Kitzbüheler Anzeiger

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3 Aktuell 5. Juli 2018 Verkauf des Grundstückes a n die Explorer-Hotelgruppe ist im Visier der Staatsanwaltschat Die Staatsanwaltschaft ermittelt Im Jahr 2015 verkaufte die Bergbahn St. Johann ein Grundstück an die Explorer Hotelgruppe. Ein Gutachten soll nun zeigen, dass die Fläche unter dem Verkehrswert veräußert wurde. Die Staatsanwalt- schaft ermittelt. Bürger- meister Stefan Seiwald nimmt dazu Stellung. St. Johann | Die Hotelgruppe Explorer sorgt derzeit in Tirol für S chlagzeilen. Ein Hotel in Umhausen soll Förderzusagen von Seiten des Landes erhalten haben, zudem wird geprüt, ob das Grundstück unter s einem Wert an Explorer ging. Ermittlungsverfahren: Verdacht der Untreue Nun ist auch der Explo- rer-Standort in St. Johann im Visier der Justiz, wie die Staats- anwaltschat gegenüber dem Kitzbüheler A nzeiger bestä- tigt. Auch hier soll das Grund- stück unter dem Verkehrswert verkaut worden sein, wie ein Gutachten beweisen soll. „Es wurde ein Ermittlungsverfah- ren wegen des Verdachtes der Untreue eingeleitet“, informiert Pressesprecher Hansjörg Mayr. Die Ermittlungen richten sich gegen keine konkreten Per- son oder Personen. Es gilt die Unschuldsvermutung. Keine Förderungen v on Seiten der Gemeinde 2015 hat die Bergbahn St. Jo- hann, die damals im Mehrheits- eigentum der Gemeinden St. Jo- hann und Oberndorf sowie des Tourismusverbandes stand, das Grundstück neben dem Ruep- penhang an die Explorer Gruppe verkaut. Verkaufspreis: 110 Euro pro Quadratmeter. „Dass die Staatsanwaltschat Ermitt- lungen aufgrund der medialen Berichterstattung über Explo- rer eingebracht hat, inde ich absolut gerechtfertigt und po- sitiv. Ich muss aber auch fest- halten, dass das Explorer Hotel in St. Johann keine Förderun- gen oder Begünstigungen durch die Gemeinde erhalten hat. An- dere Gemeinden stellen bei Be- triebsansiedlungen manchmal so etwas in Aussicht“, veran- schaulicht Bürgermeister Ste- fan Seiwald (VP). Hintergrund Der Bürgermeister erinnert an die höchst p rekäre inanzielle Lage der Bergbahn im Jahr 2011, wo es Stimmen gab, die Berg- bahn einzustellen oder um ei- nen Euro samt Liegenschaten zu verschleudern. „Im Rahmen der Sanierungsverhandlungen ist immer davon die Rede ge- wesen, dass wir das sogenannte ‚nicht produktive Vermögen‘ der Bergbahn so schnell wie mög- lich veräußern müssen, um die Schulden abzudecken“, blickt Seiwald zurück. „Die Fläche w ar praktisch wertlos“ Besagtes Grundstück wurde im Jahr 2008 als Freiland um 70 Euro pro Quadratmeter von der Bergbahn gekaut (vor der Amtszeit von Seiwald). „Damals mit dem Gedanken, die Fläche eventuell als Ausweichparkplatz zu nutzen. Das war aber nicht möglich, s o war es für die B erg- bahn eigentlich wertlos“, sagt Seiwald. Ein Notverkauf des Grundstückes im Z uge des Sa- nierungsverfahrens konnte ab- gewendet werden. Hotels nach St. Johann gebracht St. Johann litt in dieser Zeit auch unter massivem Bettenverlust. Weniger Touristen bedeuten auch weniger Auslastung für die Bergbahn. „Wir haben es dann geschat, dass sich Hotelbetrei- ber wieder für S t. Johann inte- ressieren“, erklärt der Bürger- meister. Zunächst wurde das Hotel Kaiserfels errichtet, dann folgte mit dem COOEE Alpin Hotel ein erstes preisgünstiges Hotel für S portbegeisterte und Familien. Gleich im Anschluss wurde der Kaufvertrag mit Ex- plorer besiegelt – das ebenfalls auf sportbegeisterte Touristen ausgerichtet ist. „Beim Explo- rer Hotel ist uns etwas gelun- gen, was von allen Beteiligten als Glücksfall bezeichnet wurde. Die Bergbahn hat ein völlig un- produktives Grundstück, d as im Rahmen eines Notverkaufes um max. 35 Euro verkaut werden hätte k önnen, um 110 E uro ver- kaut. Zudem erhält die Berg- bahn aufgrund der Ausrichtung als Sporthotel jährlich e norme Mehreinnahmen durch Ticket- verkäufe. A ls Faustregel für e in Sporthotel in Litnähe g ilt ein zu generierender Mehrumsatz von 2.500 Euro pro Jahr und Bett“, sagt Seiwald. Noch kein Ergebnis Ob sich für die S taatsanwalt- schat der Verdacht der Untreue erhärtet h at, stand bei Redak- tionsschluss noch nicht fest. Wann erste Ergebnisse des Er- mittlungsverfahrens zu erwar- ten sind, dazu wollte man sich nicht äußern. Johanna Monitzer Verkaufte die Bergbahn St. Johann das Grundstück an die Exlporer Hotel Gruppe unter dem V erkehrswert? Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen Verdacht der Untreue eingeleitet. Foto: Monitzer
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