Kitzbüheler Anzeiger

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3 Aktuell 31. Jänner 2019 Aus meiner Sicht Wenn nicht Kitzbühel, w er dann? Ein fast perfektes Weltcup-Wo- chenende mit drei Bewerben auf Ganslern und Streif liegt hinter uns. Dabei boten die Kitzbüheler A lpen zu Beginn der Rennwoche eine wun- derbare winterliche Kulisse – tiefverschneite Berge und Sonnenschein. Doch Petrus machte gemeinsam mit Frau Holle den Organisatoren ei- nen Strich durch Rechnung. Die Wetterprognosen für d as Rennwochenende waren al- les andere als gut. Schnee und Regen kündigte die Z AMG für S amstag an. Für d as OK- Team der Hahnenkammrennen stellte sich die Frage: Wollen wir am Programm festhalten und eine Absage am Samstag riskieren, oder das Rennpro- gramm komplett umstellen und drei Rennen durchfüh- ren? Im Nachhinein traf das Team rund um OK-Chef Mi- chael Huber die richtige Ent- scheidung. Die Flexibilität, die die Organisatoren an den Tag legten, musste aber auch von vielen anderen mitgetra- gen werden. Änderungen im VIP-Programm waren ebenso erforderlich wie geänderte Sendezeiten beim ORF. Spon- tan auf die neue Situation re- agiert hat auch die ÖBB, die das Angebot der Sonderzüge anpasste. Aber auch die Hotel- lerie war betrof en, denn nicht alle Teams reisten wie geplant ab – jonglieren war angesagt. Alle „Zahnräder“ grif en und stellten sich auf die neue Situ- ation ein. Schnelle und vor al- lem richtige Entscheidungen wurden getrof en. Somit wur- den die Hahnenkammrennen wieder auf allen Ebenen zum Erfolg, auch wenn Österreich nur im Europacup und beim Junior-Race die Sieger stellte. Elisabeth M. Pöll poell@kitzanzeiger.at Waldaufseher Alois Erber mit einem gefundenen Gamskitz. Foto: Erber Der heurige harte Winter fordert dem Wild alles ab. Bezirksjägermeister Mar- tin Antretter appelliert an die Wintersportler, Rück- sicht zu nehmen. Kitzbühel | Es ist ein Winter, der zwar die Wintersportler jubeln lässt, für d as heimische Wild al- lerdings zum Überlebenskampf wird. Auch im Bezirk Kitzbühel ist die Jägerschat in den letzten Wochen massiv gefordert. Im- mer wieder gilt es bis zum Hals im Schnee steckende Hirsche, Rehe oder Gämsen a uszugra- ben. Kitzbühels W aldaufseher Alois Erber hat dieser Tage u.a. im Bereich des Hahnenkamms, genauer gesagt im Hausbergtal, ein Gamskitz gefunden. Doch das Hauptaugenmerk liegt der- zeit vor allem auch auf der Füt- terung der Wildtiere. Obwohl aufgrund des hohen Schnees viele Rotwild- und Rehfütte- rungen mehr als schlecht er- reichbar sind, ist die Jägerschat bemüht, diese zu b estücken. Und besonders heuer gehen die Emotionen besonders hoch, weil vor allem die Bundesforste immer wieder Rot- und Reh- wildfütterungen einstellen, wie auch Bezirksjägermeister Mar- tin Antretter kritisiert. „Wir haben im Bezirk Kitzbühel etwa über 30 Rotwildfütte- rungen, in den letzten drei Jahren wurden aber insgesamt vier Fütterungen eingestellt“, so Antretter, „Tatsache ist ja, dass über die H ält e des Rotwildes sowieso nicht gefüttert w ird.“ Hermann Schmiderer, Lei- ter des ÖBF-Forstbetriebes Unterinntal, kann diese Kri- tik jedenfalls nicht nachvoll- ziehen: „Wir betreuen im Bezirk rund 25 Prozent der Jagdl äche m it insgesamt zwölf Rotwildfütterungen!“ Inzwischen wurde zumindest in der Aschau von den Bun- desforsten eine Notfütterung installiert. Das sei, so Antret- ter, der Intervention der Jäger- schat zu danken. Derzeit wird auch über weitere Notfütterun- gen in Jochberg diskutiert. In einigen weiteren Revieren wird ebenfalls inzwischen gefüttert, um das Leiden der Tiere zu minimieren. Mit einer hohen Fall- wildquote, auch auf der Straße, ist in jedem Fall zu rechnen, ist Antretter überzeugt, der „seine“ Jä gerinnen und Jäger in Schutz nimmt. „Unsere Ab- schussquote beim Rotwild liegt im ganzen Bezirk bei rund 83 Prozent. Da liegen wir tirol- weit gut im Rennen“, betont der Bezirksjägermeister. Keine Chance auf natür- liche Überwinterung Dass viele Reviere im Bezirk Kitzbühel von Großskiräu- men umgeben sind, sorgt beim Bezirks- jägermeister überdies für Vier Rotwild-Fütterungen i n den vergangenen drei Jahren eingestellt Notfütterungen sind eingerichtet Sorgenfalten. „Das Wild hat bei uns keine Chance auf eine natürliche Ü berwinterung.“ Das Füttern i st mehr als not- wendig, auch um Schälschäden zu verhindern. Es ist im Übri- gen auch im Tiroler Jagdgesetz verankert – darin ist klar fest- gelegt, dass das Rehwild längs- tens von 1. Oktober bis 15. Mai und das Rotwild vom 16. No- vember bis 15. Mai zu füttern i st. Doch nicht nur der hohe Schnee ist für d as heimische Wild ein Problem. Es sind vor allem auch jene Skifahrer, die sich abseits der Piste tummeln, aber auch Tourengeher und Schneeschuhwanderer, denen ot gar nicht bewusst ist, un- ter welchen Stress sie die Tiere bringen. Das Wild übersteht den Winter dadurch, dass es den Stof wechsel komplett her- unterfährt. W ird es jedoch von Wintersportlern aufgeschreckt und l üchtet, w ird es zusätzlich geschwächt. D as bestätigt a uch Schmiderer. Er und Martin Antretter appellieren daher eindringlich an die Tou- rengeher, Variantenfah- rer und Schneeschuhwan- derer, die ausgewiesenen Routen zu nutzen und vor allem die Wildfütterun- gen weiträumig zu umge- hen, damit das Wild eine Chance hat, den Winter zu überstehen. Absperrungen & Schil- der ernst nehmen „Wichtig ist es auch, die Ab- sperrungen bzw. Hinweista- feln, die auf die Wildpopu- lation hinweisen, ernst zu nehmen und nachzuden- ken, bevor man in einen Graben hinein- oder über einen Hang abfährt“, b e- tont Antretter. Vor al- lem richtet sich der Ap- pell Schmiderers an die einheimischen Skifah- rer, die meist als erste ihre Spuren ziehen. Margret Klausner
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