Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
P . Erscheinungsort und Verlagspostamt: Kitzbühel. 3arntag, 9. 3uti 1960 preie 1.— 6cfjilTing, Zarebeug*gebür 40.-- 5 11. 3argan9, Vtt. 28 a., 9. Oottfrieb so., 10. 2imalia Mo, 11. lMu 1.13. Zi., 12 2nbrea Mi., 13. 21rno Do., 14. Zonabenturn er., 15. JpoTt.-Zeit. \'S. Rickiner-Rickmers: Ich glaube an eine wundervolle Unsterblichkeit Kitzbühels Aber - geht es immer so weiter? Da ich seit über fünfzig Jahren ein treuer Freunc dieser Stadt bin, darf man mir einen Warnruf nicht verübeln. Ungehemmte Baulust und die vielen neu- en. Läden stimmen mich nachdenklich. Die lieben Kitzbüheler scheinen an ewige Dauer ihres Wirtschaftswunders zu glau- ben. Aber aus vielen Gründen zweifle ich am unaufhaltsamen Anwachsen des Fremdenstromes. Als vor einem halben Jahrhundert der Skilau volkstümlich wurde, da gewann KitzbitheL einen gro- ßen Vorsprung vor anderen Orten Tirols. Insbesondere ilberzeugten sich die Eng- länder von der hervorragenden Eignung seines Schneegeländes. Der Zulauf stei- gerte sich gewaltig, als Josef Herold mit „seinen Kitzbühelern eine der ersten Seilbahnen des Landes ins Leben rief. Dazu kam noch die ausgezeichnete Ski- schule. Es mehrten sich die Gaststätten und der Vergnügungsbetrieb. Aus dem Sportplatz wurde ein Modeort, was hei- iLen soll, daß nicht der Skilauf allein so viele Besucher anzog. Es lockte die Werbekraft eines berühmt gewordenen Namens. Aber Moden breiten sich aus und bleiben nicht auf wenige Orte be- schränkt. Die Mode Kitz wurde zur Mode der Skilifte überhaupt. Man bedenke, daß es heute in Bayern und Osterreich an die hundert Seilbahnen gibt. Ferner vergegenwiiriige man sich den Wandel im Reiseverkehr durch unzählige Kraft- wagen und Omnibusse. Die Menschen- masse ist beweglicher geworden und ver- teilt sich mehr. Wer einen Wagen hat, fühlt sich ungebunden und entschließt sich plötzlich zum Ortswechsel. Leicht verschmilzt der Kilometerfresser Salz- burg, Kitzbühel und Innsbruck sozusagen zu einem Ort. Die Zahl der Langbleiber vermindert sich. So viele Leute, die nicht auf den Barlauf versessen sind, nutzen die erleichterte Müglichkeit der Wahl und vertauschen das Ameisen- gewimmel gegen geruhsamere Plätze. Der Urlauber von heute neigt nicht zur Seß- haftigkeit. Daran ändern noch so hohe Werbungskosten nur wenig; denn bald stehen sie in einem unlohnenden Ver- hältiiis zuri Erfolg. Die Reklame kann Millionen Verbraucher zu einer Seife oder Zigarette überreden; denn die be- wegliche Ware kommt zum Käufer. Aber nicht so eicht treibt man das reisende Volk bestimmten Orten zu. Odol und Kitz sind werbetüchnisch zweierlei! Es gibt vielleIcht noch eine Möglichkeit, nämlich den Hubschrauber, der Wander- läufer und Feinschmecker auf Abfahrten fern von den Rutschbahnen hebt, was bei J:er w .indervollen Vielseitigkeit des Bei der am 4. Jnn 196() unter dem Vorsatz des Obmannes Dr. Herber( Gla- ser im flatel Klausner in St. Johann abgehalter cn aulierordentlichen General- versammlung des Elternvereines der Mit- telsc.hule Prof. Weihs in St. Johann über- nahm unser Landtagspräsident die schwie- rige Aufgebe der Finanzierung. In Reiti verwandelten sich die Freu- den über die Jubeifeste des Pfarriierrn von einem Tag zum andern in Trauer und Träne. Ain Sonntag, 3. Juli 1960 feierte das ganze Dorf mit ihm das Gol- dene Pries:erlubiläum und die 30. Wie- derkhr der Installation als Pfarrherr - und schon am nächsten Tage, 4. Juli 1960 ereille ihn um 10 Uhr abends der Tod. Er st ganz plötzlich abberufen worden zu seinem Herrn und Meister, dem er so lange makellos diente. Am Todestag Lbends hatte er noch kurzen Besuch von zwei Frauen, die ihm Ge- schenke zum Jubiläum brachten. Die Ge- schenke häuften sich an diesen Tagen im Widum eins zum andern, so daß kaum meEr Platz für neue war. Der Pfarrherr verabschiedete sich guter Din- Kitzbüheler Geländes nicht ganz aus- sichtslos zu sein scheint. Solche Neu- heiten wirken oft als belebende Spritze. Ein Besucherstamm wird gewiß er- halten bleiben; denn der gute Ruf stirbt nicht SO leicht. Aber viele Betten wer- den vergeblich warten. Der Wettbewerb ist ein Schlachtfeld, auf dem man mit Rückschlägen rechnen muß, was zur Weitsicht und Vorsicht mahnt. Ich glau- be an eine wundervolle Unsterblichkeit Kitzbüheis, aber nicht an eine un- erschöpfliche Goldgrube für zahllose Un- ternehmen. Der Bericht über diese wichtige Mittel- schulversammlung, bei der die Statuten des Elternvereines erweitert wurden, folgt in der kommenden Ausgabe. Direk- tor Walter \Veihs hielt einen sehr in- teressanten pädagogischen Bericht, den wir auch für die kommende Woche er- warten. ge vom Besuch und legte sich zu Bett. Die vergangenen drei Tage waren Freu - dentage gewesen, denn sie zeigten dem Pfarrer die ganze Sympathie der Pfarr- kinder. Am frühen Morgen des 5. Juli, als der Pfarrer nicht zur gewohnten Stunde zur Messe erschien, bangte Liesei, sein getreues Faktotum im Hause, um ihn. Die Schlafzimmertür war versperrt und nichts rührte sich auf das Klopfan und Rufen. Da bat Liesei einen Schul- buben, sich durch die Fensterstangen in das Schlafzimmer zu zwängen und die Tür zu öffnen. Als dies geschehen war, fand man den Pfarrer wie schlafend im Bett, den Kopf in die Hand gestützt, jedoch der Tod 'hatte schon sein Macht- wort gesprochen. Der herbeigerufene Sprengelarzt von Kirchberg Dr. Fischer Landtagspräsident Kommerzialrat Johann Obermoser „Finanzminister" für den MitteIschubau in St. Johann pfarrer YifoIouel (5ttubteitetö 3ubeliübte unb Zob floch 50 prierfer- unl 30 13farrerinbren fanft entfdjlafen
Page 2 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen