Kitzbüheler Anzeiger

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3 Aktuell 4. Jänner 2019 In St. Johann glänzt und funkelt es nicht nur zu Weihnachten – dank eines bisher unbekann- ten Sprayers erstrahlt die Marktgemeinde mancher- orts in mehr oder weniger goldenem Glanze. St. Johann | Gemeinderätin Clau- dia Pali (parteifrei) machte in der jüngsten S itzung auf den Vandalismus in St. Johann auf- merksam. Diverse Müllkübel, Hauswände und Laternenpfähle sind mit goldenen Texten oder lächendeckend besprayt. „Beim Messpegel-Häuschen wurde so- gar ein Fenster eingeschlagen“, zeigt Pali auf. Kein Kavaliersdelikt, wie Be- zirkspolizeikommandant Mar- tin Reisenzein informiert. Es handelt sich dabei um eine Sach- beschädigung n ach § 125 S traf- gesetzbuch: „Wer eine fremde Sache zerstört, beschädigt, ver- unstaltet oder unbrauchbar macht, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessät- zen zu bestrafen.“ Schmieraktionen an die Polizei melden Eine Meldung bei der Polizei über den Vandalismus erfolgte bislang keine. „Nun werden wir aber Ermittlungen aufnehmen und die Sachbeschädigung a n die Staatsanwaltschat anzei- gen. Es macht natürlich S inn, derartigen Vandalismus anzu- zeigen – ansonsten erhält die Polizei keine Kenntnis davon“, erklärt Reisenzein, n achdem der Kitzbüheler A nzeiger die Fotos übermittelt h atte. Die Klärung v on Vandalen- akten hängt o t von Zeugenaus- sagen ab. „Sollte also jemand beobachten, dass eine derartige Stratat passiert, wäre e s für uns wichtig, dass sofort die Poli- zei verständigt w ird“, bittet der Bezirkspolizeikommandant. Streetworker und Projekte Die St. Johanner Gemeindefüh- rung will aber nicht nur auf die Einsicht aufgrund von Strafen, sondern auch auf Prävention setzen. „Es handelt sich da- bei nach meinen Erfahrungen s meist um Jugendliche, die sich ausdrücken wollen und ein Ventil suchen. Ich glaube, es wäre b esser, wenn wir hier auch einen anderen Weg ein- schlagen, als nur zu strafen. Wir können P rojekte ausar- beiten“, so GR Peter Wallner (Liste Soli/SP). In dieselbe Kerbe schlägt GR Andreas Schramböck (Grüne): „Warum installieren wir nicht einen Streetworker? Es gibt im- mer wieder Jugendliche, die trotz Jugendzentrum durch das Netz fallen, die könnten wir dadurch aufangen.“ Die Grünen f orcierten die Beschäf- tigung eines Streetworkers auch schon in ihrem Wahlprogramm 2016. „Da es Jugendliche gibt, die das reichhaltige Vereins- programm aus verschiede- nen Gründen nicht annehmen können/wollen und sich auch schwertun, ins JUZ zu gehen, bräuchte e s zusätzlich e inen Sozialarbeiter, der direkt zu den Jugendlichen geht“, for- dert GRin Maria Strele noch einmal via Presseaussendung. „Graitis haben auch in St. Johann ihren Platz“ Der Kulturausschuss hat sich auch bereits Gedanken dazu gemacht und befunden, dass es in St. Johann durchaus Plätze gibt, wo Sprayer ihre Kreativi- tät ausleben könnten. „Graitis haben auf gewissen Flächen in St. Johann sicher ihren Platz“, betont Kulturausschussobfrau GRin Christine Gschnaller (JU-ST). Bürgermeister Stefan Seiwald (VP) will das hema in diver- sen Ausschüssen behandeln: „Ich inde die Ideen gut. Am Geld soll es nicht scheitern.“ Der Bürgermeister erwartet sich erste Ergebnisse aus den Ausschüssen in den nächsten zwei Monaten. Sprayer-Kunstwerke kom- men im Bezirk Kitzbühel im- mer wieder vor, berichtet die Polizei. „Es gibt derzeit aber weder in St. Johann, noch im restlichen Bezirk eine beson- dere Häuigkeit o der Aufäl- ligkeit“, informiert Bezirkspo- lizeikommandant Reisenzein. Johanna Monitzer Graitis sind kein Kavaliersdelikt, in St. Johann denkt man über a lternative Wege nach Ärger über „vergoldetes“ St . Johann Der unbekannte Künstler hinterlässt in St. Johann goldene Spuren. Fremdes Eigentum zu besprayen ist kein Kavaliersdelikt, wie Bezirkspolizeikommandant Martin Reisenzein aufzeigt. Fotos: Pali Aus meiner Sicht So macht Politik Spaß St. Johann | Als politischer Be- obachter bekommt man bei den Gemeinderatssitzungen so einiges mit. Es wird nicht immer zimperlich miteinan- der umgegangen. Ideen und Anregungen werden abge- wertet, nur weil sie von einer anderen Partei stammen. Sit- zungen arten zu einem ermü- denden Dauerwahlkampf aus. Umso erfreulicher war es, die Diskussionen im St. Johan- ner Gemeinderat mitzuverfol- gen. Da zeigt die ehemals FPÖ und nun parteifreie Gemein- derätin e in Problem auf und über alle Parteigräben hinweg wird darüber nachgedacht, wie man es lösen k ann. Egal, ob Grün, B lau, Schwarz oder Rot – alle reden unaufgeregt und auf Augenhöhe m it. Damit das Gerede nicht nur Schall und Rauch bleibt, setzt der Bürgermeister eine Frist, wann Vorschläge präsentiert werden sollen. So geht etwas weiter. So macht Gemeindepolitik Spaß – nicht nur den politischen Beobachtern. Johanna Monitzer monitzer@kitzanzeiger.at
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