Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Aktuell 4 Ausgabe 9 Die Almsaison steht vor der Tür – eine L ösung für P roblemwölfe wie sie im vergangenen Jahr in Bezirk auftraten, ist aber noch nicht in Sicht. LK-Präsident NR Josef Hechenberger setzt sich im EU-Petititonsausschuss gegen die Rückkehr des Beutegreifers Wolf ein. Brüssel, Bezirk | Zahlreiche Schafe und Ziegen in Kössen und Kirchdorf wurden im vergan- genen Jahr von einem Wolf ge- rissen. Der Beutegreifer stellt eine Gefahr für die K reislauf- wirtschaft im Alpenraum dar und daher wird eine Herab- stufung des Schutzstatus ge- fordert. LK-Präsident NR J o- sef Hechenberger sprach sich im EU-Petitionsausschuss deut- lich gegen den Wolf aus. Die von ihm im EU-Parlament ein- gebrachte Petition geht nun in die nächste R unde. Kein Platz für einen großen B eutegreifer Gegen die Rückkehr des B eu- tegreifers Wolf setzte sich Josef Hechenberger im EU-Petitions- ausschuss am 24. Februar ein. In seiner Rede schilderte der Tiroler Landwirtschaftskam- mer-Präsident die L age der kleinstrukturierten Bergland- wirtschaft Tirols und ver- deutlichte, dass es im dich- test genutzten und besiedelten Alpenraum keinen Platz für ei- nen großen Beutegreifer ge- ben kann. Er appellierte an die EU-Entscheidungsträger, den Schutzstatus des Wolfes so rasch wie möglich herab- zustufen. Hechenberger for- derte: „Es braucht einen um- fassenden Schutz und Erhalt der bäuerlichen W eide-, Alm- und Freilandhaltung mit ihren weitreichenden Leistungen für Kulturlandschaft, Artenviel- falt und Tierwohl. Ihr ist im Verhältnis zum W olf der Vor- rang einzuräumen. Es g ibt in Europa geeignetere und we- niger intensiv genutzte Regi- LK-Präsident NR Josef Hechenberger: Petition Wolf geht in Brüssel i n die nächste R unde Herabstufung des Schutzstatus onen, wo sich der Wolf wohler fühlt und w eniger Konflikten ausgesetzt ist. Wo Prävention nicht möglich ist, m uss künf- tig die Entnahme, also in der Regel der Abschuss des Wol- fes, trotz Artenschutz erlaubt und möglich s ein. Ebenso soll dies bei verhaltensauffälligen Wölfen, die b eispielsweise eine bestehende ‚Herden- und Wei- deschutzzone‘ überwinden, möglich s ein.“ Den Wolfbefürwortern, die ebenfalls im Petitionsausschuss vorsprachen, konterte Hechen- berger: „Herdenschutzmaß- nahmen sind allein aufgrund der Größe unserer Hochalmen bzw. aufgrund der Topographie im teilweise sehr felsigen Ge- lände oberhalb der W aldgren- zen nicht umsetzbar, da eine Zaunführung b zw. die Befesti- gung von Schutzzäunen nicht möglich ist. D arüber hinaus er- weist sich das Miteinander von Herdenschutzhund und -zaun in stark frequentierten Wan- dergebieten als unüberwind- bare Hürde.“ Wann man mit einer Ent- scheidung in Brüssel r echnen kann, ist offen – bekanntlich mahlen die Mühlen in der EU nicht sonderlich schnell. Daher will Hechenberger nicht nur auf Landesebene Druck ma- chen, sondern in allen mög- lichen Richtungen ein Um- denken beim Schutzstatus des Wolfes bewirken. Ende März soll ein Rechtsgutachten prä- sentiert werden, das zeigt, wie man mit dem Thema umgeht. Wolf ist nicht nur Problem der Bauern Dass in Tirol die Landwirt- schaft und eine funktionierende Almwirtschaft die Grundlage für r und 49 Millionen Näch- tigungen jährlich b ilden, er- klärte H echenberger ebenfalls. „Im sehr intensiv besiedelten Alpenraum Tirols, der touris- tisch, land- und forstwirtschaft- lich und jagdlich genutzt wird und wo die traditionelle Alm- wirtschaft eine besonders große Rolle spielt, ist für den B eute- greifer Wolf kein Platz. Der Tou- rismus ist ein Wirtschaftsmo- tor für unser L and. Bleiben die Touristen aus -weil die Kultur- landschaft nicht mehr gepflegt wird und unser Land verwil- dert, oder einfach nur aus Si- cherheitsgründen, w eil man sich im alpinen Gelände nicht mehr frei bewegen kann - ver- lieren viele Menschen im länd- lichen Raum ihre Arbeitsplätze. Eine Ausdünnung des ländli- chen Raumes und der Druck auf Ballungszentren wäre eine weitreichende Folge, welche die gesamte Bevölkerung und nicht nur die Bauern betrifft.“ Mitstreiter in Sachen Wolf EU-Bauernbund-Abgeordne- ter Alexander Bernhuber un- terstützte Hechenberger im Ausschuss und ergänzte: „Der Wolf hat sich in den letzten Jahren zunehmend zu einem Problemtier entwickelt und ge- fährdet die Almwirtschaft, den Tourismus und den Lebens- raum massiv. Die Europäische Kommission muss endlich auf die Sorgen der Landwirte hö- ren und aufhören, mit r ealitäts- fernen Vorschlägen wie H irten- hunden und Weidezäunen, die nicht leistbar und in vielen Re- gionen nicht umsetzbar sind zu argumentieren. Wir brauchen praxistaugliche Lösungen und ein vernünftiges W olfsmanage- ment von Seiten der Europäi- schen Union!“ Elisabeth M. Pöll Mit einer EU-Petition will man eine Abstufung des Schutzstatus vom Beutegreifer Wolf erreichen. Foto: Kevin Carden
< Page 3 | Page 5 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen