Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 22. Mai 2020 3 Einen Aufschrei gab es in der Gamsstadt, als die Bäume hinter dem A lpen- hotel gefällt wurden. Die Rodung ist aber rechtens und wurde von der Natur- schutzbehörde und einem Ornithologen genehmigt. Kitzbühel | Die gute Nachricht zuerst: Auf Intervention von Schwarzsee-Referenten Rudi Widmoser (Grüne) k onnte eine weitere Baumreihe im Bereich des Alpenhotels gerettet wer- den. Es handelt sich dabei um jene Bäume, die hinter dem Alpenhotel hinauf zum See- bichl stehen. Widmoser kri- tisierte schon in der Gemein- deratssitzung vom 10. Februar die Breite der Zufahrtsstraße zum Badeparkplatz. Seine Be- denken, dass die Baumaßnah- men den Baumbestand hinter dem Hotel gefährden k önnten, blieben nicht nur ungehört, sie fanden auch nicht den Weg in das Sitzungsprotokoll. „Hätte man die Straße v on Beginn an schmaler geplant, wäre die Ro- dung der fünf b is sechs Bäume nicht notwendig gewesen“, sagt Widmoser. „Wäre mir das A us- maß der Rodung bekannt ge- wesen, hätte ich o rdentlich auf den Tisch gehaut.“ Schadensbe- grenzung lautete nun die Devise von Widmoser und er konnte auch einiges bewegen. Die Zu- fahrtsstraße zum B adeparkplatz wird nun neu geplant, dadurch müssen j ene Bäume zum S ee- bichl hinauf nicht mehr abge- holzt werden. Neuplanung für die Zufahrtsstraße „Das Ensemble von der Schwarzseeansicht war uns immer wichtig“, betont Kitz- bühels B ürgermeister K laus Winkler und unterstreicht, dass der Baumbestand nicht zu den Bau- und Widmungsbescheiden zählt, s ondern dem Naturschutz unterliegt. „Die Gemeinde hat darauf keinen Einfluss. Wir ha- ben uns darauf verlassen, dass das alles sehr sorgfältig v on der Naturschutzbehörde geprüft wird. Es ist sogar ein Ornitho- loge dazugezogen worden“, sagt Winkler und versichert, dass der gesamte Baumschlag im Be- reich des Alpenhotels behörd- lich genehmigt wurde. Es wurde reagiert und am Frei- tag letzter Woche ein Gespräch mit Besitzer Heinrich Schultz und seinem Bauleiter geführt, in dem es um eine punktuelle Verbesserung der Gesamtsitu- ation ging. Indem der Gehweg teilweise verlegt wird und die Zufahrtsstraße v erschmälert wird, kann die Baumreihe ge- rettet werden. Heinrich Schultz, Besitzer des Alpenhotels, will diesem Wunsch natürlich nach- kommen, wenn es auch um- setzbar ist. Nach Abschluss der Bau- arbeiten wird das Ensemble rund um das Alpenhotel auch wieder grün, wie H einrich Schultz erzählt: „ Im Bauvor- haben wurde Bedacht darauf gelegt, dass nach Fertigstel- lung der Arbeiten möglichst viel wieder bepflanzt wird. Diese Bepflanzungen sind aus den Unterlagen, welche mit der Stadtgemeinde Kitzbühel be- und verhandelt wurden ersichtlich, sodass dies nach- her sich gut wieder einfügen wird.“ Dazu ergänzt B ürger- meister Winkler, dass es auch Absprachen mit dem Land- wirtschaftspächter g ibt, um Lkw-Fahrten zu vermeiden und der Aushub auf den Wie- sen zwischengelagert werden kann. „Zudem werden ein paar Begradigungen auf der Wiese vorgenommen“, sagt Winkler und gibt zu Bedenken, dass die momentan riesige Bau- grube für den unterirdischen Bereich ist, und nach Fertig- stellung kaum noch wahrge- nommen werden wird. Gamper fordert Gesetzesänderung Für FPÖ-Stadtparteiobmann und LAbg. Alexander Gamper ist es nicht nachvollziehbar, dass Naturschutz und Ornithologie diesen Schlägerungen zustim- men konnten. „Auf einer Vi- sualisierung betraf die Rodung, so wie wir es vernommen ha- ben, nur die Bäume hinter dem Kabinengebäude. D afür gab es auch einen Rodungsbescheid. Die großen B äume hinter dem Hotel wurden meiner Meinung nach nicht angesprochen“, sagt Gamper. Für ihn b edarf es einer Än- derung des Tiroler Raumord- nungsgesetzes. „Der Gemein- derat macht eine Widmung, dazu wird eine Visualisierung präsentiert. Ob es dann dieser entspricht, ist nicht sicher“, sagt Gamper, der sich eine Offen- legung der Pläne f ür den G e- meinderat bei einer Widmung wünscht. „Die Opt ik wird im Bauverfahren behandelt, da wird der Gemeinderat nicht gefragt“, sagt Gamper. Betrieb wird geöffnet Während der B auarbeiten sind das Seebad und das Seebistro trotzdem geöffnet. D aher wer- den jetzt die Aushubarbeiten forciert, sodass dann möglichst ein ungestörtes S chwimmen und Verweilen am Schwarzsee möglich ist. „Das Seebistro hat seit 15. Mai geöffnet, das S ee- bad wird wie auch das Alpen- hotel ab 29. Mai wieder geöff- net“, erzählt S chultz. Elisabeth M. Pöll Die Rodung für d ie Bauarbeiten beim Alpenhotel am Schwarzsee war behördlich genehmigt Baumschlag war genehmigt Die großen Bäume hinter dem Alpenhotel mussten für den Neubau w eichen. Foto: Pöll
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