diesem Almsommer bereits über 100 S chafe großen B eutegreifern zum Opfer gefallen. Westendorf | Die großen B eu- tegreifer sind in Tirol unter- wegs und auch im Bezirk Kitz- bühel. Allein a m vergangenen Wochenende fi elen Wolf und Bär 4 0 Schafe zum Opfer, viele Tiere werden vermisst. Neben der Oberkaralm, das ist die Hochalm auf dem Lo- dron auf der Westendorfer Seite, waren die großen B eutegreifer auch in St. Leonhard im Pitztal, in Umhausen, Oberhofen, Rietz, Silz und in St. Anton aktiv. Mehr als 100 Schafe wurden bereits gerissen Seit Beginn der Almsaison vor wenigen Wochen wurden der Behörde im Z uge von Riss- meldungen und amtstierärzt- lichen Begutachtungen bereits über 95 t ote Schafe zur Kennt- nis gebracht, in Summe dürft en heuer bereits deutlich mehr als 100 Schafe unter Beteiligung von Wölfen und B ären zu T ode gekommen sein. Aufgrund der Weitläufi gkeit der Almgebiete und des extremen Geländes werden tote Tiere zum Teil erst nach einigen Tagen ge- funden. Oft sind die Kadaver bereits stark verwest und eine Probennahme nicht möglich oder wenig erfolgversprechend. Die Risse in Westendorf wur- den bereits amtstierärztlich be- gutachtet. Die Auswertung der DNA-Problen liegen in zwei bis drei Wochen vor. Die Landwirtschaft skammer wurde nach den Rissen im Bri- xental gleich aktiv und warnte die Nachbaralmen, dass ein Beutegreifer unterwegs ist. „Auf der Rotwandalm, wo gerade aufgetrieben wurde, wurden die Schafe eingesperrt, damit nichts passiert“, erzählt LK-Be- zirksstellenleiter Johann Bach- ler. Es gibt auch weitere Akti- onspläne, die b eim Auft reten eines Beutegreifers, wie dem Wolf, gestartet werden. Von den 60 Schafen auf der Oberkaralm wurden vier tot aufgefunden, 19 weitere Schafe waren nicht mehr auffi ndbar. Am Sonntag wurde daher die gesamte Gegend um den Stein- bergstein mit einer Wärme- bilddrohne abgesucht, um jene Schafe aufzufi nden, die sich un- ter Sträuchern verstecken. Nach Lösungen wird gesucht und verhandelt Die Landwirtschaft skammer und ihre politischen Vertreter sind um eine Lösung bemüht, die LK-Bezirksstelle hinge- gen um ein Netzwerk. „Letz- ten Freitag hatten wir ein Ver- netzungsgespräch mit unseren Pinzgauer Kollegen. Der Wolf, Am Samstag wurden vier Schafe auf der Oberkaralm (Westendorf) von einem Wolf gerissen Der Wolf geht um in Westendorf der im Brixental unterwegs ist, kommt wahrscheinlich aus dem Pinzgau“, erzählt B achler, der auch von Gesprächen a uf Lan- desebene berichtet. Eingreiftruppe unterstützt Auf Landesebene setzt sich LAbg. Josef Edenhauser für die Bauern und ihr Vieh ein. „Wolfs- risse wird man nie ganz verhin- dern können. Es wird immer Wölfe g eben, die durchziehen. Da gibt es das Entschädigungs- modell“, sagt Edenhauser. Zu- dem wurden seitens des Landes Tirol Amtstierärzte f ür die F est- stellung angestellt und eine Ein- greift ruppe formiert. Diese hilft den Betroff enen bei der Ber- gung, aber auch bei der Errich- tung von Schutzzäunen. „Diese Sachen sind alle auf Schiene, aber es gibt auch ein Ansin- nen, dass man den Abschuss ermöglicht“, sagt Edenhauser. In der kommenden Woche sollen Beratungen erfolgen, ob nicht große H erden von Al- men wieder abgetrieben wer- den sollen. In einer weiteren Konsequenz werden die Bauern ihre Schafe verkaufen und die Höfe nicht mehr bewirtschaf- ten. „Es wird zu einem Sterben der Kleinbäuerlichen B etriebe kommen. Schafe kann man bei hochsommerlichen Tempera- turen im Tal nicht halten“, hält LAbg. Edenhauser fest. „Die Herdenschutzmaßnah- men sind mehr in der Th eorie als in der Praxis umsetzbar. Man hat auch schon die Er- fahrungen gemacht, dass trotz der Herdenschutzmaßnahmen, Übergriff e nicht zu verhindern sind“, erzählt E denhauser. VGT reichte Petition ein Der „Verein gegen Tierfabriken“ übergab a m Montag 16.220 Un- terschrift en für b esseren Wolfs- schutz und gegen die illegale Jagd auf die wertvollen Mit- spieler im Ökosystem a n den Tierschutzminister Wolfgang Mückstein. „ Dem Gegröle einer lautstarken Minderheit in Ti- rol zum Trotz sieht die schwei- gende Mehrheit in Österreich die Wiedereinwanderung durch den Wolf positiv, wie nicht nur eine repräsentative Umfrage des WWF bestätigt, s ondern auch die VGT-Petition für den Wolfsschutz“, teilt der VGT in seiner Aussendung mit. Elisabeth M. Pöll In Westendorf waren es vier Schafe in Tirol 36 Schafe, die am Wochenende von einem großen Beutegreifer gerissen wurden. Fo to: F rank
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