Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 5. März 2020 3 Mit dem Aktionstag machten Bauern auf die Stagnation bei Einstandspreis der Milch aufmerksam Lebensmittel sind kein„Ramsch“ Vergangene Woche rief der Bauernbund zum Aktionstag. Vor der Han- delskette Spar in Wörgl versammelten sich die Bauern, um einen höheren Milchpreis für die Erzeuger zu fordern. In den letzten fünf J ahren erfolgte kein Infl ationsausgleich. Wörgl, Bezirk | Mehr Geld für ihr Produkt fordern die Bauern. Seit fünf J ahren ist der Einstand- spreis unverändert, es gab k ei- nen Infl ationsausgleich, obwohl sich die Kosten für die P rodu- zenten erhöhten. Diese F ehl- entwicklung zeigte der Bau- ernbund vergangene Woche mit dem Aktionstag auf. Die Demo fand vor der Spar Zen- trale in Wörgl statt, einem der drei größten Lebensmittelhänd- ler in Österreich. G emeinsam mit Rewe und Hofer werden knapp 84 Prozent des Marktes beherrscht. „Während sich die beiden anderen Ketten bereits für eine höhere Zahlung be- reit erklärten, zögert Spar noch und damit drohen nun auch die anderen beiden wieder abzu- springen“, erzählt L Abg. Josef Edenhauser, der auch Bezirks- bauernbundobmann ist. Er be- tont aber auch, dass das Ver- hältnis zur H andelskette Spar generell ein gutes sei. Grund- sätzlich wünscht sich der Land- tagsabgeordnete eine größere Wertschätzung f ür die heimi- sche Landwirtschaft . Gegen Schleuderpreise bei Lebensmitteln Der Bauernbund präsentierte b ei seinem Aktionstag drei seiner Forderungen und tritt für den Stopp der „chronischen Aktio- nitis“ bei hochwertigen Lebens- mitteln ein. „Rabattschlachten bei Lebensmitteln gehen auf Kos- ten unserer Bauernfamilien. Es gibt keinen Rabatt auf Umwelt-, Klima- und Tierschutz“, fi ndet Edenhauser klare Worte. Gefordert wird auch mehr Wertschätzung f ür Österreichs Vorreiterrolle beim Umwelt- und Tierschutz durch eine faire Preisgestaltung. Österreichs Bauern sind die ersten Betrof- fenen und gleichzeitig Teil der Lösung zur Bekämpfung des Klimawandels. Österreichische Standards zu Weltmarktpreisen sind nicht möglich. E in Öster- reich-Bonus für in Österreich produzierte Lebensmittel wird gefordert. Klare Kennzeichnung der Lebensmittel Als Drittes fordern die Bauern- vertreter ein Aus für das unsäg- liche Spielchen mit dem rot- weiß-roten F ähnchen a uf den Lebensmitteln aus dem Ausland. „Wir brauchen eine praxistaug- liche Umsetzung der Primärzu- tatendurchführungsverordnung in Österreich. E s darf nur Ös- terreich draufstehen, wo Öster- reich drinnen ist – alles andere ist Konsumententäuschung“, bringt Edenhauser die Forde- rung auf den Punkt. Entscheidung liegt beim Konsumenten Am Ende liegt die Entscheidung aber immer beim Komsumen- ten, ob er zu Billigprodukten aus dem Ausland oder zu den hochwertigen heimischen Pro- dukten greift . Ein Import von Fleisch oder Äpfeln wäre laut Josef Edenhauser nicht not- wendig. „Wir produzieren in Österreich a usreichend davon und könnten die V ersorgung sicherstellen“, ist Edenhauser überzeugt und r ügt a uch die heimische Gastronomie: „90 Prozent des Kalbfl eisches wird in der Gastronomie verbraucht. Das heimische Kalbfl eisch ist im Kilopreis zwar um einen Euro teurer, jedoch könnte man mit dem Griff zum heimi- schen Fleisch den Import- und Export von Tieren stark redu- zieren.“ Eines ist jedoch auch klar: Es braucht noch eine bes- sere Vermarktungs- und Infor- mationsstrategie für das heimi- sche Kalbfl eisch. Edenhauser spricht in diesem Zusammen- hang auch die Co2-Bilanz der Transporte an, die mit dem Kauf von heimischen Produk- ten deutlich verbessert werden könnte. Eines ist f ür E denhau- ser aber auch klar: „Der Touris- mus verkauft unsere wunder- bare Landschaft , die von den Bauern gepfl egt wird. Es sollen daher auch die Tourismusbe- triebe zu österreichischen P ro- dukten greifen. Es braucht ein Bekenntnis des Tourismus zu den heimischen Produkten.“ Die Gastronomie muss das Pro- dukt und den Mehrwert erklä- ren, dann sind die Endverbrau- cher auch bereit, einen höheren Preis zu bezahlen. Als positives Beispiel führt E denhauser „Be- wusst Tirol“ an, das erfolgreich die Produkte der heimischen Bauern vermarktet. Elisabeth M. Pöll 700 Bauern versammelten sich beim Aktionstag vor der Spar-Zentrale in Wörgl. Foto: Roland Mühlanger Josef Edenhauser fordert keine Schleu- derpreise für hochwertige L ebensmittel.
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