Kitzbüheler Anzeiger

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P.b.b. Ersclieinungsort und Verlagspostamt: K lt z b üh ei. 6amtag, 26.Mdrä 1960 13reit 1.— 5cf)iEling 40.-- t5 11. 3argang, tr. 13 6a., 26. tmanue1 eo., 27. Rupert MO., 28. e-Untraiii DL, 29. ertolb )TtL, 30. Rotuit1a Do., 31. 21111013 13r. r., 1. 5>Ugo Als am Freitag. 13. März 1960 Vom Turm der Frauenkirche der letzte (Tlok- kenschlag unserer „Großen" die achte Abendstunde ankündigte, fuhr auch schon der 1-Terz-Mercedes, in dem sich die beiden siegreichen Vrtreter der Sport- stadt Kitzbiihel Ernst Hinterseer und Fiias Leitner befanden, vor dem Sport- hotel vor. Die Kameras blitzten auf, Kapelimeisterstelivertreler Sepp Gas te i- ger der Stadtmusik hob den Taktstock zum Einzugsinarseh und der Leiter der Skischule Kitzbühel, Karl. Koller, brach- te mit seinen „roten Teufeln", die in großer Zahl, mit Fackeln ausgerüstet, erschienen waren. das erste ‚.Ski fleiP Für die „Heimkehre_.. .von den olym- pischen Winterspiele:i in Squaw Vailey aus. Der Ausschuß des Ski Club, all der Spitze die beiden Prisidenten Kurt Be- ranek und Ernst Reisch sowie der geschäftsführende Chmann Hauptmann a. D. Leopold Pischl, nahmen Flinter- seer und Leitner in die Mitte und mit klingendem Spiel, Lnter den Rufen der der vielen tausend Eiaheiniischen und Gäste. die sich zum Empfang ein- gefunden hatten, bewegte si h der Zug in die Vorderstadt, za der von Stadt- arbeitern am Nachmittag in flotter Ar- beit aufgestellten Ehrentribüne vor dein Apotheker-Vogt-Haus. Ein unübersehba- rer Menschenstrom floß durca das Kirch- berger Tor in die Stidt und füllte Stra- ßen und Gehsteige. Die Heimatstadt hatte sich mit Fimeii geschmückt, um die Olympiasieger zu ehren. Gendarmerie und Polizei, unter- stützt von den Kameraden der freiailli- gen Feuerwehr, hatten alle Hände Nall zu tun, tun den Platz vor der Euren- tribüne abzusperren. Es war ein farben- prächtiges Bild, als der Fackelzug der ',Roten Teufel" sowie der Bergrettungs- männer und der Mitglieder der Berg- wacht in die Vorderstadt kam und die beiden Olympionike. -i auf der Tribüne Platz nahmen. Anderl Molterer war iticut ang«kom- nien er wurde in \nierika zurückbehal- ten, LIII all Weiteren Skirennen teilzuneh- inen und als einer der promiiientesteii Skilehrer der Welt zu wirken. Auch die beiden Kitzbübeler Nationaltrainer Fritz litt h e r (Deutschland) und Pepi 5 a 1 - v e ino s e r (Kanada, inzwischen Ehreit - 1)ürger vcn Dt tawa geworden) konnten am ±rnpftiig nicht teilnehmen. Fritz ITu- her mußte am Vortag in die Schweiz verreisen und Sah enmoser bestieg am Tage des Ereignisses in Kitzbühel in New \ork das Schiff, um die Heimreise anzu (meter. So fiel alle Ehre und alle Freude der Mitbürger auf den „golde- nen Ernst und den ..silbernen Hias. Dt-i Präsident des Kitzbüheler Ski CluE Kurt Eec an ek hielt die Begrü- ßung.uis1:rache. Bei jedem Namen, tleii er ten Leuten zurief: Tlintersecr, Leit- iler, Molterer. Piavda. Sailer, l)ratlStc der Jubel au!. Es u urde sehr angenehm emp- fuiice,i. daß auch Pravda und SaUer ge- nann wuideii, die unauslöschlich mit der Skigeschichte unserer Stadt verbunden sind. Der Ki zbüheler Ski Club, führte BCFL tick aus, heftete an die Klubstandar- te so viele Siege, wie kein anderer Klub der Welt. Die Stadtmusik hatte ihren alten Standplatz vor dem Ambergerhaits ein- genommen. Es wurde die Bundeshymne intoiiert. und von Mitgliedern der Ski- schule wurden die Staatsfahne sowie die Tircier-Fahnen mit dem \Vappen der Staci Kitzhühel gehißt. Dic Anprache des Bürgermeisters: ‚‚Liebe is itzbüheier. 1 iel)e Sport Freunde Dat! ich mich zum Sprecher aller \iiu esenden machen, indem ich der l'ieude usdruck verleihe, daß unsere Olnipimtsiegei wohl behn lt en in die 1-lt ulla 1 zurückgekehrt sind. Wir versetzen uns in Gedanken zu- rück in die Tage der olympischen Witi- tcrspiele in Squaw Valley. Mit Hof- fen und Bangen und in höchster Span- itutig orteten wir am lL.dio oder am Fernsehapparat auf die Nachrichten i on ‚.drüben". Wir erinnern uns an die große Freude, welc::e wir enip- fanden, als unser Einstl Ii in leise e r im Riesentorlauf die Bronzemedaille (), e%% anti. Dann kam die Eiittüeschuiig über die Ergebnisse des Abfahrtslaufes, als keiner unserer Mannen sich an die Spitze setzen konnte. Mit umso größerem Interesse ver- folgten wir dann den Ablauf des Sla- loms. Im ersten Durchgang kam Ernstl auf den fünften und Flias auf den siebten Platz. Die Zeitdifferenz auf die vorläufige Bestzeit war sehr gering und im zweiten Lauf wurde diese Dii- Ferenz überboten und Erist Flinterseer wurde Weltmeister im Slalom undTrä- ger der goldenen Olympiamedaille und llias Leituer Vizeweltmeister undTrä- ger der Silbermedaille. Was man sich fast nicht mehr zu hoffea getraute war eingetreten: ein Doppelsieg für Kitz- bühei. Die Freudenszenen, die sich da- mals vor den Radioapparaten abspiel- ten, waren unbeschreiblich. Heute, beim Empfang im Landhaus zu Innsbruck, erwähnte der Herr Lan- deshauptmann mit Stolz, daß von den sechs Olympiamedaillen, welche von Osterreichern erworben wurden, fünf nach Tirol kamen. Ich l:anii mit noch ,größerem Stolz und noch größerem Freude sagen: von diesen fünf Me- dai 11 cii brachten unsere Männer gleich drei, und da an die ein- zige goldene, nach Kitzbühel! Lieber Ernst 1-linterseer, lieberFlias Leitner. unser Dank für euren Einsatz soll der heutige Empfang sein, zu dem so viele Kitzhiihelet gelommen sind und zu dem sich die Stadt so ge- schmückt hat. Wir vergessen nicht. daß solche Siege das Ergebnis jahre- langen harten Trainings sind, daß Aus- dauer, Zähigkeit und Enthaltsam - keit nthallsa m- keit nötig waren und daß sich schließ- lich zu eurem Mut und eurem Können auch das Glück gesellen mußte. Diese Erfolge sind aber auch die 2Degeifterteel Ritbubef 3om (£mpfang ber OItjm,ioniten in ber ieimattoÖt
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